Burkhard Ascherl und Roland Grau haben sich vor mehr als zehn Jahren kennengelernt und arbeiten seitdem musikalisch immer wieder zusammen.
Die Umarmung am Ende des Konzertes war nicht nur der Freude über ein gelungenes Konzert geschuldet, sondern auch Ausdruck gegenseitigen Respekts und langjähriger Zusammenarbeit. Roland Grau (Trompete) und Burkhard Ascherl (Orgel) haben sich als Musiker gesucht und gefunden.
Was 2004 mit einem Konzert in der Pfarrkirche "St. Gallus" in Scheidegg im bayerisch-schwäbischen Landkreis Lindau begann, entwickelte sich zu einer Musikerfreundschaft, von denen die Zuhörer beim Bad Kissinger Orgelzyklus immer wieder profitieren. "Es ist klasse mit Burkhard Ascherl zu spielen. Er ist ein versierter Organist, auf den man sich verlassen kann. Er bereitet sich intensiv auf das Konzert vor, nicht nur auf seine Stücke, sondern auch auf die seines Partners", sagte Grau. Er ist seit 2001 Solotrompeter bei der Württembergischen Philharmonie in Reutlingen und mindestens einmal im Jahr bei Konzerten in der Herz-Jesu Stadtpfarrkirche. "Ich kenne viele Organisten, die nur ihre eigenen Stücke kennen. Du als Partner kannst sehen, wo du bleibst."
Statement für Frieden
Dass die Chemie zwischen den beiden stimmt, konnten die Besucher des festlichen Trompetenkonzerts in der Stadtpfarrkirche feststellen. Vom Barock bis zur Gegenwart reichte die Konzertliteratur. Stadtkantor Burkhard Ascherl glänzte mit "Praeludium und Fuge" von Dietrich Buxtehude (1637 bis 1707) und dem neuzeitlichen Werk "Aalaiki'ssalaam - Der Friede sei mit dir" von Naji Hakim (Jahrgang 1955). Hakim ist ein bedeutender und bekannter Konzertorganist aus dem Libanon, der in Paris Orgel studierte. Alaiki'ssalaam wurde unter anderem durch die tragischen Ereignisse im Mittleren Osten inspiriert.
Breites Repertoire
Grau überzeugte mit seiner Pikkolo-Trompete schon beim ersten Stück dem "Trumpet Voluntary" des Engländers William Boyce (1711 bis 1779). Eine Überraschung war "Gammal fäbodpsalm fran Dalarna" vom schwedischen Komponisten Oskar Fredrik Lindberg (1887 - 1955). Es handelt sich um ein ruhiges Werk, das den Klang der Schuke-Orgel und den der der Konzerttrompete zur Geltung brachte.
Spielfreude und Dynamik
Höhepunkt war die Interpretation Georg Philipp Telemanns "Sonata D-Dur" in einer Bearbeitung von Ascherl. Ascherl und Grau sind ein eingespieltes Team. Dynamik, Rhythmus und Spielfreude zeichnen ihre Interpretationen aus.