Alte Zeitungen für die Jung-Igel im Tierheim Bamberg

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Zeitungen für die Jung-Igel: Die Käfige im Tierheim werden aus Hygienegründen mit alten FTs ausgelegt. Foto: Anna Lienhardt
Zeitungen für die Jung-Igel: Die Käfige im Tierheim werden aus Hygienegründen mit alten FTs ausgelegt. Foto: Anna Lienhardt

Das war ein ungewöhnlicher Anruf, der da in der Redaktion Bamberg des Fränkischen Tags einging. Am Telefon: Elke Pohl, Leiterin des Bamberger Tierheims "Berganza". Ihr Anliegen: Alte Zeitungen - auf denen die Jung-Igel im Tierheim ihr Geschäft verrichten können.

"Wir legen mit alten Zeitungen die Käfige der Igel aus. Unsere privaten FTs reichen aber leider nicht mehr aus, weil wir mittlerweile so viele Igel haben", sagte Anruferin Elke Pohl also am Telefon. "Ist es möglich, dass wir ein paar Zeitungen haben können?" - Ist es.

Soforthilfe zugesagt

Mit zwei Stapeln alten Zeitungen im Gepäck ging es ins Tierheim zu den elf Jung-Igeln, die derzeit dort wohnen. Warum eigentlich? "Weil die Igel-Auffangstation in Trabelsdorf voll ist", sagt Marion Hymon-Löffler, die die Station betreibt. Aktuell leben dort 18 Igel, die sich für den Winterschlaf genug Gewicht anfressen müssen. Gleiches gilt für ihre Artgenossen im Tierheim Berganza "Die Tiere gehen in den Winterschlaf, wenn die Weibchen 800 Gramm, die Männchen 700 Gramm wiegen", erklärt die Igel-Expertin.


Den Winterschlaf verbringen die Kleinen dann im Freien - doch soweit ist es noch nicht. Noch heißt es Gewicht zulegen durch ordentlich futtern - mit den entsprechenden Begleiterscheinungen. "Die kacken schon viel", sagt Tierheim-Mitarbeiter Sigi Ruppert und grinst. Jeden Tag macht er die Käfige sauber und legt sie mit frischem Zeitungspapier aus.

Stroh zu unhygienisch

Warum kein Stroh oder anderes Einstreu? "Das wäre unhygienisch. Viele Igel haben Parasiten", erkärt Marion Hymon-Löffler. Die Tiere werden täglich gewogen, jedes hat ein eigenes Protokoll, in dem das Gewicht oder Medikamente vermerkt werden.

Ihr Winterschlaf-Gewicht müssen die Igel deswegen erreichen, weil sie während des Winterschlafs ein Drittel ihres Körpergewichtes verlieren. "Deshalb muss man auch im Frühling, wenn sie aufwachen, zwei bis drei Wochen zufüttern", sagt Marion Hymon-Löffler. Das gibt dann nicht mehr so viel Dreck im Käfig - denn die Igel sind eh schon draußen.