Update vom 14.05.2021, 15 Uhr: Doch noch Hoffnung für Cinestar in Bamberg? Betreiber nennen Details
Nach der Nachricht vom Mittwoch (12.05.2021), dass das Cinestar in Bamberg für immer schließen sollen, haben sich jetzt die Betreiber gegenüber inFranken.de zu den Hintergründen geäußert. "„Wir betreiben das CineStar Bamberg seit Ende 2000 und haben den Kinointeressierten der Stadt Bamberg seitdem – in den letzten Jahren unter schweren Bedingungen in einem sonst leer stehenden Center – hervorragende Filmerlebnisse geboten", heißt es in einem schriftlichen Statement.
Anfang Juli 2020 seien "im Rahmen der von der Gebäudeeigentümerin begonnenen Abrißarbeiten im und am Center massive Eingriffe in Gebäudeeinrichtungen vorgenommen" worden. Diese sind aus Sicht von Cinestar "für die Sicherheit unserer Kinogäste" relevant. Im August 2020 habe sich. so heißt es im Cinestar-Statement, "die Eyemaxx Lifestyle Development 5 GmbH & Co. KG als Eigentümerin des Atriums im Rahmen eines gerichtlichen Vergleiches dazu verpflichtet, ein ordnungsgemäßes Brandschutzgutachten vorzulegen, das den Betrieb des Kinos ermöglicht."
Das habe die neue Eigentümer-Firma aber nicht getan, wirft Cinestar dem Unternehmen vor. "Dieser Verpflichtung ist die Eigentümerin (...) nicht nachgekommen." Seit dem Beginn der Abrissarbeiten am Bamberger Atrium sei das Kino nicht mehr in Betrieb genommen worden, "weil die Sicherheit unserer Gäste absoluten Vorrang hat", so die Betreiber weiter.
Ende März 2020 habe "die Eigentümerin den Mietvertrag für das Kino fristlos gekündigt" und das Kino zur Räumung aufgefordert. Dem sei man aber bisher nicht nachgekommen, heißt es. Man wolle die Rechtsklage zunächst klären und befinde sich "dazu in einer juristischen Auseinandersetzung". Im Klartext: Die Betreiber selbst wollen das Kino, so ihre Argumentation, nicht schließen. Ob das Cinestar nochmal eine Chance hat, neu zu eröffnen, bleibt aber unklar. Dass Arbeitsplätze wegfallen, zumindest scheint bereits festzustehen: "Mit unseren Mitarbeitern haben wir die Verhandlungen hinsichtlich Interessenausgleich und Sozialplan aufgenommen", schreibt Cinestar.
Erstmeldung vom 12.05.2021: Cinestar-Kino in Bamberg soll schließen
Das Cinestar-Kino in Bamberg im Atrium soll schließen: Wie die Gewerkschaft Verdi verkündet, stünden 40 Angestellte nun "vor dem beruflichen Aus." Vergangene Woche habe der Betriebsrat des Bamberger Kinos von der geplanten Schließung erfahren. Die Geschäftsführung beabsichtige demnach nicht, den Spielbetrieb am Standort Bamberg weiterzuführen, so Verdi. Angesichts der fortschreitenden Baumaßnahmen des Atriums in Bamberg sei die Zukunft des Cinestar-Kinos eigentlich optimistisch eingeschätzt worden.
Die Corona-Lockerungen hätten auch das Cinestar betroffen, "doch daraus wird nichts", statuiert Verdi. "Das ist extrem bedauerlich", wird Betriebsratsvorsitzender Niklas Döbler zitiert. "Auch wenn die meisten Kolleg:innen noch studieren und auf 450 Euro-Basis angestellt sind, werden hier berufliche Existenzen zerstört." Andere Kollegen seien schon seit der Eröffnung im Jahr 2001 dabei.
Cinestar-Kino in Bamberg soll schließen: Verdi erhebt Vorwürfe gegen Geschäftsleitung
Wie Verdi mitteilt, habe die Geschäftsleitung den Betriebsrat erst informiert, als diese Entscheidungen schon gefällt gewesen seien. Die Gewerkschaft nennt das nach eigener Einschätzung "einen klaren Verstoß gegen das Betriebsverfassungsgesetz". Nun seien ein Interessensausgleich und Sozialplan fällig, der der "Leidenschaft unserer Kolleg:innen und ihrem beispiellosen Einsatz für das Kino Rechnung tragen" müsse. Sozialverträgliche Lösungen müssten her, so Döbler. "Die Geschäftsführung muss sicherstellen, dass alle Mitarbeiter angesichts der schwierigen Situation bestmöglich aufgefangen werden." Außerdem dürften für sie keine Nachteile entstehen.
Neben dem Verlust von Arbeitsplätzen sei die Schließung des Cinestar in Bamberg auch ein "kultureller Verlust", heißt es in der Mitteilung. Das einzige Multiplexkino des Landkreises habe pro Tag mehrere tausend Menschen unterhalten können. Stadt und Landkreis müssten nun, so die Gewerkschaft, Anstrengungen unternehmen, wie das kulturelle Angebot Bambergs weiter aufrechterhalten werden könne. Von offizieller Cinestar-Seite aus gab es auf Anfrage von inFranken.de bisher keine Bestätigung der Schließung.
Dafür äußerte sich Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) in einer schriftlichen Mitteilung. Er verspricht, sich "unverzüglich an die Konzernleitung in Lübeck" zu wenden, "in der Hoffnung, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Das wäre mein Wunsch für die betroffenen Beschäftigten wie auch für alle Leinwandfans". Starke spricht von einer "schlechten Nachricht". Bamberg habe "eine große Kinotradition, und wir brauchen ein qualifiziertes und reichhaltiges Angebot".
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Dort müsste sowieso dringend renoviert und modernisiert werden. Ist total veraltet
mir scheint, der betreiber des kinos ist vlt der falsche ansprechpartner, der sitzt ganz wo anders und ist eigentümer der liegenschaft