Im Stadtrat scheint die Mehrheit für die Brose-Arena und die dafür erforderlichen 3,5 Millionen Euro so gut wie sicher. CSU und SPD sprechen von einem fairen Kompromiss. Dennoch gibt es auch Kritik am Verhandlungspaket. Die Grünen wollen das Geld lieber für Bildung und Soziales ausgeben.
Zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren beschäftigt sich der Bamberger Stadtrat mit der Zukunft der Arena an der Forchheimer Straße. Anders als im Sommer 2010 geht es aber nicht mehr um den Kauf einer Halle von einer Pleite gegangenen Betreibergesellschaft, sondern um den Ausbau der bereits im kommunalen Eigentum befindlichen Immobilie und die auf fünf Jahre zu vergebenden Namensrechte an die Brose-Gruppe.
Doch Überraschungen sind bei der am Mittwoch stattfindenden Abstimmung eher unwahrscheinlich. Nach Recherchen von infranken.de ist nicht zu abzusehen, dass das 3,47 Millionen Euro teuere Verhandlungspaket im letzten Moment noch platzt. CSU und SPD haben signalisiert, geschlossen für den mit der Brose-Gruppe abgestimmten Vorschlag stimmen zu wollen. Dennoch dennoch ist mit deutlichem Widerspruch aus dem Kreis der kleineren Fraktionen zu rechnen.
Peter Gack zum Beispiel.
Der grüne Haushaltsexperte hält die Argumente von Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) und Stadtverwaltung, die Töchter würden durch das Geschäft nicht in ihrer Leistungsfähigkeit beeinträchtigen, für Augenwischerei. "210.000 Euro im Jahr kosten Zins und Tilgung der neu aufzunehmenden Darlehen", rechnet Gack aus. Im Gegenzug erhalte die Stadt durch das neue Namensrecht der Brose-Arena nur 150 000 Euro mehr und das auch nur für fünf Jahre, während die Kredite 22 Jahre lang bedient werden müssten. Mit Sorge betrachtet die GAL auch den Umstand, dass die Arena GmbH die Tilgung der bisher geleisteten Darlehen aussetzen will, um mehr finanzielle Bewegungsfreiheit zu erhalten. Hier geht es um 28 000 Euro im Jahr, die bisher für den Schuldenabbau genutzt wurden.
Auch deshalb wollen die Grünen gegen den Ausbau der Halle stimmen.
Sie sehen sich in ihren Befürchtungen bestätigt, dass die Stadt durch den Kauf der Arena erpressbar geworden sei- und am falschen Ende spart. "Einerseits muss die Stadt 80.000 Euro im Jahr in die Arena stecken. Andererseits fehlen 25 000 Euro für die Sozialarbeit an Grundschulen, worüber diese Woche im Jugendhilfeausschuss abgestimmt wird."
"Wir lassen uns nicht die Pistole auf die Brust setzen."
Keine Jubelrufe zum Verhandlungspaket der Stadt kommen von den Freien Wählern. Man befürchte, dass die geplante Aufwertung der Arena um den Preis neuer Schulden finanziert werde, die künftigen Generationen die Last für heutige Wünsche aufbürde. Zwar sehen auch die Freien Wähler die Notwendigkeit zu der ein oder anderen Instandhaltungsmaßnahme.
Doch die Frage sei, ob es wirklich einen Fahrstuhl für die VIP-Lounge oder neue Stühle brauche", wie Dieter Weinsheimer formuliert. Seine Fraktion wolle heute einen Kompromissvorschlag vorlegen, der die Kosten minimiert. "Wir lassen uns nicht die Pistole auf die Brust setzen. Aus unserer Sicht ist die Halle für Sport und Rockkonzerte ausreichend gerüstet."
Doch wie lange noch ist sie das? Und wie lange kann die Stadt als Eigentümerin der Halle Investitionen in die Zukunft verschieben, die die Wettbewerbsfähigkeit sichern? Die CSU will auf diese Fragen eine klare Antwort geben und unterstützt das Verhandlungspaket der Stadt geschlossen. Helmut Müller spricht von einem guten Kompromiss. Die Belastung der Stadt halte sich durch den höheren Ertrag aus dem Namensrecht in Grenzen.
"Gemessen an dem, was andere Städte für ihre Hallen ausgeben, ist unser Beitrag klein."
Einmütige Zustimmung hat auf unsere Nachfrage auch die Bamberger SPD-Fraktion signalisiert. Voraussetzung für dieses Votum ist der Umstand, dass die finanzielle Belastung der Stadtbau und der Stadtwerke nicht weiter steigen werden, wie Fraktionschef Wolfgang Metzner urteilt. Auch den städtischen Zuschuss in Höhe von 80 000 Euro, der künftig für die Instandhaltung der Halle fließen soll, sieht Metzner anders als etwa die Grünen nicht als Problem: "Dabei handelt es sich nicht um zusätzliche Mittel, die für andere Dinge fehlen werden." Metzner plädierte dafür, nicht aus den Augen zu verlieren, worum es unterm Strich geht: "Die Halle ist von ihren Besucherzahlen die drittgrößte Bayerns. Wollen wir, dass das so bleibt, oder wollen wir es nicht?"
Wenn man so manchen Kleingeist hier liest ,kommt es mir so vor als ob es nur um Klassenkampf geht.
Bamberg braucht eine Halle in dem Format wie die Arena !!!
Oder wo will man Konzerte , Messen und auch eben Sport eine Plattform bieten oder wo soll sowas stattfinden ? In der Stauffenberg Schule ? Das ich nicht lache ....
Andere Städte bauen Hallen und zahlen dafür 30 Mio aufwärts.
Bamberg hat eine Halle fast geschenkt bekommen und nicht mal da will man ein paar Penauts zur Aufwertung und Erhalt investieren ???
Alle die hier über Brose schimpfen , sollen doch mal losgehen und einen anderen Hallennamensponsor suchen , aber da kämen sie alle sehr kleinlaut um die Ecke geschlichen , besonders dann wenn die Basketballer nicht mehr da wären.
Alles andere , mit srüchen wie "mit Geld woanders investieren und Soziales" ist doch nicht mehr als Klassenkampf Gesülze und hat mir der Realität nichts zu tun.
Ich hoffe jeder Basketball Fan überlegt sich bei der nächsten Wahl die Aussagen der hier ablehnden Politiker !!!
… kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Sand“.
Die „Brose-Arena“ hat zwar keinen Sand, aber man kann ja kaum sagen:
„Da werden mal wieder x Millionen € ins Parkett gesetzt!“
Ich will ja hier nicht den Teufel an die Wand malen, aber was passiert denn, wenn die Erfolgsgeschichte des Bamberger Basketball's mal endet ? Die zurück zu zahlenden Kredite überr 22 Jahre kann man absehen, aber den Erfolg einer Sportmannschaft, was auch immer sie macht? Ob Fußball, Basketball, Handball, Eishockey - spektakuläre Schieflagen hat's schon überall gegeben. Ich erinnere nur an Borussia Dortmund vor einigen Jahren. In der DEL haben die Hannover Scorpions ihre Lizenz zurückgegeben, jetzt laufen Hannover's Stadtväter durch die Gegend und suchen eine Nachfolgenutzung für die Halle. Handball Urgestein Großwallstadt abgestiegen. Insolvenzantrag in Gießen usw.usw. Natürlich sind die Baskets eine Erfolgsgeschichte für Bamberg, und selbstverständlich wünsche ich weiterhin viel Erfolg. Aber darf sich eine Kommune da so engagieren, wenn woanders das Geld fehlt?
Vielleicht sollte man Herrn S aus C mal Dankbarkeit zeigen.. Ohne ihn gäbs die Frankenhölle nämlich gar nicht ...
Auf der anderen Seite verstehe ich das Argument gegen die Umbenennung und den Umbau sehr gut, wenn das Geld für die Sozialarbeit an Schulen fehlt ... Aber wer weiß? Vielleicht hat Herr S aus C ja noch Kleingeld in der Kaffeekasse und spendet €30.000.- für die Schulsozialarbeit? ...
Herr S nicht aus C sondern aus der Gemeinde A bei C stammt. Dort spendet dann auch ab und zu mal Gemeindehäuser oder Kindergärten.