Walzerfest für Augen und Ohren

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Im vollbesetzten Großen Saal des Regentenbaus dirigierte Alexander Rumpf die K&K Philharmoniker bei der "Wiener Johann Strauß Konzert-Gala". Unterstützt wurden sie von Tänzern des K&K Baletts. Foto: Rübel
Im vollbesetzten Großen Saal des Regentenbaus dirigierte Alexander Rumpf die K&K Philharmoniker bei der "Wiener Johann Strauß Konzert-Gala". Unterstützt wurden sie von Tänzern des K&K Baletts.  Foto: Rübel
Die "Wiener Johann Strauß Konzert-Gala" mit dem K&K Ballett. Alexander Rumpf dirigierte die K&K Philharmoniker. Foto Rübel
Die "Wiener Johann Strauß Konzert-Gala" mit dem K&K Ballett. Alexander Rumpf dirigierte die K&K Philharmoniker. Foto Rübel
 
Im vollbesetzten Großen Saal des Regentenbaus dirigierte Alexander Rumpf die K&K Philharmoniker bei der "Wiener Johann Strauß Konzert-Gala". Foto Rübel
Im vollbesetzten Großen Saal des Regentenbaus dirigierte Alexander Rumpf die K&K Philharmoniker bei der "Wiener Johann Strauß Konzert-Gala". Foto Rübel
 
Die "Wiener Johann Strauß Konzert-Gala" mit dem K&K Ballett. Alexander Rumpf dirigierte die K&K Philharmoniker. Foto Rübel
Die "Wiener Johann Strauß Konzert-Gala" mit dem K&K Ballett. Alexander Rumpf dirigierte die K&K Philharmoniker. Foto Rübel
 
Musik mit Hammer und Amboss. Im Großen Saal des Regentenbaus dirigierte Alexander Rumpf die K&K Philharmoniker bei der "Wiener Johann Strauß Konzert-Gala". Foto Rübel
Musik mit Hammer und Amboss. Im Großen Saal des Regentenbaus dirigierte Alexander Rumpf die K&K Philharmoniker bei der "Wiener Johann Strauß Konzert-Gala". Foto Rübel
 

Die "Wiener Johann Strauß Konzert-Gala" begeisterte das Publikum im vollen Regentenbau in Bad Kissingen. Orchester und Ballett sorgten für lockere Heiterkeit.

Walzerklänge, Polka, Csardas - heitere Wellen von Wiener Musik, wie sie die Strauß'sche Künstlerdynastie geprägt hat, wogten am Sonntagabend durch den vollbesetzten Großen Saal des Regentenbaus. Die K&K Philharmoniker unter der Leitung von Alexander Rumpf präsentierten Klassiker aus dem Operettengenre ebenso wie weniger Bekanntes, das vom Publikum aber ebenso begeistert aufgenommen wurde.
Tänzerisch illustriert und thematisch begleitet wurde der
Abend mehrfach von fünf Tanzpaaren des K&K Balletts, es bot sich ein Gesamtbild , das wohl geflissentlich an die traditionellen Neujahrsaufführungen der Wiener Philharmoniker im Großen Saal des Wiener Musikvereins erinnern sollte.

Früher Beginn

So spät die Neujahrswünsche des Dirigenten kamen, der auch als Moderator fungierte, so früh war der Termin für ein abendfüllendes Konzert. Bereits um 17 Uhr hob Rumpf den Taktstock - ein ungewöhnlicher Zeitpunkt, der aber dem Verlauf des Konzertes keinen Schaden antat.
Konventionell und kraftvoll startete das Orchester mit dem Fest-Marsch von Josef Strauß, nahm sich dann aber bei "Sinngedichte" und "Herzenslust" von Johann Strauß (Sohn) bereits ein wenig zurück, um dann in der vierten Darbietung einen Glanzpunkt des Abends zu setzen: Im "Traumbild" aus dem Nachlass des selben Komponisten dominieren lyrische Streicher-Themen, deren elegischen und tief berührenden Klangfolgen Strauß in seiner Komposition deutliche Kontraste aus den Reihen der Bläser entgegensetzte. Hier war es an Rumpf, die Spielfreude des Blechs zu zähmen, ein sanfter Dompteursakt per Taktstock, der dem Dirigenten unaufgeregt mit einigen sanften Gesten gelang.
Lebhaft zogen die K&K Philharmoniker ihr Publikum mit der zackig-schmissigen "Bajadere" mit sich fort, und mit Hilfe von "Die Ersten und die Letzten" von Josef Strauß, wurde dann die "Walzermaschine" auf Hochtouren gebracht, die das Publikum rhythmisch begeisterte und schließlich mit dem schwelgerischen "Rosen aus dem Süden" in die Pause verabschiedete.
In der Ouvertüre zum "Zigeunerbaron" konnten sich die Bläser bei den Streichern revanchieren, hier dominierten neben der Klarinette in Ton und Forcierung klar die hinteren Reihen. Programm und Dirigent zogen nun das Tempo an. Auf die Polka "Lob der Frauen" folgte die temperamentvolle Klipp-Klapp-Polka, bei der Rumpf die Zügel lockerte, ohne sein Orchester aber frei galoppieren zu lassen, stets präsentierte sich der Klangkörper bei allen Differenzierungen als Ganzer.

Ohrwurm-Zugaben

Über die "Künstler-Quadrille", in der Johann Strauß (Sohn) sein Talent als Verwerter fremder erfolgreicher Musik unter Beweis stellte, ging es über den "Egyptischen Marsch" zur Polka "Feuerfest", in der ein fast echter Schmid zwischen Publikum und Pult an einem Amboss mit Hammer zu engagiertem Einsatz kam.
Nun da sie aufgebaut war, hielt das Orchester die Spannung auch im Raum: Standards wie "Freut Euch des Lebens" und "Leichtes Blut" führten über zu einigen Ohrwurm-Zugaben, bei denen Donauwalzer und Radetzky-Marsch die Schlusspunkte setzten. All dies ohne Bombast und großes Trommelgeschwurbel: ein Abend, an dem sauberer Klang und lockere Heiterkeit dominierten.