Bei der Feuerwehr Winkels sind die meisten Nachwuchskräfte weiblich. Jetzt gibt es auch die erste Atemschutzträgerin. Kommandantin Christine Rausch ist mit der Bilanz des Jahres 2014 zufrieden.
Die Jugendfeuerwehr als Unterbau der Aktiven und damit als Zukunftssicherung des Vereins, das ist Ziel aller Wehren, auch der FFW Winkels. Doch dort geht es noch weiter: bei 18 Jugendlichen sind 15 Mädchen und "nur" drei Jungs registriert. Auch bei Aktiven setzt Frau sich durch, denn die erst 18-jährige Lea Hillenbrand ist nach erfolgreichem Lehrgang und Prüfung die erste weibliche Atemschutzgeräteträgerin der Wehr
(siehe unten).Vereinsvorsitzender Siegfried Kiesel konnte bei der Jahreshauptversammlung der Winkelser Wehr 52 Kameradinnen und Kameraden sowie Oberbürgermeister Kay Blankenburg und SBI/KBI Harald Albert begrüßen. In seinem Jahresbericht bezifferte er die Mitgliederzahl auf 120 Personen und ging auf die Aktivitäten 2014 des Vereins ein. So nannte er u. a. die Teilnahme beim Kissinger Frühjahrsputz, das Maibaumaufstellen, das Sonnwendfeuer und die gut besuchte Adventsfeier.
Kommandantin Christine Rausch berichtete von den Einsätzen und Übungen der 29 Aktiven, davon sechs weiblich und elf Atemschutzträger. Im Jahr 2014 wurde man zu vier Brandeinsätzen und zu sechs freiwilligen Tätigkeiten gerufen, darüber hinaus gab es 21 Sicherheitswachen, Teilnahme an Lehrgängen und 20 Übungen um die Einsatzbereitschaft sicherzustellen. Rausch bedankte sich für das Engagement der Aktiven. Ihr Dank galt auch der Stadt für die Investition in das neue Fahrzeug, das im Herbst 2015 in Dienst genommen und im Frühjahr 2016 beim Florianstag gesegnet werden soll. Es sei "die erste komplette Neuanschaffung eines taktischen Fahrzeugs für die Feuerwehr Winkels".
Im Jugendbereich standen 21 Übungen und die Teilnahme am Jugendleistungsabzeichen an, darüber hinaus gab es gemeinschaftsbildende Maßnahmen wie Wanderungen oder der Besuch des Atemschutzzentrums in Oberthulba.
Kassenwartin Gabi Hillenbrand bestätigten die Kassenprüfer die ordnungsgemäße Kassenführung, so dass der Vorstand einstimmig entlastet wurde.
Die 1866er-Gruppe, so Organisator Roland Zwirlein, besteht aus 35 Personen und hat üblicherweise nur einen Auftritt in ihren historischen Uniformen: Zwölf Soldaten und ein Offizier begleiten regelmäßig zwei Verwundete beim Rakoczyfest-Umzug. Im Jahre 2016 könnte noch ein Auftritt hinzukommen, denn dann jährt die Schlacht um Kissingen im Deutschen Krieg von 1866 zum 150. Mal. In Nüdlingen sei ein Gedenktag geplant, jedoch versprach Zwirlein: "Wenn es eine städtische Veranstaltung gibt, dann sind wir natürlich in Bad Kissingen dabei." In seinem Grußwort ging Oberbürgermeister Kay Blankenburg lobte er die Bereitschaft der Wehr in Bezug auf Übung und Einsatz. "Wir würden mehr verlieren als gewinnen, wenn es die Wehren in den Stadtteilen nicht mehr gäbe."
Die Frau beim Atemschutz "Mindestens 20 Kilogramm wiegt die Ausrüstung, die man als Atemschutzgeräteträger braucht", sagt Lea Hillenbrand. Die 18-Jährige hat am diesjährigen Lehrgang teilgenommen und am 14. März die Prüfung zur Atemschutzgeräteträgerin erfolgreich absolviert. Bei 15 männlichen Mitstreitern sei sie die einzige Frau gewesen, meint die zierliche Winkelserin.
Die Feuerwehr und der Fußball sind ihre bestimmenden Hobbys und von daher waren die körperlichen Herausforderungen zu bewältigen. Bevor man jedoch zum Lehrgang zugelassen werde, steht eine Gesundheitsprüfung mit Belastungs-EKG und Lungenfunktion an. In dem sechs Tage umfassenden Lehrgang geht es dann um die Theorie, Verhalten im Einsatz und die technischen Aspekte der Ausrüstung. Die Übungseinheiten im Hitzekanal des Atemschutzzentrums gehören ebenfalls dazu und "die waren echt anstrengend, da war ich ziemlich fertig", sagtt Lea Hillenbrand.
Die Prüfung bestehe aus 50 theoretischen Fragen rund um den Atemschutz sowie einer Raumabsuchung. Damit ist das tastende Suchen nach einer verletzten Person in einem verrauchten Raum gemeint. Weitere Tests beziehen sich auf die körperliche Fitness, die auf dem Laufband bzw. auf einer Endlosleiter gemessen wird.
Ehrungen Ehrenkreuz Heinrich Müller bekam das Bayrischen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber. 2. Kommandanten Christian Kiesel die besonderen Verdienste von Heinrich Müller, der 1952 als 15-Jähriger in die Wehr eintrat. Im Alter von 28 Jahren wurde Müller Kommandant und blieb es 26 Jahre bis 1991.
30 Jahre aktiver Dienst Geehrt wurden Jan Mast, der seit 1992 Mitglied der Vorstandschaft ist, Manfred Otto, der unter anderem. Jugendwart war, sowie Dieter Nürnberger und Winfried Brust für ihre engagiertes Mitwirken bei Einsätzen und im Umfeld des Feuerwehrvereins.