Die hohen Energiepreise sorgen bei Bambergs Bürgern für Probleme, weshalb die Caritas auf ihre Allgemeine Sozialberatung verweist.
Wie der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg e.V. in folgender Pressemitteilung erklärt, verschärfen steigende Preise die Probleme von armutsgefährdeten Haushalten spürbar. Höhere Energiekosten wirken sich dabei besonders gravierend aus. Das ist die Schlussfolgerung aus den Ergebnissen der Stichtagserhebung, die der Deutsche Caritasverband bei den Allgemeinen Sozialen Beratungsstellen durchführte.
Im Erzbistum Bamberg gaben 81 % der Klienten an, dass die Inflation ihnen Schwierigkeiten bereite. Über 54 % sind mit den gestiegenen Strom- und Gasgebühren überfordert. 57 % schränken sich wegen höherer Lebensmittelpreise bei der Ernährung ein, 40 % bei der Kleidung. Und 49 % sagen, dass sie Angst um ihre Wohnung haben.
Dabei verfügte 40 % der Ratsuchenden am Stichtag über ein eigenes Erwerbseinkommen. „Ein Arbeitsplatz schützt längst nicht immer und automatisch vor existentiellen finanziellen Sorgen“, betont Barbara Borschert, Abteilungsleiterin Kinder-. Jugend- und Familienhilfe beim Diözesan-Caritasverband Bamberg. „Wenn sich keine bezahlbare Wohnung finden lässt oder wenn die Preise für den Schulbedarf der Kinder drastisch nach oben gehen, passen Einkommen und Ausgaben plötzlich nicht mehr zusammen. Breitere Bevölkerungsschichten sind dann auf Hilfe und Begleitung angewiesen.“
Schulden wegen Strom- und Heizkosten nehmen drastisch zu
Das bestätigt auch die Erfahrung der Schuldnerberatung. Fast alle Klienten thematisieren dort Stromschulden, 88 % geben zudem Schulden bei den Heizkosten an. 2021 betrugen die Anteile noch 54 % beim Strom und 41 % bei der Heizung.
„Der Bedarf nach Unterstützung und Beratung wächst kontinuierlich“, sagt auch Verena Zepter, Referentin für Schuldnerberatung beim Diözesan-Caritasverband. „Immer mehr Haushalte treibt die Frage um: Wie komme ich klar mit dem Geld, das ich zum Leben habe? Da geht es dann darum, ob die Wohnung im Winter überhaupt noch geheizt wird.“
Spezielle Beihilfen bei akuter Not wegen Energiepreisen
Daher hat der Diözesan-Caritasverband Bamberg ein spezielles Programm aufgelegt: Klienten der Caritas-Beratungsstellen können bis zu 1.500 € als Zuschuss oder Darlehen erhalten, um eine Stromsperre abzuwenden, Energieschulden zu begleichen oder energieeffizienten Ersatz für defekte Haushaltsgeräte anzuschaffen.
Bis Ende November haben bereits 192 bedürftige Haushalte Beihilfen in einer Gesamthöhe von knapp 147.000 Euro erhalten.