Das Bamberger Textilunternehmen Kaliko ist zum dritten Mal innerhalb von weniger als zehn Jahren insolvent. Über 100 Beschäftigte bangen nun um ihren Arbeitsplatz.
- Bamberg: Textil-Unternehmen Kaliko meldet zum dritten Mal Insolvenz an
- Derzeit sind dort 116 Menschen beschäftigt
- "Kostendruck zu stark": Unternehmen äußert sich zu Hintergründen der Insolvenz
- Auf der Suche nach Investoren: So plant Kaliko die Zukunft in Bamberg
Das Bamberger Textil-Unternehmen Kaliko muss erneut Insolvenz anmelden. Das hat das Unternehmen am Mittwoch (19. Januar 2022) in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter offiziell bekannt gegeben. Es ist bereits das dritte Mal, dass dem Textilhersteller binnen zehn Jahren Zahlungsunfähigkeit droht. Allerdings seien die Gründe für die Insolvenz heuer aktuellen Entwicklungen auf dem Weltmarkt geschuldet, wie Kaliko erklärt.
Rohstoff- und Energiepreise dramatisch gestiegen: Kaliko meldet Insolvenz in Bamberg an
Bereits 2014 und 2018 musste das Bamberger Traditionsunternehmen Insolvenz anmelden. 2019 fand sich ein neuer Investor für den Textilhersteller, die Münchner Kufner Holding GmbH. Ziel war es laut deren Geschäftsführer "wieder eine führende Marktposition in den bestehenden Geschäftsbereichen einzunehmen".
Kaliko ist in der Ausrüstung, Beschichtung und Färbung von Bucheinbandstoffen, Rollostoffen, technischen Geweben sowie Schleifmittelunterlagen auf textiler Basis tätig. 2019 konnten auch alle damals 130 Arbeitsplätze erhalten bleiben, die Gewerkschaft IG Metall lobte den Textilhersteller für die Einhaltung von Tarifbedingungen in einer wirtschaftlich schweren Phase.
Nun allerdings hat das Unternehmen "Eigenantrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens am Amtsgericht Bamberg gestellt", wie es in der Mitteilung heißt. Die Begründung: Der "Kostendruck" wegen des Anstiegs von Rohstoff- und Energiepreisen sei "zu stark" geworden.
116 Beschäftigte bangen um ihren Job: Bamberger Traditionsunternehmen will nicht aufgeben
Kaliko-Geschäftsführer Wolfgang Rittmeier erklärt in dem Statement, "die Preise für Material" seien in den vergangenen Monaten "enorm gestiegen, stellenweise haben sich die Preise zum Vorjahr vervierfacht". Dies könne man nicht "in vollem Umfang auf die Kunden" umlegen.
Das Ziel sei es jedoch, so der zuständige Insolvenzverwalter, "das Unternehmen vollumfänglich fortzuführen". Deshalb habe man mit der Investorensuche begonnen.
Mein Gott, was die Beschäftigten da alle paar Jahre mitmachen dürfen hält doch keiner mehr aus, schon rein nervlich! Immer wieder Angst um die Jobs frisst dich doch auf! Heute bin ich froh, dass ich mich 2015 dagegen entschieden habe den Arbeitsvertrag bei Kaliko zu unterschreiben und dass ich doch wieder in eine Druckerei gegangen bin, trotzdem da die Zukunftsaussichten im Hinblick auf stetig sinkende Auflagen auch nicht allzu rosig sind! Den Kostendruck spüren heute zudem alle produzierenden Gewerbe!