Seit Mittwoch, 21 Uhr, ist klar: Den Neubau zweier Bahngleise durch den Hauptsmoorwald wird es nach dem Votum der Stadt Bamberg nicht geben.
Nach fünfstündiger Debatte war die Mehrheit doch klarer als gedacht: Mit 26 Ja- und 16 Nein-Stimmen hat der Stadtrat im seit 2009 laufenden Entscheidungsfindungsprozess eine erste Vorauswahl getroffen: Die beiden umstrittenen Ostumfahrungen entlang der A 73 werden nicht weiter verfolgt. Sie waren von der Deutschen Bahn und in getunnelter Güterzugversion von der Initiative "Bahnsinn" vorgeschlagen worden.
Im Rennen befinden sich jetzt noch der so genannte Ausbau im Bestand mit innovativem Lärmschutz und eine optimierte Tunnelvariante, die in den nächsten Wochen unter die Lupe genommen werden sollen.
Zum Prüfungsauftrag an die Stadtverwaltung gehört auch die so genannte Nulllösung und der Vorschlag, den Ausbaubedarf mit drei Gleisen abzudecken. Grund: Ein von der Stadt vorgestelltes neues Gutachten verlieh den Kritikern des Vollausbaus Auftrieb. Denn es wies nach, dass der Eisenbahnknoten Bamberg noch gut 50 Prozent mehr an Personen- und Güterzügen aufnehmen kann, ohne an seine Grenzen zu kommen.
Geschlossenheit bei den Großen
Selten hat es eine Stadtratssitzung mit so vielen engagierten Redebeiträgen gegeben. Quer durch die Fraktionen standen sich Stadträte gegenüber, die eine Entscheidung herbeiführen wollten, und solche, die sich mit Leidenschaft dafür aussprachen, die getunnelte Güterzugumfahrung einer neutralen Begutachtung zu unterziehen. Den Ausschlag gab am Ende, dass die großen Fraktionen relativ geschlossen für den Verwaltungsvorschlag stimmten.
Der war unmissverständlich: Baureferent Thomas Beese hatte die bereits bekannten Nachteile der Ostumfahrung noch einmal aufgelistet. Der Katalog reichte vom Flächenverbrauch, dem Bannwaldeingriff bis zu den Risiken für den ICE-Systemhalt, käme es zu einer Umgehung Bambergs. Unmissverständlich sprach Beese auch den Zeitdruck an, unter dem die Stadt steht, seit die Ostumfahrung den Weg in den Bedarfsplan des Bundes gefunden hat. "Wenn wir die Ostumfahrung heute nicht ausscheiden, risikiert der Stadtrat, das tatsächlich eine Ostumfahrung gebaut wird - und zwar eine Billigvariante. Dann fahren die ICE-Sprinter an Bamberg vorbei - und durch die Stadt fahren weiter die Güterzüge - ohne Lärmschutz."
Die Harmoniesäle - sie waren an diesem Mittwoch ein Ort der klaren Worte und der Bekenntnisse. CSU und SPD lehnten die Ostumfahrung ab. Von einer "Sünde an der Natur" sprach CSU-Chef Helmut Müller. Klaus Stieringer (SPD) wählte das Bild eines "Gespenstes, das umgeht". Die Arbeit der Bürgerinitiative Bahnsinn lobte er. Sie habe dazu beigetragen, dass der Stadtrat aufgeklärter habe verhandeln können. Ursula Sowa (GAL) warnte davor, die getunnelte Ostumfahrung auszuscheiden. Verkehrsminister Dobrindt halte die Bamberger hin, sagte sie und stellte die Gretchenfrage: "Wollt Ihr wirklich, dass in unserer Stadt fünf Meter hohe Wände gebaut werden?"
Die Frage nach den Kosten für den Umbau der Unterführungen stellte Martin Pöhner (FDP). Sein Fazit: Eine Ostumfahrung führt zu Millionenmehrkosten.
Vehement gegen einen Ausbau im Bestand sprach sich Hans-Jürgen Eichfelder (FW) aus: "Das ist der Todesstoß für die Bamberger Gärtner." Anna Niedermaier (CSU) machte klar, dass das Nein zur Ostumfahrung ein Ja zum viergleisigen Ausbau bedeute. "Ein Tunnel wird nicht nicht zu finanzieren sein."
Andere sahen das anders. Norbert Tscherner (BBB) machte sich für einen Tunnel stark, der in der Südflur beginnt. Auch Daniela Reinfelder (BUB) zeigte Sympathien dafür.
Viel Kritik gab es an diesem Tag an OB Andreas Starke (SPD), weil er an der Sitzung nicht teilnahm.
Mit was hat man diese Entscheidungsträger gelockt oder manipuliert. Der Untergang unserer Gärtner ist beschlossen. Da wird Bahnsinn gelobt und sogleich bekommt Bahnsinn den Todesstoß! Die Bamberger werden es Euch danken wenn die kommenden Wahlen anstehen .Unsere Heimat scheint gewissen Personen am Ar...vorbeizugehen. Es ist traurig dass auch der Weltkulturerbestatus t aufs Spiel gesetzt wird. Anstelle die Menschen in der Stadt zu entlasten bekommen wir nun noch mehr Lärm ab. Ein Herzliches Dankeschön für so viel BAHNUNSINN !!!!!!
und wer denkt an die Menschen im Osten? haben die noch nicht genug Lärm durch die Autobahn und dem Berliner Ring? geschweige vom Brose-Flugplatz. Ja klar, wir haben im Osten jetzt wieder das Frühlingsfest mit viel Lärm und Besuchern aus dem gesamten Landkreis. Nur im Osten will es keiner haben, Fragt uns da einer? nein...
Fast hätte ich es ja vergessen...die ARE ist ja auch im Osten. wurden wir gefragt? nein... Der Wald, unsere grüne Lunge, der soll abgeholzt werden. Warum nicht den Hain oder das Berggebiet mit dem Tunnel und der Bahnstrecke versehen. Die Hauptwindrichtung in Bamberg ist eine Westströmung. Das bedeutet aber auch, der Gestank der Müllverbrennungsanlage samt Qualm zieht über den Osten weg ( kann man gut bei klarer Sicht beobachten) und dann fordert einBAMBERGER die Ostumfahrung. Schämen Sie sich, dies ist egoistisch genug
Ein Großteil der Bevölkerung ist klar gegen die Ostumfahrung, das haben mehrere Umfragen ergeben. Z. B. gemäß der jüngsten Umfrage im FT sind 65 % gegen eine Ostumfahrung. Warum ignorieren nun 16 Stadträte den gut begründeten Willen der Bürgerinnen und Bürger. Das kann ich nicht nachvollziehen.
Wer eine Verringerung des Lärms möchte, der muss gegen eine Ostumfahrung sein:
1.) Die Ostumfahrung belastet die Stadtteile im Osten mit zusätzlichem Lärm.
2.) Sollte eine Ostumfahrung kommen, dann wird es keine bzw. nur geringfügige Verbesserungen beim Lärmschutz für die Anwohner der Bestandstrasse geben.
Der Welterbestatus ist durch keine der 3 Ausbauvarianten gefährdet.
Übrigens: Es gibt nur 3 Ausbauvarianten und keine 4, da ein Tunnel durch den Hauptsmoorwald lediglich eine Wunschvorstellung ist.
Berufsgärtner in Bamberg wird es auch in 20 Jahren noch geben, da es hier vor allem auf die Persönlichkeit der jungen Gärtnergeneration ankommt. Und hier gibt es sehr viel Potenzial.
Auf Grund dieser inhaltlich klaren Lage, ist es für mich unverständlich, warum 16 Stadträte so abgestimmt haben.
bei der Abstimmung haben 143 Personen abgestimmt. Meinen Sie wirklich das dieses Ergebnis aussagekräftig für die Bamberger Bevölkerung ist? Sollte sich die 16 Stadträte nach 93 (= 65 %) Personen richten. Es wird sicherlich auch in 20 Jahren noch Berufsgärtner geben. Aber die Bamberger Nordflur wird stark unter den Eingriffen beim Ausbau der Bestandsstrecke leiden. Flächen werden wegfallen, das Grundwasser wird sich absenken und somit höhere Kosten für die Bewässerung und Aufzucht des guten Bamberger Gemüses entstehen. Aber schließlich sind 93 Personen in Bamberg gegen eine Ostumfahrung (laut Umfrage von "infranken.de").
Stadtratssitzungen für die Zukunft des Schienenverkehrs und ggf. Belastungen für die Bürger ist der Oberbürgermeister einfach nicht anwesend. Das ist eine bodenlose Frechheit und durch nichts zu entschuldigen. Er sitzt ja sicher auf seinem Stuhl und kann seine fette Pension aussitzen.