Bei der Bamberger Tafel werden die Helfer mit einer immer größeren Anzahl an Bedürftigen konfrontiert. Deshalb hat man sich dort zu einem schmerzhaften Schritt entschieden.
- Bamberger Tafel muss immer mehr Bedürftige versorgen
- "Alles können wir nicht bewältigen": Helfer müssen bestimmte Gruppen ablehnen
- "Müssen auch an unser Personal denken": Ehrenamtliche am Limit
- Dachverband Tafel Deutschland sieht Zuspitzung im Winter
Seit Jahresbeginn verzeichnen die deutschen Tafeln einen enorm erhöhten Andrang. Rund 50 Prozent mehr Menschen als zuvor seien auf Unterstützung angewiesen. Das teilte der Vorsitzende des Dachverbands Tafel Deutschland, Jochen Brühl, der Düsseldorfer Rheinischen Post am Samstag (5. November 2022) mit. Insgesamt kämen etwa zwei Millionen Menschen. Wie steht es um die Bamberger Tafel? Der erste Vorsitzende Wilhelm Dorsch bestätigt diese erschreckende Entwicklung gegenüberinFranken.de und erklärt, dass bestimmte Personengruppen sogar abgewiesen werden müssen.
"Alleinstehende schaffen wir nicht": Bamberger Tafel muss unter Bedürftigen auswählen
"Wir versorgen momentan circa 300 Familien inklusive vieler Kinder", so Dorsch. "Alles können wir zurzeit nicht bewältigen. Familien nehmen wir noch, aber Alleinstehende schaffen wir derzeit nicht." Diesen Menschen ein Nein zu erteilen, sei "manchmal nicht leicht", doch die Arbeitskraft der Ehrenamtlichen sei nicht endlos ausreizbar. "Wir müssen auch an unser Personal denken. Alle sagen 'Gehe zur Tafel', aber es muss auch bewältigt werden können." Schließe dauere ein Tag bei der Tafel zuweilen von 7 bis 16 Uhr. "Dann sind die Leute geschafft."
Mittwochs und samstags sei die Essensausgabe mit je etwa 150 Bedürftigen, dafür würden 25 Ehrenamtliche eingesetzt. Insgesamt engagierten sich 55 Ehrenamtliche. Der Anstieg der Bedürftigen habe sich in den vergangenen Monaten seit dem Beginn des Ukrainekriegs immer stärker abgezeichnet. Auch aus anderen Ländern kommen in diesem Jahr sehr viele Asylbewerber und -Bewerberinnen nach Bamberg, wie das überlastete Ankerzentrum zeigt. Die Menschen vom Ankerzentrum würden allerdings bereits finanziell unterstützt und seien daher keine Tafel-Kundschaft, erklärt Dorsch.
Dorsch zufolge käme es auch immer öfter dazu, dass die lange Schlange weitere Bedürftige abschrecke. Ältere Menschen fahre die Bamberger Tafel direkt an. Brühl betonte im Hinblick auf die vielen Einzelschicksale gegenüber der Rheinischen Post: "Die Menschen haben große Existenzängste und Sorgen, wie sie Lebensmittel, Wohnen, Heizen zahlen können." Die Tafeln könnten aber nicht auffangen, "was der Staat nicht schafft". Die staatlichen Hilfen seien "unzureichend" und kämen zu spät. "Menschen, die zu den Tafeln kommen, haben keine Reserven. Armutsbetroffene Menschen brauchen jetzt schnelle Hilfen."
Bamberger Tafel profitiert von großer Unterstützung - Dachverband appelliert an Solidarität der Gesellschaft
Dorsch macht zudem deutlich, dass die Tafel weit mehr als eine Essensausgabe sei: "Wir bedienen auch ein Waisenhaus, ein Frauenhaus, Schulen und Kindergärten. Wir sind gut ausgelastet", zählt der Vorsitzende auf.
Zu dieser Auslastung geselle sich glücklicherweise eine große Unterstützung durch die Bevölkerung. Gerade die sei so essenziell für die Arbeit der Tafel. Und auch die Versorgung durch Supermärkte funktioniere gut: "Wir fahren in der Woche 70 Märkte an. Zwei Lastwägen fahren jeden Tag."
Das ist wirklich schlimm, dass die Tafel nicht mehr alle Bedürftigen versorgen kann. Toll das es diese ehrenamtlichen Helfer dort gibt. Danke.
Mir ist unbegreiflich, dass unsere Regierung meint die ganze Welt retten zu müssen und der halben Welt Zucker in den Allerwertesten bläst, solange wir im EIGENEN Land solche Zustände und Not haben. Ohne die ehrenamtlichen in unserem Land würde hier viele zusammenbrechen. Aber vielleicht müsste es dazu kommen, damit endlich unser Volk aufwacht und sich diese Zustände nicht mehr gefallen lässt.
Was ich nicht verstehe: im Artikel steht: „Die Menschen vom Ankerzentrum würden allerdings bereits finanziell unterstützt und seien daher keine Tafel-Kundschaft, erklärt Dorsch.“
Schön, dass die finanziell unterstützt werden. Was ist mit den Menschen, die von der Tafel nicht versorgt werden können?
Hier läuft gewaltig was verkehrt.
Wenn ich von der Tafel abgewiesen wäre, während die Menschen im Ankerzentrum finanzielle Unterstützung erhalten und deshalb nicht auf die Tafel angewiesen sind, dann würde ich meinen Ausweis wegwerfen und Asyl beantragen.
Das ganze ist nur noch krank.
Holder
Die haben in allem recht.........leider