Bamberger Atrium: Neuer Projektentwickler, neue Ideen?

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Das ehemalige Einkaufszentrum Atrium an der Bamberger Ludwigstraße steht weitgehend leer. Foto: Matthias Hoch
Das ehemalige Einkaufszentrum Atrium an der Bamberger Ludwigstraße steht weitgehend leer. Foto: Matthias Hoch

Noch immer ist unklar, wie es mit dem ehemaligen Einkaufszentrum an der Ludwigstraße weitergeht. Eine neue Studie besagt, dass der Standort für die Attraktivität Bambergs als Einkaufsstadt marginal ist.

Wenn am Mittwoch der Konversionssenat tagt, wird es ganz am Rande auch um das Atrium gehen. Unter dem Tagesordnungspunkt "neues Einzelhandelsentwicklungskonzept für die Stadt Bamberg" befassen sich die Stadträte mit einer Studie der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA) mbH.

Das Fazit der Experten dürfte der Atrium-Eigentümerin nicht sehr gefallen: Laut GMA spielt der Standort rund um den Bahnhof für die Versorgung der Region Bamberg so gut wie keine Rolle (mehr).

Trotzdem will die Atrium-Eigentümerin - es handelt sich um die niederländische Gesellschaft Promontoria Rebound 8 B.V. - aus der sanierungsbedürftigen Handelsimmobilie wieder einen Publikumsmagneten machen. Sie hat inzwischen den Projektentwickler gewechselt. Er kommt jetzt nicht mehr aus Berlin, sondern aus Duisburg.


Sanierungsbedürftige Immobilie

Die Fokus Development GmbH soll es jetzt richten und das 24 Jahre alte Einkaufszentrum aus dem Dornröschenschlaf wach küssen. In dem Duisburger Unternehmen ist man laut Pressesprecherin Eva Katrin Maier aktuell dabei, verschiedene Machbarkeitsstudien für den Standort an der Bamberger Ludwigstraße zu prüfen.

Ziel sei eine Neupositionierung des Atriums. Erreicht werden solle es mit einer Mischnutzung, deren Schwerpunkt auch künftig der Einzelhandel sein solle. An einen Neubau an alter Stelle, der trotz des Kinounternehmens auf dem Dach technisch angeblich machbar wäre, ist laut Maier nicht gedacht: "Es wird auf eine Sanierung beziehungsweise Neugestaltung hinauslaufen."

Die Fokus-Sprecherin bestätigte auf Anfrage, dass mit Andrej Pomtow ein Mann für das Atrium zuständig ist, der mit den Bamberger Verhältnissen gut vertraut ist. Fokus Development war lange Zeit im Rennen um die Realisierung des "Quartiers an der Stadtmauer", das die Sparkasse Bamberg jetzt bekanntlich selbst bauen will.
Und Pomtow war beim Quartier der Fokus-Mann vor Ort.

Im Zusammenhang mit dem Einzelhandelsprojekt zwischen Lange Straße und ZOB ging es immer auch um die Frage, ob das Atrium eines Tages reaktiviert sein wird und wenn ja, mit welchem Branchenmix. Insofern ist es aus Sicht von Stadtmarketing-Geschäftsführer Klaus Stieringer eine gute Nachricht für Bamberg, wenn jetzt Andrej Pomtow beim Atrium am Ball ist: "Er kennt sich aus in Bamberg und kennt die Komplexität."

Bestenfalls komme mit ihm endlich Bewegung in diese innerstädtische Baustelle. Von den vorherigen Projektentwicklern aus Berlin habe es leider nichts außer Lippenbekenntnissen gegeben, so Stieringer.

Von ursprünglich 50 Einzelhändlern und Gewerbetreibenden im Atrium sind zwei übrig. Im Gebäude selbst harrt Schilder-Schlegler aus; die Stammkunden würden sie schon finden, sagt der Chef.

Auf dem Dach läuft der Betrieb des Cinestar-Kinos weiter. Dessen Leiter Stefan Lauterbach ist mit dem Besuch im Prinzip zufrieden, die Situation sei aber "verbesserungswürdig".

Während die Kinos einen ungekündigten Mietvertrag bis 2021 mit Option auf Verlängerung haben, geht Schlegler davon aus, dass sein Mietvertrag endet, wenn der Umbau beginnt - eines Tages.