Mehrmals pro Woche pendelt Oliver Elsner nach Bamberg und fährt dabei auch einen Teil der Strecke mit dem Rad. Dabei hat er bereits ärgerliche Erfahrungen gemacht.
Das Zusammentreffen von Autos und Fahrrädern führt in Bamberg immer wieder zu Auseinandersetzungen oder schweren Unfällen. Erst am 26. Juli kollidierte eine Radlerin mit einem Auto und wurde meterweit über die Straße geschleudert. Im Fahrradklima-Test 2024 des ADFC erhielt die Stadt Bamberg die Schulnote 3,98. Die Kriterien zum Miteinander im Verkehr "freundliches und rücksichtsvolles Verhalten" (4,2), "Überholen mit ausreichendem Abstand" (4,5) und "für rücksichtsvolles Verhalten geworben" (4,4) kamen durchweg schlecht weg.
Oliver Elsner ist seit September 2023 Leiter der Stabsstelle Controlling/Berichtswesen an der Uni Bamberg und fühlt sich in seinem Job sehr wohl, wie er inFranken.de erklärt. Doch der Weg zum Arbeitsplatz hat es in sich. Dreimal wöchentlich pendelt er von seinem Heimatort nördlich von Kronach mit dem Zug nach Bamberg und fährt dann mit dem Rad durch die Luitpoldstraße in die Hainstraße. "Die 1,5 Kilometer mit dem Rad in Bamberg sind dabei immer wieder die gefährlichsten überhaupt", macht er in einer Nachricht an inFranken.de deutlich. Erneut habe er am Mittwochfrüh (13. August 2025) an der Ecke Luitpold-/Mittelstraße einen Schreckmoment erleben müssen. Ihn stört dabei nicht nur, dass hier kein Fahrradweg vorhanden ist.
"Quatschen Sie mich nicht so blöd an" - Bamberg-Radler teilt seine Erlebnisse
Vor dem Start fühle er sich jedes Mal unsicher, "weil ich keine Knautschzone habe. Wenn mich ein Fahrzeug touchiert und über mich rollt, war's das", sagt er im Gespräch. Die Stelle nahe der Mittelstraße und der Bäckerei Fuchs sei besonders eng, so seine Erfahrung. Am Mittwoch habe ihn ein Fahrzeug überholt, "mit einem Abstand, der so gering war, dass ich nicht einmal den Ellenbogen hätte ausstrecken können", beschreibt er das Erlebnis. Den Fahrer habe er darauf hinweisen können, dass dieser den Mindestabstand von 1,5 Metern innerorts zum Überholen nicht eingehalten habe. Statt einer Entschuldigung habe der 60-Jährige ein flapsiges "ging aber halt nicht" erhalten. Diese unsensible Reaktion habe ihn "nachhaltig erschüttert".
Wer beim Überholen keinen ausreichenden Seitenabstand einhält, muss laut bußgeldkatalog.org mit einer Geldbuße von 30 Euro rechnen. Laut Elsner sei aber eine Anzeige ohne Beweise aussichtslos. Eine weitere "sehr gefährliche Ecke" in Bamberg sei die Kapuzinerstraße Richtung Markusplatz. Sein Kollege fahre hier regelmäßig. Viele Autofahrer würden "gar nicht gucken", wenn sie am Markusplatz nach rechts abbiegen. "Am Wochenende war eine Vollbremsung und das Auto ist direkt hinter seiner Freundin zum Stehen gekommen." Elsner sehe durchaus vielerorts in Bamberg gut ausgebaute Fahrradwege und schätze die Kontrollen am ZOB, wo hin und wieder Autos auf dem Radweg stünden.
"Wenn ich dann aber den Fahrer darauf anspreche, dass er mitten auf dem Radweg in einer Halteverbotszone steht, sagt er: Quatschen Sie mich nicht so blöd an, sonst rufe ich die Polizei", schildert er ein weiteres Erlebnis. "Als Fußgänger oder Radfahrer wird man immer wieder nicht ernst genommen. Eine Stadt funktioniert nur, wenn alle aufeinander Rücksicht nehmen." Elsner sei auch Autofahrer und mache wie alle anderen Menschen Fehler. Doch erwünsche sich, dass man nicht nur die Schuld bei anderen sucht und in engen Straßen bereit ist, sich zurückzunehmen.
Vorbild Helsinki: Keine Verkehrstoten 2024
Stadt und Landkreis Bamberg führten im Juli eine Bürgererhebung durch, "um den Mobilitätsbedürfnissen der Bevölkerung auch in Zukunft gerecht zu werden". Erste Ergebnisse werden im vierten Quartal 2025 bekanntgegeben. Oliver Elsner wünscht sich in Bamberg mehr 30er-Zonen in engen Bereichen und eine konsequente Kontrolle. Dabei denkt er an Helsinki, seit Juli 2024 auf den Straßen kein Mensch durch einen Unfall gestorben ist, wie unter anderem die Tagesschau berichtete. Essenziell hierfür seien Geschwindigkeitsbegrenzungen.
In Oberfranken stieg die Zahl der getöteten Fahrradfahrer im Jahr 2024 auf 13 (2023: 2), was ein Plus von 550 Prozent bedeutet. "Damit machen die Fahrradfahrer einen Großteil der Verkehrstoten im vergangenen Jahr aus", heißt es in der Oberfränkische Verkehrsunfallstatistik 2024. Um den Radverkehr in Bamberg sicherer zu machen, setzte die Stadt in den vergangenen Monaten mehrere Maßnahmen um. Dazu gehören mehr Grünpfeile und die Markierung von Schutzstreifen. Weitere Nachrichten aus Bamberg und Umgebung findest du in unserem Lokalressort.
Da sind die fränkischen Kommentatoren mal wieder in ihrer Wut auf Radfahrer vereint. Einer kennt sogar einen Liegeradfahrer ein anderer die beiden besten Radwege, die beide in der gleichen Himmelsrichtung verlaufen, aber warum sollten Radfahrer in Bamberg auch in Ost-West-Richtung etwa vom Bahnhof in die Stadt fahren wollen?
Dann sind da noch ein paar Kandidaten die mehr Härte fordern oder grundsätzlich meinen, Radfahrer hätten nichts auf der Straße zu suchen, auch wenn da kein Radweg ist, weil eben nicht überall ein Radweg ist. Eigentlich Kandidaten bei denen man erste Zweifel an der psychischen Eignung zur Teilnahme am Straßenverkehr hegen darf, den mit der StVO lässt sich die Haltung gar nicht vereinbaren.
Das alles bestätigt erschreckend deutlich, was auch im Artikel zum Ausdruck kommt.
Für eine gewisse Abneigung der motorisierten Verkehrsteilnehmer der Radlfraktion gegenüber sind die Radler schon mit verantwortlich; da können Sie als Nicht-Franke (Vermutung) noch so dagegen halten. Nicht dass die unbedingt auf die Radwege gezwungen werden sollten, aber die unzähligen Rot-Verstöße an den Ampeln wenn der grüne Fahrradpfeil nicht vorhanden ist sind das größte Übel dieser Zunft. Und diese Lastenräder, die mit max. 20 km/h durch die Stadt zuckeln und an denen man beim besten Willen kaum vorbei kommt sind schlichtweg eine Zumutung. Aber auch diese Radler, die mit geballt erhobener Faust uns Autofahrer anmachen, nur weil man die Beifahrerin aus dem Auto aussteigen lässt und dazu paar Sekunden die Fahrradspur blockert, was besonders in der Friedrichstraße, und in der Königstraße und in der Siechenstraße und quasi überall in Bamberg täglich geschieht.
Aber tatsächlich ist es mir am Freitag in Gaustadt passiert, vor mir ein älterer Radfahrer, der sich vorbildlich verhielt und sogar beim Abbiegen in eine Grundstückseinfahrt Handzeichen gab. Davor ziehe ich jederzeit bewundernd meinen nicht vorhandenen Hut. Und weiter vorne am Regensburger Ring fuhren tatsächlich welche auf dem Radweg, und sie blieben an der roten Ampel zur Mußstraße bei Rot sogar stehen.
Kein Lust auf Taubenschach …
Ich habe die Erfahrung gemacht, wer als Fahradfahrer an Ampeln grün hat und glaubt er könne nun einfach losfahren wird sicherlich früher oder später feststellen dass er unter einem Auto liegt das rechts abgebogen ist. Jammern ist danach vielleicht nicht mehr notwendig .
gut dass sich wenigstens der Autofahrer sicher fühlen darf .
weicheier und warmduscher sind im Stadtverkehr defr stadt bamberg fehl am Platz natürliche härte ist gefragt