3G-Kontrollen in Bussen: Stadtwerke Bamberg fühlen sich im Stich gelassen

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Bamberg: 3G-Kontrollen in Bussen - Stadtwerke fühlen sich im Stich gelassen
Die Stadtwerke Bamberg hätten sich bei den 3G-Kontrollen in Bussen eine entsprechende Hilfestellung gewünscht ...
Privat
Bamberg: 3G-Kontrollen in Bussen - Stadtwerke fühlen sich im Stich gelassen
Die Stadtwerke Bamberg hätten sich bei den 3G-Kontrollen in Bussen eine entsprechende Hilfestellung gewünscht ...
Jan Giersberg, Pressesprecher der Stadtwerke Bamberg
Astrid Rosenberger / Stadtwerke Bamberg
Bamberg: 3G-Kontrollen in Bussen - Stadtwerke fühlen sich im Stich gelassen
Die Stadtwerke Bamberg hätten sich bei den 3G-Kontrollen in Bussen eine entsprechende Hilfestellung gewünscht ...
Bamberg: Busse im Winter
Markus Reinfels / Stadtwerke Bamberg

In Bambergs Bussen gilt seit Kurzem 3G: Fahrgäste müssen geimpft, genesen oder getestet sein. In Sachen Kontrollen beklagen die Stadtwerke Bamberg die fehlende Unterstützung durch den Bund.

  • 3G in Bamberger Bussen: Fahrgäste werden seit 24. November kontrolliert
  • Nachweis erforderlich: Passagiere müssen geimpft, genesen oder getestet sein
  • Stadtwerke Bamberg ziehen erste Bilanz: "Spüren eine sehr hohe Akzeptanz" - es gibt aber auch Ausnahmen
  • "Extrem problematisch": Sprecher beklagt fehlende Unterstützung durch den Bund

Seit dem 24. November gelten in Bambergs Bussen strengere Corona-Bedingungen: Einsteigen darf nur, wer geimpft, genesen oder getestet ist. Hintergrund ist die neue 3G-Regel in öffentlichen Verkehrsmitteln. Diese ist Teil des geänderten Infektionsschutzgesetzes. Inwieweit ein Fahrgast geimpft, genesen oder getestet ist, stellt dabei nicht der Busfahrer fest, sondern separate Fahrschein-Kontrolleure. Diese seien kontinuierlich im ganzen Bamberger Stadtgebiet unterwegs, aber naturgemäß nicht in allen Bussen gleichzeitig anzutreffen, erklärt Jan Giersberg, Pressesprecher der Stadtwerke Bamberg.  

Stadtwerke Bamberg: "Wir überprüfen die Einhaltung der 3G-Regel stichprobenhaft"

"Wir überprüfen die Einhaltung der 3G-Regel - genauso wie die Fahrscheinkontrolle - stichprobenhaft", erklärt Giersberg. Wie viele Kontrollen es seit Inkrafttreten der neuen Corona-Maßnahme in Bamberg gegeben hat, könne er nicht sagen. "Wir haben rund 10 Millionen Fahrgäste jedes Jahr. Wenn man das herunterrechnet, sind das mehr als 20.000 pro Tag, die wir mit den Bussen durch Bamberg kutschieren." Anders als bei ertappten Passagieren ohne gültigen Fahrschein ("Schwarzfahrern") könnten die Verkehrsbetriebe nicht eigenständig Bußgelder einfordern. 

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"Das Problem ist, dass wir nicht die Möglichkeit haben, Bußgelder zu verhängen", sagt Giersberg. Die Folge: "Wenn wir einen Kunden haben, der nicht den 3G-Nachweis erbringt, kann er leider nur des Busses verwiesen werden. Dazu sind mir persönlich aber aktuell keine Fehler bekannt, dass wir das tun mussten", konstatiert der Stadtwerke-Sprecher. "Das kann ich aber auch nicht ausschließen." 

Die meisten Passagiere akzeptierten indes die neue 3G-Regel. "Wir spüren grundsätzlich eine sehr hohe Akzeptanz unter unseren Fahrgästen für diese Maßnahme. Das ist wirklich sehr positiv." Ausnahmen gibt es aber dennoch. "Natürlich gibt es einzelne Fahrgäste, die das Diskutieren anfangen - unabhängig davon, ob sie den 3G-Status haben oder nicht." Darunter litten letztlich die Angestellten der Stadtwerke. "Da tun mir unsere Fahrscheinkontrolleure tatsächlich leid, weil sie sich von manchen Fahrgästen doch einiges anhören müssen. Und das, obwohl sie ja selbst nur eine Vorgabe der Bundesregierung umsetzen."

"Mir tun unsere Kontrolleure leid": Fahrgäste diskutieren über Corona-Regeln 

Mitunter werde vonseiten der Kunden die Sinnhaftigkeit einzelner Corona-Maßnahmen hinterfragt und immer wieder infrage gestellt, sagt Giesberg. "Das müssen wir so hinnehmen. Nur sind unsere Kontrolleure als ausführende Mitarbeiter natürlich diejenigen, die am wenigstens dafür können." Sie machten einfach nur ihren Job. Für diesen gälten ohnehin schon "erschwerte Bedingungen".

Nun kontrollierten die Stadtwerke-Beschäftigten nicht nur die Fahrscheine, sondern zusätzlich auch die 3G-Regel. "Ohne die Unterstützung der Behörden ist das natürlich extrem problematisch und extrem schwer." Giesberg zufolge hätten sich diesbezüglich nicht nur die Stadtwerke Bamberg, sondern alle Verkehrsanbieter eine entsprechende Hilfestellung der Bundesbehörden gewünscht. "Das ist - zumindest hier in Bamberg - bislang nicht der Fall gewesen." 

Körperliche Übergriffe vonseiten der Fahrgäste gebe es indessen nicht. "Meistens bleibt es bei Diskussionen. Die können dann schon mal etwas lauter werden." Diesbezüglich seien die Kontrolleure aber inzwischen geübt und auch geschult. "Sie können sich vorstellen, Diskussionen bei der Fahrscheinkrontrolle sind auch nicht immer nett."

Weiterführende Informationen zur 3G-Regel in Bussen und Bahnen findest du in unserem großen bundesweiten Überblick. 

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