Noch gibt die Joseph-Stiftung keine Einzelheiten bekannt. Nur soviel: Ein Strategiepapier zur Wiederbelebung des ehemaligen Geschäftszentrums am Babenbergerring in Bamberg schließt auch einen Umbau der kleinen Ladeneinheiten zu größeren nicht aus.
Der Stiftungsrat der Joseph-Stiftung sei bereit, einen Batzen Geld in die Hand zu nehmen, um das Zentrum des Babenbergerrings neu und möglichst dauerhaft zu beleben. Das teilte Unternehmenssprecher Bernhard Schneider nach der jüngsten Sitzung des Gremiums vor wenigen Tagen mit.
Bis die Stiftung als weitaus größter Vermieter im Stadtteil Südwest Einzelheiten bekannt geben will, dürften allerdings noch Wochen ins Land gehen. Wie Schneider zu verstehen gibt, liegt zwar ein Strategiepapier vor, das der Stiftungsrat gut geheißen haben soll. Näheres soll die Öffentlichkeit aber erst erfahren, wenn die Gespräche und Verhandlungen mit potenziellen Partnern - also Mietern bzw. Pächtern für die Gewerbeflächen - erfolgreich abgeschlossen wurden.
Die Joseph-Stiftung sieht nach den Worten ihres Sprechers weiterhin Potenzial in dem Stadtteil aus den 1970er Jahren und will "langfristige Perspektiven" für die Wohn- und Gewerbe-Immobilien entwickeln.
Der Leerstand in dem ehemaligen Ladenzentrum hat Anfang Dezember nach einem Feuer einen traurigen Höchststand erreicht. Nach dem Brand in der Nacht zum 8. Dezember mussten auf der betroffenen Seite auch die letzten Geschäftsleute, die noch zur Nahversorgung beitrugen, zumindest vorübergehend schließen. Wer von ihnen im Zukunftskonzept der Josef-Stiftung wieder eine Rolle spielen könnte? Die Vermieterin lässt sich vorerst nicht in die Karten schauen.
Schneider betont einmal mehr, dass das Strategiepapier für den Stadtteil Südwest schon längst in Arbeit war, als die Brandstiftung passierte, in deren Folge auch etliche Bewohner hatten evakuiert werden müssen. Das kirchliche Wohnungsbauunternehmen erwägt wohl auch größere Umbauten bzw. Investitionen, wenn sie dazu beitragen, attraktive Nutzer und zukunftsweisende Lösungen in das Viertel zu holen.
Überrascht wurde die Stiftung offenbar von der Absicht der Sparkasse, sich Ende 2014 aus Südwest zurück zu ziehen. Sie erfuhr aus durch
unseren Artikel "Wie geht es am Babenbergerring weiter?"davon. Insofern müsse das Konzept noch erweitert werden, räumt Schneider ein.
Bisher sei ausschließlich für die leer stehende "linke" Seite geplant worden: "Jetzt reden wir auch über weitere 130 Quadratmeter auf der anderen Seite."
Die Sorgen der Apothekerin, ihr könnte mit dem Weggang der benachbarten Sparkasse die letzte Laufkundschaft verloren gehen, versucht man seitens der Vermieterin zu zerstreuen: Die Apotheke sei ein fester Bestandteil in den Zukunftsplanungen für das Zentrum und werde von der Wiederbelebung nur profitieren.