Am Alten Brückenrathaus setzten Internationale Clubs und weitere Akteure ein starkes Zeichen für Demokratie, Vielfalt und Toleranz.
So bunt wie Europa ist, so farbenfroh drückten Passanten ihr "Ja" zu diesem Kontinent aus. Sie ließen sich von Sozialpädagogin Maika Schneider aus der Flüchtlings- und Integrationsberatungsstelle des Bamberger Caritasverbandes eine Handfläche mit roter, blauer, gelber, grüner Farbe bestreichen und pressten diese dann auf eine weiße Pinwand. "Mir auch!" bekundeten diese Leute damit: "Mir sind auch Werte wichtig für Europa wie Demokratie, Freiheit, Frieden, Vielfalt, Gerechtigkeit, Solidarität, Toleranz, Nächstenliebe!"
Dieses eindrucksvolle Bekenntnis legten am Europatag nicht nur mehr oder weniger zufällig vorbeikommende Fußgänger ab, sondern auch zahlreiche andere Akteure außer der Caritas, die am Alten Brückenrathaus ihre Infostände aufgebaut hatten. Denn Europa "prickelt im Bauchnabel", wie eine Bambergerin auf eine Stellwand der Uni-Fachschaft Romanistik schrieb. Genauer gesagt: Die Frau hatte dieses spritzige Statement zwar speziell auf Frankreich gemünzt.
Doch es passte generell zu den vertretenen Nationen, die allesamt für Europa standen. Etwa der Deutsch-Tschechische Club, der Kulturverein mosaico italiano oder der Deutsch-Englische Club. Letzterer bekam in Brexit-Zeiten eine besondere Aufmerksamkeit: "Obwohl Großbritannien vielleicht aus der EU austritt, gehört es zum Kontinent Europa!", warb Club-Vorsitzende Jane Westrop für ihre Heimat.
Landestypische Köstlichkeiten wie Karlsbader Obladen, Rot- und Weißwein, Macarons oder Scones waren begehrt. Blaue EU-Luftballons mit den gelben Sternen fanden Abnehmer. Auch die Leinentaschen der "Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg" mit dem Aufdruck: "Wer Demokratie wählt, wählt keine Rassisten" nutzten Etliche gleich für ihre Einkäufe.
Demokratie statt Rassismus
Jedenfalls verteilten Hubertus Schaller und Joachim Reitz vom "Bamberger Bündnis gegen Rechtsextremismus und Rassismus" diese plakativen Taschen großzügig und mit entsprechenden Botschaften: "Mir liegt Grenzfreiheit am Herzen, die Nationalstaaten sollen sich nicht einigeln bei allen Problemen, Gemeinschaft zu leben", meinte Schaller. Als derzeit größte Herausforderung Europas nannte er "Migration": "Da muss die Rolle des EU-Parlaments neu diskutiert werden", forderte er. Joachim Reitz wollte vor allem dazu motivieren, am 26. Mai zu wählen, ohne eine Parteipräferenz anzuführen: "Ich plädiere für Demokraten statt Rassisten", war seine einzige Vorgabe.
Mohamed Hédi Addala, Vorsitzender des ebenfalls am Brückenrathaus vertretenen Migranten- und Integrationsbeirates der Stadt Bamberg, nickte zustimmend und schaute beim Infotisch "Zusammen für Demokratie in Stadt und Landkreis Bamberg" vorbei. Dort berichtete Fachstellenleiterin Esther Gratz über diese "Partnerschaften für Demokratie", die im Rahmen eines Bundesprogramms unterstützt werden: "um Zivilgesellschaft und demokratisches Handeln zu fördern". Als Beispiel nannte Gratz das bevorstehende Festival "Contre le rassisme" (gegen Rassismus), welches Studierendenvertreter der Otto-Friedrich-Universität (ASTA) im Sommer in Bamberg durchführen.
Am Abend wurde es dann stimmungsvoll: Die Bamberger Symphoniker stimmten vom Balkon des Alten Brückenrathauses an der Oberen Brücke die Europahymne an und bei Einbruch der Dunkelheit wurde das Alte Rathaus prächtig in den Europafarben illuminiert. Ein Hingucker.
Schade, ich hätte es gerne gesehen und mir selbst ein Bild gemacht. Habe ich eine Ankündigung übersehen oder wurde das nicht stark genug beworben?
>Mohamed Hédi Addala, Vorsitzender des ebenfalls am Brückenrathaus vertretenen Migranten- und Integrationsbeirates der Stadt Bamberg, nickte zustimmend
so so, und wer vertritt die interessen der europäischen völker?
in diesem artikel wird nicht einmal die zukunft und das erbe der europäer für ihre eigenen kinder erwähnt. alles wird auf produkte und konsum herab reduziert. gott preise unsere freien märkte!
stattdessen wird gefordert, dass fremden unter dem moralischem deckmantel einer nebulösen 'demokratie' freier zugriff gewährt wird. das schreckgespenst 'rassismus' soll die 'demokratie' bedrohen, und am ende wird das erbe unserer kinder in den 'europafarben' ertränkt.
ganz großes kino!
"Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt." - Arthur Schopenhauer, Aphorismen zur Lebensweisheit, Kapitel II
Für Sie mit der kaputten Shift-Taste und Defiziten in der hiesigen Landessprache übersetzt:
Wer nichts ist und kann, der ist auf seine Nationalität stolz.
dürfen wir deutsche nicht auf unser DEUTSCHLAND stolz sein? ist dieses privileg nur anderen völker erlaubt ? wir finanzieren mitlerweile ganz europa dafür darf man dann aber schon stolz sein...gel!
Doch, natürlich dürfen Sie auf Ihre Nationalität stolz sein, das spricht Ihnen niemand ab. Vor allem, ganz offensichtlich haben Sie ja ansonsten nichts, worauf sich stolz sein lohnt.
Dies und nichts anderes besagt das Zitat. Schopenhauer war übrigens ein deutscher Philosoph. Die geistigen Errungenschaften machen das Deutschsein aus, nicht dass man käsige Haut hat.