Ein Hirsch ist durch ein vom Sturm beschädigtes Gehege aus dem Bad Kissinger Wildpark ausgebrochen. Seine Freiheit währte aber nicht lange: Am Dienstagnachmittag musste er geschossen werden.
Ein ausgewachsener Hirsch ist in der Nacht von Montag auf Dienstag aus dem Wildpark Klaushof ausgebrochen. Sturmböen hatten das Gehege beschädigt. "Er war in Gefangenschaft aufgewachsen und hielt sich in unmittelbarer Nähe zum Klaushof auf", berichtet Stadtförster Axel Maunz.
Das etwa fünf Jahre alte Tier bewegte sich vor allem im Bereich der am Wildpark vorbeiführenden Staatsstraße. Es hielt sich auch immer wieder auf der Straße auf.
Die Polizei Bad Kissingen sicherte den Verkehr ab. "Wir mussten von einer Gefährdung für den Straßenverkehr und für Spaziergänger ausgehen", sagt Rathaussprecher Mario Selzer. Besucher des Wildparks seien nicht gefährdet gewesen.
Um keinen Unfall mit einem Auto zu riskieren, wurde entschieden, den Hirsch zu erlegen. "Es ist ewig schade", bedauert Maunz.
Wenn das Tier sich in ein abgelegeneres Gebiet geflüchtet hätte, hätte man versuchen können, es einzufangen. Der Hirsch flüchtete dann zwar doch noch, wurde aber am Nachmittag auf Poppenrother Gemarkung geschossen. "Ich bin froh, dass sonst niemand zu Schaden kam", sagt der Förster. Der kaputte Zaun wurde ausgebessert, weitere Sturmschäden gab es nicht.
Ein umgefallener Zaun durch Sturmschaden machte es möglich, dass ein Hirsch in die Freiheit gelangte. Die Neugier trieb Ihn raus, jedoch blieb er in diesem Bereich. Man hätte eine schöne Geschichte daraus machen. Doch die Realität sieht leider anders aus. Kurzerhand wurde ein Jäger beauftragt, welcher den Hirsch dann völlig sinnlos erschoss.
Nur um ein keinen Unfall zu riskieren, eine solche Lösung zu beschließen, ist falsch und unüberlegt. Hätte man nicht, wie es anderswo auch gemacht wird, anstelle einer scharf geladenen Jagdwaffe, ein Betäubungsgewehr benutzen können, um dann den Hirsch auf einen Wagen zu laden und ihn dann wieder in sein Revier zurückzubringen?
Man muss kein fanatischer Tierschützer sein um dieses Vorgehensweise auf das schärfste zu kritisieren. Nach dieser für mich fatalen Entscheidung, sollte genauer geprüft werden, ob man hier überreagiert hat und eventuell personelle Konsequenzen ziehen sollte