Der Grund auch hier: "Es stehen noch relativ viele Patienten auf der Warteliste, die jetzt erst einmal abgearbeitet werden müssen - und die wir natürlich auch intern weiter priorisieren nach medizinischer Sinnhaftigkeit", erklärt Lamprecht. Denn auch hier stellt sich für die Medizinerin die Frage: "Wen wähle ich aus? Wen impfe ich mit den wenigen Impfdosen, die ich habe?" Gleichwohl hätten Patienten, bei denen die Zweitimpfung anstehe, Erstimpflingen gegenüber Vorrang.
Internistin aus Bamberg mit Ansage: Impfpriorisierung "weiterhin sinnvoll"
Anders als in der Praxis von Inken Seelmann kommt in Lamprechts Praxis neben dem Biontech-Impfstoff auch das Vakzin von Astrazeneca zum Einsatz. Insgesamt können derzeit rund 60 Dosen in der Woche verimpft werden. Nichtsdestotrotz stehen auch in dieser Praxis gegenwärtig mehrere Hundert Menschen auf der Warteliste für eine Covid-19-Schutzimpfung. Wie lange diese Patienten auf ihre Impfung letztlich noch warten müssen, sei noch nicht absehbar.
"Ich denke nicht, dass die Anzahl der Impfungen durch die Priorisierung vermindert wird. Es ist immer noch die Menge an Impfstoff, die im Prinzip der limitierende Faktor ist." In der jetzigen Situation sei eine Priorisierung weiterhin sinnvoll, erklärt Lamprecht. Auch in den Impfzentren werde diese aber aufgehoben werden, wenn genügend Impfstoff vorhanden ist, vermutet die Internistin.
"Dass sich jeder Patient, wie es manchmal in den Medien heißt, jetzt einen Impftermin holen kann, können wir aus logistischen Gründen gar nicht anbieten, weil wir erst einmal die Warteliste abarbeiten müssen." Auch Lamprecht betont diesbezüglich: "Wer natürlich älter ist oder vorerkrankt, der kommt logischerweise eher dran als jemand, der keinen Priorisierungsgrund hat. Solange der Impfstoff knapp ist, macht eine Priorisierung trotzdem weiter Sinn - schon allein aus medizinischen Gründen, auch wenn sie die Politik nicht vorgibt."
Bamberger Hausärztin fordert Abschaffung der Impfzentren
Ähnlich sieht es auch Dr. Inken Seelmann. Auch wenn die staatlich vorgegebene Impfreihenfolge fortan entfällt, finde demnach praxisintern nach wie vor eine Priorisierung statt. In Seelmanns Hausarztpraxis spielen etwa folgende Aspekte eine Rolle: "Wie lange steht jemand schon auf der Liste? Welches Alter haben die Patienten? Gibt es Vorerkrankungen? Handelt es sich um einen Beruf, der in irgendeiner Weise relevant ist?"
Um künftig ausreichend Impfstoff für ihre Patienten zur Verfügung zu haben, plädiert Seelmann dafür, die Impfzentren zu schließen. "Meiner Meinung nach gehören die Impfzentren einfach abgeschafft. Es kann nicht sein, dass ich sechs Dosen Impfstoff für die ganze Woche kriege - und die Impfzentren kriegen viel mehr." Ihr Lösungsansatz: Den in den Impfzentren verwendeten Impfstoff den Hausarztpraxen zur Verfügung stellen.
"Es ist für mich absolut unverständlich, warum die Impfzentren so viel bekommen, während ich die Leute wegschicken muss." Dieses Procedere sei für sie schlussendlich nicht mehr nachvollziehbar. In wirtschaftlicher Hinsicht spricht die Bamberger Ärztin in diesem Zusammenhang deshalb von Wettbewerbsverzerrung. Mit sechs Dosen pro Woche seien beispielsweise keine Firmenimpfungen durchführbar. "Das wäre das Gleiche, wenn BMW keine Autos mehr bauen kann, weil alle Reifen an Mercedes gehen."
Aktuelle Informationen zur Corona-Lage in der Region erhalten Sie im Corona-Ticker für Bamberg.
*Hinweis: In der Redaktion sind wir immer auf der Suche nach nützlichen Produkten für unsere Leser. Es handelt sich bei den in diesem Artikel bereitgestellten und mit einem Einkaufswagen-Symbol beziehungsweise einem Sternchen gekennzeichneten Links um sogenannte Affiliate-Links/Werbelinks. Wenn Sie auf einen dieser Links klicken und darüber einkaufen, bekommen wir eine Provision vom Händler. Für Sie ändert sich dadurch nichts am Preis. Unsere redaktionelle Berichterstattung ist grundsätzlich unabhängig vom Bestehen oder der Höhe einer Provision.
Unfähigkeit auf ganzer Linie. Ob es die Bundesregierung in Bonn ist. Oder die Landesregierung in München.
Wir haben seit über einem Jahr CORONA und alles geht nur "schleppend" voran. Mit "Verzögerungen".
Jeder der im September zur Wahl geht sollte sich überlegen, ob er dieser Regierung nochmals das Vertrauen aussprechen will. Ich sicher nicht!
man muss überlegen, wer den kommenden Herausforderungen überhaupt gerecht werden kann. Die werden sicher nicht weniger sondern eher mehr und heftiger

Ich bin sicher kein Kommunist, aber es ist Zeit zu überlegen ob lebensnotwendige Funktionen auf Gemeinde-, Landes-, ...-Ebene nicht wieder in die Hände aller Menschen gelegt werden sollten. SO kann es doch nicht weiter gehen
ganz nebenbei führt BAYERN bis Ende Juni (welches Jahr?) den digitalen Impfnachweis ein

(Bericht gestern bei N24)
Diese Aussage ist schlichtweg eine Frechheit und eine Verhöhnung der Bürger
Ein weiterer Schlag ins Gesicht derjenigen die seit Dezember registriert sind und immernoch in der „4“ verharren. Keinen Termin bekommen und keinen persönlichen Kontakt zu einem Arzt oder Helferin haben um an einen Hausarzttermin zu kommen. Nur der Vermerk melden sie sich in 6 Wochen wieder...
pah, so schnell macht das Bayerische Gesundheitsministerium die u.g. Aussagen gegenstandslos.
Was da gerade passiert ist, spottet jeder Beschreibung.
Und die Hausarztpraxen impfen munter weiter, oder wie. Dort wo sich so manche Privatpatient und sonstige Klugscheißer durch "gute Kontakte" mit ihrem Arzt sich einen zeitnahen Impftermin "besorgen".
Registrieren, Warten, in die Impfzentren gehen und Anstehen ist ja nur was für den gemeinen Bürger. Heute wurden Termine für Morgen abgesagt, die regulär schon lange gebucht waren.
SO GEHT DAS NICHT!!!
DAS MUSS DIREKTE KONSEQUENZEN FÜR DIE VERANTWORTLICHEN HABEN!!!