Am Rande: Trautes Heim, rauch' allein

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Helmut Schmidt raucht, also ist er. Foto: dpa/Jensen
Helmut Schmidt raucht, also ist er. Foto: dpa/Jensen

Die Deutschen wollen sich nicht verbieten lassen, daheim zu rauchen. Das hat eine repräsentative Umfrage ergeben. Aber passionierte Raucher wie Altkanzler Helmut Schmidt haben sich ohnehin noch von keinem Verbot schocken lassen.

Drinnen nicht rauchen? Sehr guter Witz. Helmut Schmidt muss so heftig lachen, dass sich ein röchelnder Husten daraus entwickelt. Zum Glück hat er noch diese Menthol-Zigaretten, die den Hals so schön beruhigen. Und bis zu seinem 100. Geburtstag reichen die 200 Stangen auch noch - danach ist eh' alles zu spät. Für den Altkanzler ist Rauchen ein Menschenrecht, selbst in China. Und die Deutschen wollen offenbar auch nicht drauf verzichten, ihren Vorhängen eine dezente Tabaknote zu verleihen. Soll's auf der ganzen Welt verboten werden - zuhause wird gequalmt. Die letzte Bastion der Gelbfinger, ein Hauch Nostalgie.

Wer hatte noch als Kind das Vergnügen des Passivrauchens? Bei längeren Urlaubsfahrten war leicht eine halbe Schachtel aufgesogen.
Oder wem war noch das Glück beschieden, im Zug einen Platz im Raucherabteil zu ergattern und als HB-Männchen wieder auszusteigen? Wie konnte das Essen im Gasthaus schmecken ohne dezente Rauchnote, die aus jeder Jäger- eine Barbecue-Soße machte? Und nun ist das alles Schall und Rauch? Nein, hinter der Wohnungstür will selbst der Nichtraucher noch rauchen dürfen - wenn er denn mal will. Und Helmut Schmidt gibt all den Verboten nicht um eine Zigarettenbreite nach. Aber mit 100 wird er zumindest mal eine neue Sorte probieren müssen.