BA 5: Endlich das Ende eines Endlos-Themas

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Das Luftbild zeigt die BA 5, die ab dem verlängerten Berliner Ring bei Hallstadt nach Gundelsheim (im Bild oben) führt. Luftbild: Ronald Rinklef
Das Luftbild zeigt die BA 5, die ab dem verlängerten Berliner Ring bei Hallstadt nach Gundelsheim (im Bild oben) führt. Luftbild: Ronald Rinklef

Nach jahrelangem Ringen steht nun fest: Die Kreisstraße zwischen Hallstadt und Gundelsheim wird zeitgemäß erneuert.

Ob es sich nun um die beste, zweit- oder gar drittbeste Lösung handelt, wird wohl eher nachrangig sein. Der Erfolg liegt vielmehr darin, dass es in einer schier unendlichen Geschichte überhaupt eine Lösung gibt. Der beschließende Bau- und Verkehrsausschuss hat einstimmig für den Ausbau der Kreisstraße BA 5 zwischen Hallstadt und Gundelsheim votiert und damit einen Durchbruch geschafft. Der war nur deswegen möglich, weil dabei auf den begleitenden Geh- und Radweg verzichtet wurde. In erster Linie ging es darum, diesen Kreisstraßen-Abschnitt endlich zu ertüchtigen.

Landrat Johann Kalb (CSU) hatte bereits im Herbst letzten Jahres beim Ortstermin des Ausschusses erkennen lassen, dass er diesen "gordischen Knoten" unbedingt durchschlagen will. Michael Dotterweich, Leiter des Fachbereichs Tiefbau am Landratsamt, hatte den Auftrag, Details der Lösung zu erarbeiten, was ihm augenscheinlich gelungen ist.

Wie Kalb im Ausschuss gestern rekapitulierte, beschäftigt das Problem Ausbau BA 5 zwischen Hallstadt und Gundelsheim den Kreistag schon seit 2005 und wurde schon in den Jahren davor diskutiert. Die Strecke bedarf einer Ertüchtigung. Kurven sollten begradigt, ein Geh- und Radweg an die Trasse angefügt werden. Dafür wäre Grunderwerb erforderlich gewesen. Genau das war der Knackpunkt. Landrat Kalb schilderte, dass ungefähr 200 Grundstücke entlang der Strecke hätten erworben werden müssen, wobei manche Grundstücke bis zu 60 Eigentümern (davon auch im Ausland) gehörten und der Erwerb an der Verkaufsbereitschaft scheitere. "Das Problem war immer der Grunderwerb und meine Intention, eine Lösung zu finden."
Die liegt nun in einer abgespeckten und auf die Kreisstraße als solche reduzierten Variante.

Wie Dotterweich dazu erklärte, wird der Abschnitt zeitgemäß auf der bestehenden Trasse ausgebaut. Es bleibt bei der gut sechs Meter breiten Straße. Da sie bereits in einem zehn Meter breiten Korridor liegt, genügt dieser auch für das jeweils eineinhalb Meter breite (geschotterte) Bankett zu jeder Seite. Ein nördlich verlaufender Wirtschaftsweg nahe der Einmündung in der Berliner Ring wird allerdings rechtwinklig angeschlossen. Dafür muss ein Flurkreuz versetzt und eine Linde gefällt werden. Sie wird durch zwei neue Bäume ersetzt, womit die Grundstücksbesitzerin einverstanden ist.
Was derzeit entfällt, ist die Querungshilfe am Ortseingang Gundelsheims. Da die ursprünglich geplanten Geh- und Radwege entfallen, mache dies im Moment wenig Sinn. Geh- und Radwege können auf bestehenden Flurwegen realisiert werden. Dies müssten Gundelsheim und Hallstadt miteinander lösen, eine Kostenbeteiligung kann Kalb sich hier vorstellen.


800 000 Euro für den Kreis

Die Kosten der Maßnahme schätzt Dotterweich auf eine Million Euro pro Kilometer. Bei Gesprächen mit der Regierung wurde eine Förderung in Aussicht gestellt. Landrat Kalb geht von Kosten für den Landkreis in der Größenordnung von etwa 800 000 Euro aus. Dieses Jahr sei der Vorbereitung (Planung, Abklärung der Förderung) vorbehalten. Gebaut werden soll 2018, Dauer etwa ein halbes Jahr.
Wie das am Ende einstimmig gefasste Votum zeigt, sind alle Kreisräte mit diesem Vorgehen einverstanden. Lediglich die Bewertungen unterscheiden sich: "Es gibt keine bessere Lösung", befand Hans Beck (CSU), während es für Manfred Deinlein (SPD) nur die "drittbeste" ist. Er zollte dem Landrat und der Verwaltung jedoch "großen Respekt" für den Durchbruch. "Noch besser wäre eine Lösung mit Geh- und Radweg gewesen", meint Barbara Müllich (Grüne). Sie zeigte sich gleichwohl erleichtert darüber, dass eine Endlos-Geschichte zu Ende geht. Landrat Kalb bezeichnete das beschlossene Resultat als die "beste machbare Lösung".