Seit 2015 besteht das Ankerzentrum für die Aufnahme von Flüchtlingen in Bamberg. Wegen der immer problematischer werdenden Auslastung richtet eine Resolution an Bundesinnenministerin Faeser (SPD).
Das Bamberger Ankerzentrum (AEO) ist deutlich über der Belastungsgrenze, wie inFranken.de bereits im September berichtete. Zum 24. Oktober 2022 waren laut der Stadt Bamberg etwa 2287 Menschen in der AEO untergebracht. Im Resolutionstext an die Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) bringt es die Stadt auf den Punkt:
"Diese Zahl führt zu einer Situation, die sowohl für die untergebrachten Geflüchteten, als auch für die Anwohnenden und die Bamberger Zivilgesellschaft nicht länger tragbar ist." Deshalb soll das Ankerzentrum laut Forderung zum Ende des Jahres 2025 schließen. Stattdessen solle der Freistaat eine dezentrale Unterbringung der Geflüchteten ab 2026 vorbereiten.
Steht Ende des Bamberger Ankerzentrums bevor? Stadt fordert "grundlegende organisatorische Änderungen"
Die Stadt Bamberg äußert sich in einer aktuellen Pressemitteilung klar: "Wir erwarten einerseits klare Verbesserungen in der jetzigen Situation, die durch den rapiden Anstieg der Unterbringungszahlen für alle Beteiligten untragbar geworden ist", betont Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD). "Andererseits erinnern wir an die Zusage des Freistaats, die Einrichtung mit Ablauf des Jahres 2025 zu schließen, und fordern hier entsprechende Vorbereitungen."
Aktueller Anlass für die Resolution sei die zuletzt doppelt so hohe Zahl an untergebrachten Flüchtlingen in der AEO. Dies führe aufgrund der Anzahl und Dichte der Belegung zu Spannungen innerhalb dieser, aber auch zu Problemen mit der Nachbarschaft im Umfeld. Hinter den Forderungen stünden die aus dem Wahlkreis Bamberg stammenden Bundestagsabgeordneten Lisa Badum (Bündnis 90/Die Grünen) und Andreas Schwarz (SPD) sowie die Landtagsabgeordneten Ursula Sowa (Bündnis 90/Die Grünen).
Bürgermeister und Sozialreferent Jonas Glüsenkamp (Grüne) stellt klar: "Die Stadt Bamberg wird weiter alles tun, um solidarisch gegenüber den Geflüchteten zu sein, dazu braucht es aber grundlegende organisatorische Änderungen des Freistaats Bayern, damit die Situation geschultert werden kann."
Stadt fordert dezentralere Unterbringung - "Ankommen ermöglichen"
In der Resolution heißt es: "Der Bamberger Stadtrat fordert den Freistaat daher auf, eine Verstärkung der Anstrengungen zu unternehmen, um eine Maximalbelegung von 1500 Personen wiederherzustellen. Dazu ist es notwendig, dass ab sofort die Zahl der monatlichen Abgänge, die Zahl der Zugänge in der AEO übersteigt."
Zudem vermisse die Stadt Bamberg Anstrengungen vonseiten des Freistaates, die dezentralere Unterbringung von Geflüchteten nach dem "'unwiderruflichen Ende mit Ablauf des Jahres 2025' (Gemeinsame Erklärung des Freistaates Bayern und der Stadt Bamberg) in Oberfranken zu organisieren und rechtzeitig vorzubereiten". Dazu müssten "bereits heute in anderen Städten und Gemeinden Maßnahmen ergriffen werden, um die Unterbringung nach Schließung der Einrichtung im Jahr 2025 vornehmen zu können", heißt es weiter.
Oberfranken sei (Stand heute) neben Unterfranken der einzige Regierungsbezirk, in der Ankereinrichtungen in dieser Größe fortbestünden. Der Bamberger Stadtrat bekräftigt "seine Bereitschaft, Geflüchteten auch über die gesetzlichen Quoten Integration und soziale Teilhabe zu gewährleisten. In der dezentralen Unterbringung und in den Gemeinschaftsunterkünften übererfüllt die Stadt Bamberg weiter alle Aufnahmequoten nach dem Königsteiner Schlüssel und ist auch bereit, dies in Zukunft weiter zu tun, um Geflüchteten ein Ankommen zu ermöglichen", schließt die Erklärung ab.
Das ganze Dilemma hat duecsradtverwaltung gemeinsam mit H. Silberhorn verursacht. Der meinte immer die US-Armee bleibt in Bamberg. Und anstatt Planungen und Entscheidungen für die Zeit danach vorzubereiten, ist man bequem liegen geblieben bis es zu spät war. Da heute noch jede Menge US-Wohnungen leer stehen wird sich wohl folgendes Szenario ergeben. Der Wohnungsmarkt in Bamberg ist eine Katastrophe, aber keiner will mehr Wohnungen, da sonst due Preise für die jetzigen Wohnungen fallen. Da aber immer mehr Flüchtende kommen werden, wird wahrscheinlich das ganze Gebiet ich mehr Ankerzentrum heißen, somit ist dem Versprechen Genüge getan. Sondern der ganze ehemalige US- Komplex (außer was die Bundespolizei blockiert) wird zum Wohngebiet für Einwanderer, unter der Führung und Bezahlung des Staates. Somit werden die Preise für die normale Wohnbebauung geschont, das Ankerzentrum ist „aufgelöst“ und die Einwanderer sind mit Wohnungen versorgt. Leider genau das Gegenteil von Integration.
Die AEO ist eine Zumutung für die Flüchtlinge und genauso für die Anwohner. Diese Unterbringung ist keine Dauerlösung. Dies war bereits zu Beginn allen Beteiligten klar. Allerdings wollen weder die Verantwortlichen der Bezirks- noch der Landesregierung daran erinnert werden.
würde man zwischen Flüchtlingen und Sozialtouristen unterscheiden, für die Gäste das nötige besorgt und nicht überversorgt, dann wöre das Problem gelöst
Die AEO ist doch alternativlos: Möglichst weit weg von München und sollen doch die Bamberger jammern - macht doch nix!
Da es aktuell wohl weder Interesse noch Anstrengungen der Regierung gibt, werden wir die nächsten Jahre noch weiter mit der AEO leben müssen - leider!