Ein Bamberger Supermarkt greift durch: Vor vier Wochen wurde eine Parkplatz-Überwachung gestartet. Problem sei vor allem eine Personengruppe, sagt Werner Massak, Betreiber mehrerer Edeka-Filialen.
- Bamberg: Edeka-Betreiber zieht Reißleine - Kundenparkplatz wird überwacht
- Strafzettel und mehr: Falschparkern droht Geldbuße - oder sogar Abschleppen
- Parkplätze in Innenstadt heißbegehrt: Strafe soll Dauerparker fernhalten
- Überwachungsfirma verteilt teilweise "zehn bis 15 Knöllchen" am Tag
- Bamberger Edeka-Betreiber: Kundenreaktionen fallen unterschiedlich aus
Parkplätze sind vor allem in der Innenstadt häufig Mangelware - und deshalb heißt begehrt. Weil sein Kundenparkplatz regelmäßig von Falschparkern blockiert worden sei, zog Werner Massak vor Kurzem die Reißleine. "Kunden haben sich bei mir beschwert, dass sie bei uns nie einen Parkplatz finden", schildert der Betreiber des Edeka-Markts in der Bamberger Starkenfeldstraße inFranken.de seine Beweggründe. Die Folge: Der Supermarkt-Parkplatz wird mittlerweile durch einen externen Dienstleister überwacht.
"Das Problem sind die Dauerparker": Bamberger Edeka verteilt Strafzettel auf Parkplatz
"Das Problem sind die Dauerparker", erklärt Massak. "Es gibt zum Beispiel Pendler, die den ganzen Tag ihr Auto hinstellen und damit den Parkplatz blockieren. Um die geht es mir." Das Problem der Dauer- beziehungsweise Falschparker gebe es speziell in der Innenstadt, betont Massak, der im Raum Bamberg mehrere Einkaufsmärkte betreibt.
Auf dem Privatparkplatz vor der Filiale in der Starkenfeldstraße ist das Parken ausschließlich montags bis samstags von 6 bis 20 Uhr gestattet. Autofahrerinnen und Autofahrer müssen zudem eine Parkscheibe in ihrem Fahrzeug hinterlegen. Die Höchstparkdauer beträgt 2,5 Stunden. Für widerrechtlich abgestellte Fahrzeuge werde eine Vertragsstrafe von mindestens 15 Euro erhoben, warnt ein entsprechendes Hinweisschild des "Parkraum Service" auf dem Außengelände. "Bei mehrfachen Zuwiderhandlungen wird das Fahrzeug gegebenenfalls kostenpflichtig abgeschleppt", heißt es.
Die Parkplatz-Überwachung läuft inzwischen seit rund vier Wochen, konstatiert Massak. "Wir haben zunächst gesagt, wir warten erst einmal ab, wie sich die Situation entwickelt." Während der Hochphase der Corona-Pandemie habe sich das Problem der Dauerparker laut dem Supermarkt-Inhaber in Grenzen gehalten. Mit den ersten Lockerungsmaßnahmen habe sich die Misslage wieder verschärft. "Jetzt geht es nicht mehr anders", hält Massak mit Blick auf die neue Parkplatz-Regelung fest.
Überwachungsfirma verteilt teilweise "zehn bis 15 Knöllchen" am Tag
"Wir versuchen es zunächst mit Ermahnungen", schildert Massak die Vorgehensweise. Dennoch würden mitunter am Tag "zehn bis 15 Knöllchen" auf dem Areal an Falschparker verteilt, wie Massak aus Gesprächen mit der zuständigen Überwachungsfirma wisse. "Das sind halt zehn von 200 Parkplätzen, die wegfallen", veranschaulicht der Unternehmer die Dimension des Problems. Dies mache sich dementsprechend bemerkbar - "gerade, wenn du zu den Stoßzeiten oder am Wochenende jeden Parkplatz brauchst".
Die Kundenreaktionen auf die neue Parkplatz-Kontrolle fallen Massaks Schilderung zufolge derweil unterschiedlich aus. "Die meisten äußern sich natürlich negativ. Wenn einer, der bei uns parkt und einkauft und anschließend noch ins Fitnessstudio geht, ein Knöllchen kriegt - der jubelt natürlich nicht." Manche Menschen hätten sich indes auch positiv geäußert - etwa, weil sie durch die Sanktionen mehr freie Kundenparkplätze versprechen.
Wie ich´s schrieb, lieber @Heinrich,
es sind halt zwei Seiten, die da Dinge tun, die sich nicht gehören. Die einen, die meinen, sie können ihr Auto hinstellen wo grad was frei ist - auch auf ein Privatgrundstück, und der andere, der die erwischten überspitzt mit Kerkerhaft dafür bestraft. Beides müsste nicht sein, würde sich jeder an die Regeln halten bzw. sich bisschen zurücknehmen in seinen Reaktionen.
Wir leben spürbar im Jahr 2021, wo Rücksicht und Respekt nicht mehr groß geschrieben wird.
Der Parkplatz eines Einkaufsmarktes ist nun mal Privatgelände; was würden die Nörgler wohl sagen, stünde ein fremdes Fahrzeug in deren Garage, nur weil man das Garagentor nicht geschlossen hatte ? Ich denke, man muss das auch aus der Sicht des Marktbetreibers sehen, dessen Kunden wegen der "Pendlerparker" mühsam einen Parkplatz für ihren Einkauf suchen müssen oder gar weiterfahren, weil keiner frei ist. Alles hat im Endeffekt zwei Seiten.
Hallo "Durchblicker". Ich stimme Ihrem Kommentar zu 100% zu!
"Das sind halt zehn von 200 Parkplätzen, die wegfallen", veranschaulicht der Unternehmer die Dimension des Problems. Trotzdem kurz innehalten: 10-15 Knöllchen (ca. 5%) lassen den armen Herrn Massak also aktiv werden, um bei 200 (in Worten: zweihundert) Parkplätzen keine Kunden zu vergraulen?? Da wird ganz scharf mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Das ist mal 'ne ganz große "DIMENSION". Und diese Aktion ist es also wert, im FT und im Internet veröffentlicht zu werden? Günstige Werbung durch die Hintertür würde ich das nennen.
"Wir versuchen es zunächst mit Ermahnungen", schildert Massak die Vorgehensweise.
Also am 11.09 dauerte es nach der Ankunft keine 10 min, bis ein Parkraumgeier eine Zahlungsaufforderung von 15 € ausgestellt hatte. Mit dem Kassenbeleg war ein Widerspruch im Massak-Markt möglich. Der PRS-Parkraumservice zeigte sich freundlicherweise einmalig kulant und stornierte das Knöllchen. Unter einer Ermahnung verstehe etwas anderes.
Eine Positionierung der Schilder auf Augenhöhe wäre auch besser. Normalerweise achtet man eher auf andere Autos und Fußgänger und schaut nicht an Laternenmasten hoch.
Wer es nicht für nötig hält, eine Parkscheibe einzulegen, sollte sich nicht wundern... .
Und wer beim Autofahren nicht auf Schilder "über Augenhöhe" achtet, erst recht nicht.....🤦🏻♀️