Wer in Bamberg einen Termin für einen Passantrag vereinbaren will, muss aktuell mit Wartezeiten von mehr als zwei Monaten rechnen. In anderen bayerischen Städten geht das indes weitaus schneller.
- Bamberg: Langes Warten auf Termine für Passanträge
- Wartezeiten bei Behörden: Nur eine Stadt schneidet bei Test schlechter ab
- "Nicht alle Mitarbeiter zur Verfügung": Stadt Bamberg vor großem Problem
Bereits Ende Mai berichtete inFranken.de über die horrenden Wartezeiten, mit denen Bürger*innen in Bamberger Ämtern rechnen müssen, wenn sie einen Termin für einen Passantrag haben wollen. Damals verwies die Stadt Bamberg gegenüber inFranken.de darauf, dass die Situation in fast allen bayerischen Städten ähnlich sei. Während sich an der Situation auf den Bamberger Ämtern bis heute nichts geändert hat, legen redaktionsinterne Recherchen jedoch nahe, dass die Lage in anderen bayerischen Städten anders aussieht.
Warten auf Behördentermin: Bamberg landet bei Reisepass-Test auf vorletztem Platz
So ergaben redaktionelle Stichproben vom 7. Juli 2022 in 13 bayerischen Städten, dass in den meisten Ämtern ein Reisepasstermin bereits innerhalb von 14 Tagen verfügbar ist, so zum Beispiel in Coburg, Ingolstadt und Augsburg. In Bayreuth und Landshut bekommen Bürger*innen mit etwas Glück sogar schon am Folgetag einen Termin, während man in Erlangen und Nürnberg seinen Antrag sogar ganz ohne Vorabanmeldung stellen kann. Nur in Fürth ist die Wartezeit auf einen Termin mit zwei Monaten und zwei Wochen noch länger als in Bamberg.
Unsere Recherchen zeigen, dass andere Ämter offensichtlich nicht mit den enormen Wartezeiten zu kämpfen haben und dass die Situation in Bamberg keinesfalls auf alle bayerischen Städte zutrifft. Im Gegenteil: Wartezeiten von mehr als zwei Monaten gibt es in kaum einer anderen bayerischen Stadt.
Auf erneute Nachfrage teilte die Stadt Bamberg jetzt mit, dass die derzeitige personelle Situation "keine kurzfristige Verbesserung bei der Ausstellung der Ausweisdokumente" erlaube und man "leider nicht auf ausreichend eingearbeitete Kräfte zurückgreifen" könne, um somit kurzfristig zu reagieren und "rasche Verbesserungen zu erzielen".
"Krankheitsbedingte Ausfälle" und Vielzahl anderer Aufgaben - personeller Engpass in Bamberger Ämtern
Man habe demnach auch weiterhin mit "zahlreichen krankheitsbedingten Ausfällen, vor allem auch durch Langzeiterkrankungen" zu kämpfen. Darüber hinaus ständen derzeit "auch wegen der Vielzahl der Aufgaben, die das Einwohneramt zu stemmen hat" nicht alle Mitarbeiter*innen zur Verfügung. Unter anderem, weil sie "bei der Registrierung der zahlreichen ukrainischen Geflüchteten in der Stadt Bamberg stark eingebunden" seien.
Die Verwaltung versuche bereits "alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um die Situation zu entspannen". Dazu gehöre aber eben unter anderem "der Einsatz bereits eingearbeiteten Personals, das derzeit an anderen Stellen in der Verwaltung beschäftigt ist". Fazit: Wer in Bamberg momentan einen neuen Pass benötigt, muss bis auf Weiteres enorm lange Wartezeiten in Kauf nehmen.
es gibt sicher auch Städte/Gemeinden in denen sich die "Ämter" als Dienstleister für ihre Bürgerinnen und Bürger verstehen.



Der ganze WASSERKOPF wird schließlich von uns bezahlt.
Ungeheuerlich ist, dass trotzdem (fast) jeder Handgriff FÜR VERPFLICHTENDE VORGÄNGE teilweise horrende Gebühren kostet
Wir stehen da vom Verständnis weit im alten Jahrtausend.
Ja, ja, es gibt Länder in denen es noch weitaus schlimmer ist... das sollte für uns aber doch kein Maßstab sein
die Frage sollte doch wohl eher lauten ... "warum bekommt Bamberg das nicht hin"
Ich war vor einiger Zeit gezwungen meinen abgelaufenen Perso zu erneuern. Das ganze hat sich über Monate gezogen und mich dank der genialen Öffnungszeiten auch zwei Urlaubstage gekostet. Zudem muss man 10-20x anrufen bevor jemand den Telefonhörer abhebt. Wenn man dann endlich Einlass in die heiligen Hallen gewährt bekommt, wird man dermaßen von oben herab behandelt .. warum werden da nicht endlich personelle Konsequenzen im Rathaus gezogen
Als Bamberger fühlt man sich immer wieder als Bittsteller bei den Behörden. Ohne Termin geht nix. Ein Bekannter in Erlangen bedauert mich und grinst: "Ich hab meinen Reisepass gleich am nächsten Tag beantragt. Einfach hin, Nummer gezogen und nach einer halben Stunde war ich durch." Woanders funktioniert's ...
Weil sie fauler sind wie die anderen. 12 Uhr ist Feierabend und das pünktlich.