Überreste aus dem 2. Weltkrieg

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Sammler Udo Metz (47) zeigt Reste des 1943 bei Stangenroth abgestürzten US-Bombers. Fotos: Dobschütz
Sammler Udo Metz (47) zeigt Reste des 1943 bei Stangenroth abgestürzten US-Bombers. Fotos: Dobschütz
Teile des abgestürzten US-Bombers; zu erkennen ist die Seriennummer SG 1074
Teile des abgestürzten US-Bombers; zu erkennen ist die Seriennummer SG 1074
 
 
Die geschmolzene Hülse eines amerikanischen MG-Geschosses (Kaliber 50)
Die geschmolzene Hülse eines amerikanischen MG-Geschosses (Kaliber 50)
 

Der Absturz eines amerikanischen Bombers bei Stangenroth ist noch nicht vergessen. Der Albertshauser Udo Metz besitzt Teile des Flugzeugs.

Albertshausen — Auch 70 Jahre nach Kriegsende ist der Absturz eines viermotorigen amerikanischen Bombers am 17. August 1943 im Wald bei Stangenroth noch immer Gesprächsthema bei den Dorfbewohnern. Auch dem kleinen Udo Metz erzählte dessen Vater immer wieder von diesem einmaligen Erlebnis. Vielleicht mag dies der Grund sein, weshalb der inzwischen 47-Jährige historisch interessiert ist und alles aus dem Zweiten Weltkrieg sammelt, was er in die Finger bekommt.
Häufig ist Metz auf Flohmärkten anzutreffen und nimmt schon mal ein paar Kilometer Anreise in Kauf. Doch die Originalteile vom abgestürzten Militärflugzeug aus dem Stangenrother Wald, auf die er besonders stolz ist, kommen natürlich nicht vom Trödelmarkt. Die bekam er vor zwei Jahren von seinem Schwager Michael Metz zum 45. Geburtstag.
Heute lebt der Militaria-Sammler mit seiner Frau in Albertshausen. In seinem Hobbyraum liegt griffbereit ein Metalldetektor. Mit einem solchen Suchgerät hatte sich auch sein Schwager damals auf den Weg in den Wald gemacht, um ihm "ein besonderes Geschenk zu machen". Zwar hatten die US-Soldaten bald nach dem Absturz alle Trümmerteile abtransportiert, doch der Bomber hatte sich tief in die Erde gebohrt. Noch immer liegen deshalb, auf weiter Fläche verstreut, etliche Metallstücke unter der Erdkruste. "Es piept an vielen Stellen", habe ihm sein Schwager bei Übergabe des Geburtstagsgeschenks von seiner Suche mit dem Detektor berichtet.
Stolz öffnet Metz eine Schachtel und präsentiert zwei etwa 25 Zentimeter lange, recht gut erhaltene Bruchstücke aus schwerem Metall, eines davon gebogen und noch mit gelbbrauner Originallackierung. Auf dem anderen Stück ist die Seriennummer SG 1074 deutlich zu erkennen. Was sie zu bedeuten hat, konnte Metz trotz Internet-Suche nicht herausfinden. Dafür weiß er aber über ein drittes Teil besser Bescheid: "Das ist Kaliber 50 Browning" sagt er und hält eine stark geschmolzene Patronenhülse in der Hand. Beim Luftkampf seien die leeren Patronenhülsen des Maschinengewehrs im Flugzeug auf den Boden gefallen. "Das muss eine Hülse aus diesem US-Bomber sein", ist sich Metz sicher. "Die Deutschen haben mit stärkerer 20-Millimeter-Munition geschossen."
Natürlich sind diese drei Stücke und ein paar andere Metallklumpen, die völlig zusammengeschmolzen sind, der größte Schatz in der Militaria-Sammlung von Udo Metz. Ob er sich selbst einmal mit dem Metalldetektor im Stangenrother Wald auf die Suche nach Flugzeugresten machen wird? "Vielleicht - oder auch nicht." Interessantes dürfte dort wohl nicht mehr zu finden sein, meint er.