Hans-Bernd Orth ist neuer Chefarzt der Rehaklinik am Kurpark. Er ist Spezialist für die Nachsorge von Krebspatienten nach Stammzelltransplantationen.
Mittlerweile hat er sich an seinem neuen Dienstort in
Bad Kissingen eingelebt. Dr. Hans-Bernd Orth ist seit April neuer Chefarzt der Rehaklinik am Kurpark und damit Nachfolger von Professor Monika Reuss-Borst. "Meine Aufgabe ist es, die Nachsorge für Patienten nach Stammzell- und Knochenmarkstransplantationen zu etablieren", sagt er. Die Anschlussbehandlung von Krebs- und vor allem von Blutkrebspatienten soll neben der Orthopädie und der Rheumatologie zweites wichtiges Standbein der
Klinik werden.
Schon zuvor wurden Krebspatienten in der Einrichtung behandelt. Orth fängt also nicht bei Null an. "Wir verfügen hier bereits über die Strukturen für den Umgang mit Immungeschwächten Menschen", sagt Dr. Constanze Schaal, Geschäftsführerin der Rehazentren Baden-Württemberg, denen die Kissinger Klinik gehört.
Der Fokus werde sich mit dem neuen Chefarzt aber stärker auf Krebspatienten verschieben, die gerade eine Knochenmark- oder Stammzellenspende erhalten haben.
Mit der Uniklinik sowie der Universität Würzburg hat Orth bereits zwei wichtige Partner an der Hand. So werden Patienten aus dem Stammzelltransplantationsprogramm künftig zur Reha nach Bad Kissingen geschickt. Das Immunsystem solcher Patienten ist nach dem Eingriff extrem schwach.
Sie sind in den ersten Monaten sehr anfällig für Infektionen und deshalb auf kurze Wege angewiesen, betont Professor Stephan Mielke von der Uniklinik. In Kooperation mit der Universität plant Orth ein Projekt, in dem Patienten nicht nur die ersten drei bis vier Wochen in der Reha verbringen, sondern im kritischen ersten Jahr immer wieder für einige Tage zur Nachsorge nach Bad Kissingen kommen sollen.
"Dafür haben wir bereits die Genehmigung der Deutschen Rentenversicherung (DRV) Baden-Württemberg", sagt Orth. Die Patienten werden im Rahmen einer medizinischen Studie begleitet.
Die DRV Baden-Württemberg bekennt sich damit zum einzigen Klinikstandort außerhalb des eigenen Bundeslandes. "Wir sind in Bad Kissingen gut aufgestellt und wollen den Standort kontinuierlich weiter entwickeln", sagt Rehazentren-Geschäftsführerin Schaal.
Neben nötigen Umbauten in den Patientenzimmern ist künftig auch vorgesehen, den therapeutischen Bereich zu erweitern.
Nichts neues gibt es in Sachen des leerstehenden Marinekurlazaretts, das ebenfalls zum Areal gehört. Schaal betont, dass weiter mit der Stadt eine Lösung gesucht wird. Ursprünglich sollte das Gebäude zum Bettenhaus ausgebaut, später abgerissen werden, was der Denkmalschutz verhinderte.
Seitdem wird um eine Nutzung gerungen.
Kurzportrait Dr. Hans-Bernd Orth
Karriere
Dr. Hans-Bernd Orth hat in Belgien und Holland Medizin studiert und promovierte 1987 an der Universität Freiburg. Seit 1996 hat er an diversen Kliniken und Rehakliniken deutschlandweit als Chefarzt in der Onkologie und Hämatologie gearbeitet, unter anderem in Kreischa bei Dresden, in Isny im Allgäu
sowie zuletzt in Oberstaufen.
Bad Kissingen Seit April ist Orth der neue Chefarzt der Rehaklinik am Kurpark. Ihm unterstehen die Fachklinik für Hämatologie und internistische Onkologie, für Orthopädie und Rheumatologie.