"Gegen das Vergessen" ist das Motto der Willy-Aron-Gesellschaft Bamberg, die für die Stolpersteine in Bamberg verantwortlich ist. Um die von den Nazis gejagten Menschen sichtbarer zu machen, gibt es jetzt eine interaktive Karte mit Steckbriefen, darunter auch den der damals 17-jährigen Ruth.
Die Stolpersteine, die mittlerweile in vielen Städten wie auch Bamberg zu finden sind, dürften den meisten Menschen bekannt sein. Sie tragen einen Namen, ein Geburtsdatum sowie den Todestag der Person und erinnern an Opfer der NS-Zeit. Der in Bamberg dafür verantwortliche Verein, die Willy-Aron-Gesellschaft, hat nun unterstützend dazu eine interaktive Karte erstellt, über die man mehr über das Leben der jeweiligen Personen erfahren kann.
Die Idee dazu gab es schon länger, erklärt Mechthildis Bocksch, eine der Verantwortlichen aus dem Verein, inFranken.de. Ein ähnliches Projekt listet online Bamberger Denkmäler auf. "Über Corona hatten wir dann viel Zeit, so ein Projekt ist ein riesiger Aufwand, und da haben wir gesagt, jetzt fangen wir es mal an." Für jeden einzelnen der 151 in Bamberg zu findenden Stolpersteine gibt es nun seit August 2021 einen Lebenslauf online. "Hinter jedem Stein steckt ein Name und hinter jedem Namen eine Lebensgeschichte. Die sind so reich und bunt. Letztendlich sieht man dabei, dass das ganz normale Menschen waren und nicht die Monster, die die Nazis gerne gehabt hätten", so Bocksch.
Gebürtige Bambergerin nach Auschwitz deportiert - dort wird Ruth (20) ermordet
So erinnert am Zinkenwörth etwa ein Gedenkstein an die 1923 in Bamberg geborene Ruth Weil. Ihr Vater war ab 1916 Direktor der Bamberger Schuhfabrik "Gebr. Neuburger AG", die seit 1911 ihren Sitz in der Hartmannstraße 7 hatte.
Ruth Weil lebte mit ihren Eltern und ihrer Halbschwester zunächst in der Amadeus-Hoffmann-Straße 2, später in der Schützenstraße 15 und ab 1937 schließlich am Zinkenwörth 35. Am 15. Dezember 1937 floh ihre Halbschwester von Bamberg ins US-amerikanische Exil. Die Schuhfabrik, in der ihr Vater eine Führungsposition innegehabt hatte, wurde 1938 zwangsverkauft.
Die damals 17-jährige Ruth musste ab 15. Oktober 1940 im jüdischen Forsteinsatzlager 37 bei Kersdorf in Brandenburg, einer Außenstelle des KZ Sachsenhausen, Zwangsarbeit leisten. Von dort aus wurde sie zusammen mit weiteren 687 jüdischen Menschen in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und ermordet. Ruth Weil wurde gerade einmal 20 Jahre alt.
"Fahnenflucht“: Anton (21) aus Gaustadt wird zum Tode verurteilt - Erschießung in Geisfelder Straße
In der Michael-Rümmer-Straße weist ein weiterer Stolperstein auf ein anderes trauriges Schicksal hin: Anton Langhammer wurde 1924 in Gaustadt geboren, das seiner Zeit noch nicht zu Bamberg zählte. Anton wohnte in der Hans-Schemm-Straße 6. Im Zweiten Weltkrieg wurde der gelernte Maschinenschlosser Artillerist bei der Marine. In Roßstadt bei Eltmann am Nordtor des Steigerwaldes, gut 13 Kilometer von Bamberg entfernt, heiratete er am 17. April 1943 die dort wohnhafte Margareta Hümmer. Das Ehepaar bekam ein Kind.
Im März 1945 desertierte der Obergefreite Anton Langhammer und schlug sich nach Roßstadt zu seiner Frau durch. Mit ihrer Hilfe konnte er sich in einem alten Bierkeller im Wald verstecken und wurde von ihr versorgt. Als sie wenige Tage vor dem erhofften Eintreffen der Amerikaner schwer erkrankte, wollte Anton in Stettfeld (heute: Kreis Haßberge) Lebensmittel besorgen.
Wenn ihr MICH fragt, wie das damals passieren konnte,
dann antworte ICH euch, weil SIE damals so waren wie IHR heute seid!!!"
(Henryk Broder)
Ich würde mir wünschen, dass nicht nur Rechtsextreme sonder v.a. auch Linksautonome wie die Antifa sich solche Berichte durchlesen. Auch die Nazis fingen links an. Auch die Medien haben den Hass damals voran getrieben! Vielleicht ist so ein Bericht eine gute Mahnung an alle!
Auch andere Nationen verurteilten zu Kriegszeiten Fahnenflucht mit der Todesstrafe das hat nichts
mit Nazimethoden zu tun Bsp.(Eddie Slovik wurde im Alter von 24 Jahren 1945 in Frankreich von der US-Armee in Frankreich hingerichtet)
Nur weil es andere auch machen / gemacht haben , ist es trotzdem unmenschlich !
Unmenschlich ist wenn ein Soldat seinen Posten verlässt und seinen Pflichten aus Feigheit nicht nachkommt
und dadurch seine Kameraden sterben.