Nach der Straßenblockade in Bamberg am vergangenen Mittwoch (5. Juli 2023) wurden Mitglieder der Letzten Generation im Schnellverfahren vor Gericht verurteilt. Das wollen die Aktivisten allerdings nicht hinnehmen und kündigen einen Protestmarsch an.
Am vergangenen Mittwoch (5. Juli 2023) klebten sich Klimaaktivisten in Bamberg an der Kreuzung Kapuzinerstraße/Markusplatz auf der Straße fest. Bereits einen Tag später mussten die beteiligten Mitglieder der "Letzten Generation" vor dem Richter erscheinen und wurden im Schnellverfahren zu Strafen verurteilt.
Die Aktivisten wollen dies jedoch nicht einfach hinnehmen: "Hiermit möchten wir Ihnen mitteilen, dass am [...] Mittwochnachmittag (12. Juli 2023) um 17 Uhr ein Protestmarsch der 'Letzten Generation' in Bamberg geplant ist", heißt es in einer Pressemitteilung. Die Aktion werde vor dem Oberlandesgericht Bamberg (Wilhelmsplatz 1) starten. Ziel sei es, auf die "Dringlichkeit der Klimakrise" hinzuweisen sowie "Solidarität mit den Verurteilten" zu bekunden.
"Keine angemessene Abwägung": Letzte Generation kritisiert Schnellverfahren in Bamberg
Wie eine Sprecherin des Amtsgerichts im Gespräch mit inFranken.de bereits mitteilte, wurden vier Angeklagte zu einer Geldstrafe von 40 Tagessätzen von jeweils 15 Euro verurteilt, einer der Angeklagten muss einen höheren Tagessatz von 40 Euro Strafe bezahlen. Bei dem Protest am vergangenen Mittwoch blockierten die Aktivisten unter anderem beinahe einen Rettungswagen, die Bamberger Feuerwehr geriet "zwischen die Fronten". Nachdem Polizei und Feuerwehr die Protestierenden von der Straße gelöst hatten, wurden diese vorläufig festgenommen und mussten eine Nacht in Gewahrsam verbringen. Die Staatsanwaltschaft hatte kurz nach der Festnahme ein "beschleunigtes Verfahren" beim Amtsgericht Bamberg beantragt.
Dabei handelt es sich um ein Schnellverfahren, das ein schnelles Urteil ermöglichen soll. Laut § 417 der Strafprozessordnung (StPO) ist dies möglich, "wenn die Sache aufgrund des einfachen Sachverhalts oder der klaren Beweislage zur sofortigen Verhandlung geeignet ist". Aus Sicht des Amtsgerichts Bamberg war im Fall der Straßenblockade der Sachverhalt klar, wie eine Sprecherin gegenüber inFranken.de mitteilte. Am Donnerstag (6. Juli 2023) kam es dann nach Angaben der Gerichtssprecherin zu einer rund 11-stündigen Verhandlung vor dem Richter, die erst um kurz nach Mitternacht endete. Die Letzte Generation übt im Nachgang heftige Kritik am durchgeführten Schnellverfahren.
"Im Bamberger Fall fand keine angemessene Abwägung statt, zahlreiche Beweisanträge wurden abgelehnt", heißt es in der Mitteilung. Die Gruppierung spricht von einem aus ihrer Sicht "rechtswidrigen Schnellverfahren", das "ohne wirklichen Kontakt zu Anwält:innen abgehandelt" worden sei. Unterstützung erhält die "Letzte Generation" vom Grünen Stadtvorstand Bamberg: "Losgelöst von der Bewertung der Protestform der Gruppe 'Letzte Generation' sind wir sehr besorgt über die Eile der Justiz im Verfahren gegen die Aktivist:innen", heißt es in einer Stellungnahme.
Amtsgericht weist Vorwürfe von Klima-Aktivisten zurück - "kann Beweisantrag ablehnen"
Es stelle sich die Frage, "warum der Prozess vor dem Amtsgericht Bamberg unbedingt in einer Marathonsitzung bis mitten in die Nacht hinein durchgezogen werden sollte". Zwei Angeklagte hätten "keine anwaltliche Begleitung" gehabt, erklärt der Vorstand. Das Amtsgericht Bamberg weist die Vorwürfe zurück. "Im beschleunigten Verfahren können wie in sonstigen Strafverfahren uneingeschränkt Beweisanträge gestellt werden. Das Gericht kann einen Beweisantrag jedoch ablehnen, wenn es nach Durchführung der Beweisaufnahme (zum Beispiel nach Vernehmung von Zeugen und Inaugenscheinnahme von Lichtbildern) zu der Überzeugung gelangt ist, dass der Sachverhalt genügend geklärt ist", erläutert eine Sprecherin in einer schriftlichen Antwort.
Das Gericht habe sich "in seiner mündlichen Urteilsbegründung mit der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zur Frage der Nötigung durch gezielte Straßenblockaden auseinandergesetzt und damit den Straftatbestand der Nötigung bejaht". Drei der Angeklagten ließen sich demnach im Verfahren "durch einen Wahlverteidiger vertreten". Die beiden anderen Angeklagten hätten "keinen Verteidiger beauftragt".
Eilverfahren? Natürlich!
Als hätten die Gerichte sonst nichts weiter zu tun, als sich um diese Leute zu kümmern.
600,-€ Strafe? Viel zu niedrig! Jeden Polizeieinsatz sollten sie zahlen müssen + die Gerichtskosten + Anwälte (warum sollte der Steuerzahler hierfür aufkommen? ) + Reparaturkosten für was auch immer sie beschädigen usw. usw.
Schon klar, dass sich hier ein "Grüner" solidarisch zeigt. Wer wählt die bloß?
Wenn die Regierung tatsächlich auf grüne Energie etc. zählen würde, hätte sie die Atomkraftwerke behalten. Alle anderen haben es begriffen und bauen zusätzliche AKW. Nur unsere (Alt)Regierung hat ihr Gesicht verloren (sofern das jemals vorhanden war) und rodet lieber unsere Wälder ab um Windräder zu stellen oder genehmigt es, wertvolles Acker- und Grünland mit Solaranlagen zuzupflastern. Die Betreiber verdienen sich auf unsere Kosten eine goldene Nase, der Boden darunter trocknet aus. Ach ja, mit der Grundsteuerreform gibt's dann auch noch massive Einsparungen, da diese Grundstücke dann aus der B in die Grundsteuer A kommen werden.
Die Energiepreise steigen massiv an, Firmen wandern ab, Arbeitsplätze gehen verloren...
Ich könnte ewig so weitermachen.
Und dann muss man Tag für Tag von den "Klimaklebern" lesen. Die zahllosen Reportagen bieten doch die perfekte Bühne für diesen Irrsinn.
Fazit: So schnell wie möglich in den Gerichtssaal. Am besten solche Urteile verhängen, die richtig weh tun.
Wer dann trotzdem noch auf die Straße will, soll das in den Ländern tun, in denen es angebrachter wäre - und das ist defitiv nicht unser Land.
Wir sind schon zur Lachnummer geworden und defitiv keine verlässlichen Verbündeten mehr. 😔 Es wird Zeit dass sich das ändert!
Danke
hier sind sie wieder, die nörgler und motzen. die alles begreifer und für alles ein lösung habende. einsperren und zahlen, also geld und gewalt, wie einfallsreich. ich bin auch nicht begeistert vom festkleben auf der straße, da gibt es sicher kreativer ansätze. unter anderen durch Springer`s heissem blatt finden die bürger eine möglichkeit kollektiv gegen eine gruppe zu hetzen, die wirklich " nur " die einhaltung von gesetzen fordert. bei einer urlaubsfahrt wird stundenlanges stehen im stau ganz anders wahrgenommen. ich empfehle den hetzern hier sich mal so gegen 16,17 uhr am schönleinplatz einzufinden. man kann dann in jede richtung auf der straße nur autos sehn, meist stehen. OMG, ohne klepper. wie kann das nur sein?
Ich könnte nur noch speien. Auch wenn das Anliegen an und für sich richtig und wichtig ist, kann ich nicht alle Mitmenschen terrorisieren. Denken die "letzten Generationler" vielleicht daran, dass sie deswegen die letzte Generationler sind, weil von der jetztigen Generation genug sterben, weil bei dieser Bruthitze Alte und Babys evtl. stundenlang im Auto festsitzen und keine Umleitung funktioniert oder man in der Mittagshitze laufen muss, bis man eine andere Straßenbahn erwischt, die in die richtige Richtung fährt, aber nicht im Bereich der Blockade liegt. Aber dann maulen, wenn mal jemand die Nerven verliert, die Polizei zu unsanft die Straße räumt und man ganz gemein angemeckert wird. Da sieht man sofort seine eigenen Rechte angekratzt.
Es sind und bleiben Straftäter
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