Der VdK im Landkreis Bad Kissingen zog Bilanz. Der Beratungsbedarf wächst.
"Der Bad Kissinger VdK-Kreisverband hat mit 9436 Mitgliedern einen der höchsten Organisationsgrade in Bayern. Das entspricht 9,17 Prozent über alle Altersgruppen des Landkreises." In höchsten Tönen lobte VdK-Landesgeschäftsführer Michael Pausder den Kreisverband, der im Rahmen seinem Keisverbandstag Rechenschaft ablegte und die Vorstandschaft für die nächsten vier Jahre bestimmte.
Doch nicht nur der Landesverband drückte seinen Respekt aus, sondern auch stellvertretender Landrat Alfred Schrenk, der in der sozialen Lage Deutschland den Grund für den starken Mitgliederzuwachs sah: "Der VdK spricht die Themen an, die die Menschen bedrücken."
Oberbürgermeister Kay Blankenburg blickte zurück auf "einen Verband auf Abwicklung", der aber immer größer und wichtiger wurde - und dessen Hauptaufgabe häufig darin bestehe, Renten- und andere Bescheide zu übersetzen: "Der VdK hilft, das Leben zu verstehen."
Verantwortung für Kurheim In Richtung Landesgeschäftsführer sprach er die Eigentümer-Verantwortung für das leerstehende VdK-Kurheim an, dessen Verfall nachteilig für das Stadtbild sei und darüber hinaus "Mitglieder-Vermögen" darstelle, mit dem man verantwortungsvoll umgehen müsse.
In seinem Grußwort antwortete Michael Pausder auf diesen Hinweis: "Wir mussten die Notbremse ziehen", und begründete dies mit der Verantwortung für die Mitgliederbeiträge, die für die Bezuschussung des laufenden Betriebes bzw. für anstehende Renovierung erforderlich gewesen wären.
Man habe sich von Erholungsheimen und sonstigen Querverbindungen zurückgezogen, damit man sich auf das Kerngeschäft konzentrieren könne: "Der VdK ist kein Bauchladen, sondern der größte Sozialverband." Darüber hinaus referierte Pausder zu den verschiedenen Sozialthemen wie Mütterrente, Erwerbsminderungsrente, Mindestlohn, Rente mit 63, der Pflege, der Armutsfährdung im Alter. Der VdK als unabhängiger Sozialverband setze sich dafür ein, dass die gesellschaftliche Kluft zwischen Armen und Wohlhabenden nicht größer werde und sichere damit den sozialen Frieden.
Kreisvorsitzender Engelbert Roith und Geschäftsführerin Michaela Metz ergänzten mit ihren Berichten die allgemeinen Bemerkungen um Zahlen zum Kreisverband beziehungsweise zur Geschäftsstelle, die mit zwei Vollzeit- und vier Teilzeitkräften besetzt ist. Momentan besteht der Kreisverband aus 9436 Mitgliedern - einem Plus von 1252 Mitgliedern. Die Mitglieder sind in 30 Ortsverbänden organisiert.
Hoher Beratungsbedarf Im Zeitraum von 2011 bis 2014 wurden über die Kreisgeschäftsstelle 5166 Anträge (letzter Berichtszeitraum: 3239 Anträge) gestellt, 2652 Widersprüche (davor: 1728) erhoben, 1142 Klagen (davor: 846) eingereicht und dadurch insgesamt 1,834 Millionen Euro an Nachzahlungen erwirkt. Zusätzlich fanden noch 22 806 Beratungen (davor: ca. 15 000) in der Geschäftsstelle statt. Der gestiegene Beratungsbedarf führte zur personellen Aufstockung
Zur Entlastung der Kreisgeschäftsstelle steht "Freiwilligen-Koordinator" Engelbert Roith bereit, als "Sozial-Lotse" soll Arno Kirchner die Mitglieder in Rechtsbereichen beraten, die außerhalb der VdK-Kompetenz liegen.
Ehrungen Im Rahmen der Ehrungen wurden Erika Geis, die seit 1982 Frauenvertreterin im Ortsverband Zahlbach ist, sowie Hannelore Schwebel, seit 1976 Kassenwartin des Ortsverbandes Bad Bocklet, für ihr Engagement mit der Silbernen Ehrennadel des VdK Deutschland geehrt. Die gleiche Ehrung erhielt auch Engelbert Roith für seinen Einsatz im Ortsverband Hammelburg und auf der Kreisebene.
Neuwahlen Per Akklamation der 51 ordentlichen Delegierten erfolgte die Neuwahl des Vorstands für die nächsten vier Jahre.
Vorstand (geschäftsführend) Kreisvorsitzender Engelbert Roith (Hammelburg), Stellvertretende Kreisvorsitzende Helmut Beck (Garitz) und Harry Mack (Zeitlofs), Schriftführer Felix Lorger (Oerlenbach), Frauenvertreterin Waltraud Schmitt (Steinach), Vertreter der jüngeren Mitglieder Rafael Beck.
Beisitzer Elfriede Geisel (Oberthulba), Lorette Weiß (Steinach), Arno Kirchner (Poppenlauer) Paul Knüttel (Diebach)
Kreiskassier Georg Väth
Revisoren Marianne Pegel (Diebach), Hiltrud Krug (Nüdlingen), Rudolf Markert (Premich)
Delegierte für den VdK-Landesverbandstag: Harry Mack, Waltraud Schmitt, Ersatzdelegierte sind Helmut Beck, Paul Knüttel, Rudolf Markert, Georg Väth, Gast-Delegierte ist Kreisgeschäftsführerin Michaela Metz