Die Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete in Suhl bleibt wegen Überbelegung geschlossen. Auch das Bamberger Ankerzentrum verzeichnete zuletzt massiv gestiegene Asylbewerberzahlen. Droht hier jetzt ein ähnliches Szenario?
Der Vorfall sorgte bundesweit für Schlagzeilen: Im thüringischen Suhl bleibt die Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete wegen Überlastung geschlossen. Die Landesregierung hat einen entsprechenden Aufnahmestopp verhängt. Nachdem die Bewohnerzahl zuletzt über der erlaubten Grenze gelegen hatte, zog das Bundesland kurzerhand die Notbremse.
Laut Angaben des Thüringer Landesverwaltungsamts leben in der Einrichtung aktuell rund 1550 Menschen - aus Brandschutzgründen seien maximal rund 1400 zulässig, erklärte eine Sprecherin. inFranken.de hat bei der Regierung von Oberfranken nachgehakt, ob im Bamberger Ankerzentrum ebenfalls eine vorübergehende Schließung denkbar ist. Auch dort stellt die Unterbringung von Asylbewerbern momentan eine enorme Herausforderung dar.
Aktuell rund 2735 Bewohner im Bamberger Ankerzentrum - aus diesen Ländern kommen die meisten Neuankömmlinge
Das Bamberger Ankerzentrum befindet sich auf dem früheren Gelände der US-Armee im Bamberger Osten. Seit August 2018 fungiert die "ANKER-Einrichtung Oberfranken" (AEO) - so die offizielle Bezeichnung - als erste Anlaufstelle für Asylbewerber in Oberfranken. Von Bamberg aus werden die Bewerber auf die Landkreise und kreisfreien Städte des Regierungsbezirks verteilt. In der Asyleinrichtung gibt es regelmäßig Polizeieinsätze. Die Beamten müssten durchschnittlich "ungefähr einmal pro Tag" zum Ankerzentrum ausrücken, berichtete die Polizei inFranken.de Mitte 2021. Die Anlässe sind demnach unterschiedlicher Natur. Zuletzt gab es gleich zwei Vorfälle binnen kurzer Zeit.
Nach Angaben der Regierung von Oberfranken wohnen im Bamberger Ankerzentrum gegenwärtig 2735 Menschen (Stand: 02.10.2023). Ausgelegt sei die Einrichtung auf 3400 Plätze. "Bei Erreichen von 80 Prozent der Kapazität geht man jedoch von einer Vollauslastung aus", erklärt eine Regierungssprecherin, "da bei der Belegung der Unterkünfte auf ethnologische und religiöse Zugehörigkeiten, auf Familien sowie auf vulnerable Gruppen - zum Beispiel Kranke - Rücksicht genommen wird." Hinzu kämen, dass auch immer wieder einzelne Bereiche aufgrund notwendiger Reparaturen nicht zur Verfügung ständen.
Laut der Regierung von Oberfranken verzeichnete die Erstaufnahmeeinrichtung im September 1198 Zugänge. "Hauptzugangsländer sind derzeit Syrien, Russland und Georgien", berichtet die Sprecherin. Wie viele Menschen in einer Region aufgenommen werden, ist grundsätzlich vorab geregelt. Die Quoten orientieren sich am sogenannten Königsteiner Schlüssel.
Kein Aufnahmestopp in Bamberg geplant - Regierung verweist auf entscheidenden Unterschied zu Suhl
Der Regierungssprecherin zufolge sind die Bundesländer gemäß dem Asylgesetz verpflichtet, für die Unterbringung Asylsuchender die dazu erforderlichen Aufnahmeeinrichtungen zu schaffen und zu unterhalten. Entsprechend ihrer Aufnahmequote müssten die Länder zudem die notwendige Zahl von Unterbringungsplätzen bereitstellen.
"Entsprechend war und ist ein Aufnahmestopp für die Regierung von Oberfranken aktuell nicht geplant", betont die Sprecherin mit Blick auf die Maßnahme in Thüringen. "Im Vergleich zu Suhl verfügt die ANKER-Einrichtung Oberfranken auch nicht über Dependancen." Hintergrund: Statt nach Suhl sollen neue ankommende Flüchtlinge vorerst in die anderen thüringischen Erstaufnahmestellen in Hermsdorf und Eisenberg geschickt werden. Das hiesige Ankerzentrum verfügt dahingegen über keine Zweigstelle - die einzige Einrichtung des Regierungsbezirks steht in Bamberg.
Erst: "Bamberg ist bunt!"
Jetzt: "Bamberg wird´s zu bunt!"
Das Ankerzentrum wird sicher 2025 ein Ende finden. Ist doch versprochen! Aber dann geht’s munter weiter, unten neuem Namen und schon wurden die (nutzlosen) Verträge eingehalten.
Inoffiziell soll die Aufnahmeeinrichtung in Bamberg bis Sep 2030 verlängert werden.
Wegen der Zustände in der Aufnahmeeinrichtung hat der Oberbürgermeister einen "Brandbrief" an den bayerischen Innenminister Herrmann geschrieben, und wurde von dem daraufhin noch dumm angemacht. War live in Oberfranken TV.
Das wird wohl nichts mit der vereinbarten Schließung der Einrichtung Ende 2025. Verträge mit München sind das Papier nicht wert.
Einsatz der Polizei im Schnitt 1x pro Tag - die können immer noch nicht zählen - ein Schelm der Böses denkt...