Rege bei Faschingsumzügen
Schließlich stießen 1972 vier neue Damen zur Truppe: Roswitha Reitelbach, Rosa Rottenberger, Eva Schwab und Margot Wehner, die unter anderem auch beim Faschingstreiben aktiv waren. In der Chronik, die zum 30-jährigen Jubiläum der Damengruppe erstellt wurde, ist zu lesen: "Bei den Faschingsumzügen taten sich die Damen regelmäßig hervor". In dem Schriftstück kann man
auch mehr über den aktiven Dienst der Wollbacher Frauen erfahren.
Gleich nach der Gründung begannen sie mit ihrer Ausbildung für den Löscheinsatz. Bereits im Herbst 1971 konnte der neue Löschtrupp diese mit dem Leistungsabzeichen in Bronze abschließen. Die Fortsetzung Silber folgte zwei Jahre später und war zugleich etwas ganz Besonderes.
Rekorde und Vorreiter
Denn die Wollbacher Feuerwehrfrauen
erreichten diese Auszeichnung als erste Damenlöschgruppe Bayerns. In einem Zeitungsartikel, den Sonja Schmitt aufgehoben hat, ist sogar von einem Rekord die Rede. So ging es dann auch weiter: 1978 folgte das Leistungsabzeichen in Gold, welches die Wollbacherinnen erneut als erste Frauen Bayerns ablegten.
In den folgenden Jahrzehnten setzt sich die Erfolgsbilanz fort, nicht zuletzt, weil der Trupp auch rege für Nachwuchs sorgte.
1984 wechselten die ersten Mädchen zur Damengruppe, 1988 absolvierte Birgit Below, Tochter von Gründungsmitglied Hiltrud Metz, als erste Frau im Landkreis Bad Kissingen die Atemschutzgeräteträger-Ausbildung, übernahm bereits ein Jahr später als Gruppenführerin die Damengruppe. Heute trägt sie die Verantwortung als Kreisfeuerwehrbeauftragte, engagiert sich zudem seit vielen Jahren in der Vereinsspitze der Freiwilligen Feuerwehr Wollbach.
Die Damengruppe als solche gibt es aber nicht mehr.
Seit 2010 leisten die Aktiven Dienst bei der Gemeinschaftswehr Burkardroth-Wollbach-Zahlbach, somit auch die Feuerwehrfrauen. Momentan sind das aus Wollbach Natascha und Marina Below - die Enkelinnen von Damengruppen-Mitbegründerin Hiltrud Metz und Töchter von Birgit Below.
Mit Feuerwehr aufgewachsen
Für die beiden jungen Frauen ist der aktive Feuerwehrdienst eine
ganz normale Sache, nichts Besonderes. Sie sind damit aufgewachsen, kennen es nicht anders. Beide sind sehr gut ausgebildet, Natascha sogar als Atemschutzgeräteträgerin und Gruppenführerin. Sie darf im Einsatz führen, somit auch Männern sagen, wo es langgeht. Klar gebe es ab und zu blöde Sprüche. "Da muss man halt schlagfertig kontern", sagt sie. Doch im Großen und Ganzen überwiege die Anerkennung der Kameraden.
"Da sagt schon mal einer: Mensch, das habe ich dir nicht zugetraut." Vor 45 Jahren wäre diese Gleichberechtigung noch undenkbar gewesen, ebenso die körperliche Anstrengung. "Wenn du im Einsatz bist, denkst du nicht daran, dass es schwer ist. Das spürt man erst am Tag danach", sagt die 30-Jährige. Fotos von geleisteten Einsätzen oder Übungen haben sie und ihre Schwester kaum, dafür aber jede Menge Erinnerungen und Erfahrungen.
Florianstag in Wollbach Samstag, 14. Mai, 17.20 Uhr: Aufstellen zur Kirchenparade am Festplatz in Wollbach, 17.30 Uhr: Kirchenparade mit Totengedenken, 18 Uhr: Gottesdienst an der Sieben-Schmerz-Kapelle mit Segnung der Standarte, 19 Uhr: Festbetrieb und gemütliches Beisammensein.