Ist der Uferweg unter der Bamberger Kettenbrücke ein neuer Party-Hotspot? Ein Anwohner berichtet von krassen Erlebnissen mit feiernden Jugendlichen. "Das Ganze hat leider asoziale Formen angenommen", kritisiert er scharf.
- Neuer Party-Hotspot unter Bamberger Kettenbrücke?
- Anwohner berichtet von feiernden Jugendlichen an Uferweg
- 36-Jähriger übt scharfe Kritik: "Das Ganze hat leider asoziale Formen angenommen"
- Polizei und Stadt sind indes keine größeren Beschwerden bekannt
In Bamberg liefert die Untere Brücke regelmäßig negative Schlagzeilen. Feiernde sorgen dort immer wieder für Ärger. Unlängst geriet indes auch die Kettenbrücke, die über den Rechten Regnitzarm führt, in den Blickpunkt. Beim Vorbeifahren an einer Gruppe junger Leute ist ein 63-Jähriger von seinem Rad gestoßen worden. Laut einem Bamberger, der in unmittelbarer Nähe der Kettenbrücke wohnt, trifft sich die immer gleiche Menschengruppe nahezu täglich am Flussufer - zu seinem Leidwesen. "Das Ganze hat, das muss man knallhart sagen, leider asoziale Formen angenommen", kritisiert er scharf.
Unter Kettenbrücke: Bamberger berichtet von Lärm und Vermüllung
"Wir wohnen direkt an der Kettenbrücke", sagt Steven C. inFranken.de. Der 36-Jährige, der nicht mit vollem Namen genannt werden will, berichtet von wiederkehrenden unschönen Vorfällen über Wochen hinweg. "Seit Anfang Juni haben wir quasi jeden Tag die volle Dröhnung" - gerade bei schönem Wetter. "Ob Werktag oder Wochenende macht da keinen Unterschied."
Steven C. berichtet von etwa 15 bis 20 Jugendlichen ab 16 Jahren, die sich fortdauernd am Weegmannufer unter der Kettenbrücke träfen. "Von Jungs bis Mädels ist das richtig bunt gemischt." Für Spaziergänger, Eltern mit Kinderwagen und Radfahrer ergäben sich dadurch Schwierigkeiten. "Die haben quasi die ganze Wiese samt Radweg blockiert. Und es interessiert sie null, dass da Leute durchwollen."
Hinzu kommen laut dem 36-Jährigen widrige Hinterlassenschaften. Er erzählt von Müll und Glasscherben, die insbesondere Hundebesitzern und deren Vierbeinern das Leben erschwerten. Sogar von menschlichen Fäkalien ist die Rede. "Da wird halt dann an den Baum gekackt."
"Jetzt habe ich die Schnauze voll": Anwohner klagt über laute Musik in der Nacht
Unzählige Male sei zudem schon um 1 Uhr nachts Musik angemacht worden. "Gerade unter der Brücke, wo es so richtig schön schallt." Das Schlafzimmer von ihm und seiner schwangeren Freundin führt demnach zur Kanalseite. Die Folge: "Das fühlt sich an, als ob die direkt neben einem sitzen." Nachdem er die vierte Nacht in Folge infolge "keinen Schlaf gefunden" habe, habe er schließlich vor rund einem Monat die Polizei verständigt. "Da habe ich gesagt: Jetzt habe ich die Schnauze voll, jetzt reicht's."
Der Schilderung des Anwohners zufolge wurde erst vor wenigen Tagen um 2.30 Uhr "plötzlich aus dem Nichts heraus die Soundbox angemacht". "Das ist ja auch so irre. Wie kann das sein, dass um 2.30 Uhr jemand auf die Idee kommt: 'Ach, jetzt machen wir doch noch eine kleine Party'", fragt er noch immer ungläubig. Die Gruppe habe sich gegen 3.15 Uhr mit dem Eintreffen der Streife schließlich aufgelöst.
Polizei und Ordnungsamt wurden vor einigen Tagen bereits auch von anderen Anwohnern über die Situation am Weegmannufer unter der Kettenbrücke informiert. Der Lärm den die 10-20 Jugendlichen die letzten Wochen gemacht haben war kaum noch auszuhalten. Und zwar sowohl tagsüber, als auch nachts. Mit steigendem Alkoholpegel immer aggressiveres Geschrei und immer lautere Musik. Aktuell (20.8.21, 18Uhr) ist es dort unten ruhig. Dass es auf der Brücke und den Uferwegen (bsd. zwischen Caritas und VHS) regelmäßig zu Ruhestörungen kommt ist den Behörden allerdings seit Jahren bekannt (s.a. FT-Artikel 18.8.15). Doch es wurde kaum etwas dagegen unternommen, so dass auch diese Brücke zur Partyzone wurde. Wir sind Anwohner und wir freuen uns über die friedlichen Menschen, die ihr Feierabendbier oder was auch immer trinken, den Sonnenuntergang genießen und einen schönen Abend haben. Das Problem sind die Grölenden, Lärmenden, Besoffenen, Vermüllenden, Wildpinkelnden inkl. ihrer Musikgeräte/Lautsprecher - und das sind nicht nur Jugendliche, sondern überwiegend Menschen so bis 35 J. Meist wird es ab 23/24 Uhr so richtig laut und es geht bis in die Morgenstunden. Nach Beschwerden bei der Polizei ist es vorgekommen, dass Polizeiwagen über die Brücke fahren ohne dass jmd. aussteigt. Die Party geht dann natürlich ungestört weiter. Wenn die Ruhestörer doch ermahnt werden, geben sie sich einsichtig. Zumindest für kurze Zeit, dann geht es weiter. Es ist keine gute Lösung, die Zustände auf der Kettenbrücke weiterhin zu ignorieren und darauf zu verweisen, dass es nur zu Verlagerungen käme, wenn mal durchgegriffen würde. Die totale Rücksichtslosigkeit der Feiernden ist erschreckend, das Aggressionspotenzial mittlerweile auf beiden Seiten hoch. Schlafentzug ist gesundheitsschädlich, das nur nebenbei. Und es gibt sehr wohl geeignete Orte im Stadtgebiet: z.B. Hain, Jahnwiese oder Erba-Spitze. Wir hoffen auf Unterstützung durch Polizei und Stadt Bamberg.
Das Thema ist einfach jahrelang wegignoriert worden, bis es solche Ausmaße angenommen hat. Aber die Idee ERBA Insel oder Jahnwiese ist genauso schlecht, denn auch dort wohnen Leute und der Lärm durch die BT-Boomboxes ist derart extrem laut, dass dieser über 100-te Meter weitergetragen wird. Wenn auf der Jahnwiese was los ist, hört man den Lärm, je nach windribis in die Wunderburg/Gereuth oder bis nach Bug. Und das so laut, dass man meint die Krawallbrüder stünden vor der Tür
Ich nehme an, daß das auch wieder Thüringer sind, die dort unten "feiern". Ebenso wie auf der Unteren Brücke. Man müßte Herrn Kuntke mal danach fragen...
... oder Schlimmeres
es wird in der Stadt ein Problem mit der Partyszene bleiben; immerhin wohnen ja fast überall Leute, die nachts schlafen möchten. Aber wohin sollte man/frau auch das Thema weg organisieren - es gibt ja keine geeigneten Orte im Stadtgebiet ...