Bamberger Sandkerwa 2023: Umfrage zu Bierpreisen - "unverschämt und überzogen"
Autor: Isabel Schaffner
Bamberg, Freitag, 25. August 2023
Bei bestem Wetter füllte sich die Innenstadt zur Bamberger Sandkerwa am Freitag (25. August 2023) und so floss auch das Bier. Die Meinungen zu den Preisen gehen auseinander.
Seit Donnerstag (24. August 2023) ist die Bamberger Sandkerwa 2023 in vollem Gange. Was in diesem Jahr geboten wird, liest du in unserem großen Übersichtsartikel. Eine Woche vor Beginn erfragte inFranken.de die diesjährigen Bierpreise bei den Gastronomen von Schlenkerla, Zapfhahn und Co.
Was sagt das Kerwa-Publikum? Ein Rentner findet besonders scharfe Worte.
"Es ist halt Bamberg" - Sandkerwa-Besucher äußern sich zu Bierpreisen
Ein drohendes Unwetter zog pünktlich zum Start des Freitagsprogramms mit Festzug, Aufstellung des Kirchweihbaums und der Proklamation der Schützenkönigin ab. Die Innenstadt füllte sich am Abend wie gewohnt auch mit Gästen von außerhalb. Eine Lichtenfelser Gruppe mit einem halben Liter Wagner Bräu für 5 Euro in der Hand äußert ihre Meinung gegenüber inFranken.de.
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"Es ist minimal zu teuer. Angesichts dessen, dass man noch Eintritt bezahlt. Aber es ist eben Bamberg." Die Preise seien bei ihrem Sandkerwa-Besuch jedoch nebensächlich. "Wenn wir schon herfahren, sind uns 50 Cent egal", sagt einer von ihnen beim Vergleich mit dem Nachbarstand. In Lichtenfels sei es im Übrigen günstiger. Wenige Meter entfernt trinkt eine Gruppe junger Männer Sonne-Bier für 4,50 Euro. "Es ist eigentlich normal. Es ist in Ordnung. Teurer dürfte es nicht sein. Zwischen 4 und 4,50 Euro geht noch. Wir können uns nicht beschweren, es ist ein Volksfest und Bamberg ist für das Bier bekannt", sagt einer von ihnen. Auch diese Gruppe lasse die Preise nicht über die Menge ihres Bierkonsums entscheiden.
Eine Frau im mittleren Alter steht am Schlenkerla und sagt: "4 Euro für ein Schlenk auf der Sandkerwa ist total in Ordnung. Normalerweise kostet es 3,90 Euro. Es ist nicht übertrieben." Auch die Preise anderer Gaststätten findet ihr Begleiter "absolut human". Eine weitere Gruppe hat für ein Radler 5 Euro gezahlt. "Es ist schon zu teuer, es ist übertrieben", kommentiert ein Mann. Für ihn sei 4,50 Euro die Grenze. "Manche kommen auf dem Land mit 2,50 Euro aus." Der Unterschied zu ländlichen Kirchweihen sei spürbar. Ein Begleiter führt aus: "In Pettstadt hat es 3,50 Euro gekostet." Eine Frau resümiert knapp zur Bekanntheit der Sandkerwa: "Es ist halt Bamberg."
Rentner kritisiert "endlose Spirale" - und vergleicht Rente mit Preissteigerungen
Ein junger Bamberger spricht dann das Pfand an. "5,50 Euro hat das Bier gekostet und 5 Euro das Pfand. Den Pfandpreis finde ich schon sehr extrem. Soweit ich weiß, müssen die Gastronomen aber auch so viel zahlen. Es ist für sie ja kaum rentabel, sie sollten weniger Standgebühren zahlen müssen." Er findet, die Stadt verlange auch mit den Festabzeichen zu viel. Gestiegene Veranstaltungskosten waren bereits 2022 die Erklärung der Veranstalter für die Festabzeichen.
Ein weiteres Paar macht deutlich, wie sehr die Lebenssituation die Ansicht zu den Preisen beeinflusst. "Wir sind in einer glücklichen Situation und arbeiten beide", sagt der Mann entspannt. Die schärfste Meinung äußert ein Rentner. "Sie verlangen 5,50 Euro für ein halbes Bier und den Eintritt dazu. Das finde ich unverschämt und total überzogen. Bei dem Bierpreis könnten sie doch die ganze Kerwa finanzieren." Die Veranstalter hätten zwar Ausgaben für Security und Ähnliches, "aber irgendwo muss man doch eine Grenze ziehen".