Katja Schölzke setzt sich für europäische Straßenhunde ein und sammelt Spenden für eine private Organisation aus Österreich. Kenner der Szene mahnen bei solchen Initiativen zu Vorsicht.
Misshandelt, verlaust, abgemagert. Die elenden Bedingungen, unter denen Straßenhunde in Europa leben, haben Katja Schölzke bewegt. Auf dem sozialen Netzwerk Facebook wurde die 36-jährige Münnerstädterin auf die private Tierschutzorganisation Streunerparadies aufmerksam. "Die Organisation kümmert sich um Straßenhunde, holt sie aus Tötungsstationen und vermittelt sie", sagt Schölzke.
Sie wollte die Arbeit unterstützen und engagiert sich jetzt für die niederösterreichische Organisation als Spendensammelstelle. "Ich nehme Sach- und Futterspenden entgegen", erklärt Schölzke. Vom Trockenfutter über Hundeleinen bis zu Transportboxen. Sie lagert die Spenden zwischen und leitet sie anschließend an die Tierschützer weiter.
Undurchsichtiges Geschäftsfeld Ursula Boehm, Leiterin des Tierheims Wannigsmühle mahnt zu Vorsicht. Hinter dem Import von Tieren vor allem aus südosteuropäischen Ländern wie Ungarn und Rumänien stehe ein großes, undurchsichtiges Geschäft. Illegal importierte Rassewelpen würden zu billigsten Preisen angeboten.
Auch gebe es zunehmend mehr kleine Vereine, die zwar die Straßenhunde retten, aber zu schnell weitervermitteln. Die Tiere sind häufig nicht ausreichend sozialisiert und landen schnell wieder im Tierheim. "Das belastet den Tierschutz in Deutschland", sagt Boehm.
Es sei schwierig, die Seriosität einer Organisation im Einzelfall richtig einzuschätzen. "Man muss die Gegebenheiten vor Ort kennen", erklärt sie.
Die Wannigsmühle beispielsweise übernimmt auch ab und zu Hunde aus Rumänien. Dafür arbeitet das Tierheim mit der Tierhilfe Hoffnung zusammen, einem als gemeinnützig anerkannten Verein, der ein Tierheim in Rumänien betreibt. "Da wissen wir, das hat alles Hand und Fuß", sagt Boehm.
Wertvoll oder fahrlässig? Über die Arbeit von Streunerparadies finden sich im Internet kaum Informationen
aus unabhängigen Quellen. In diversen Foren und Blogs wird mal gut, mal schlecht über die Organisation geschrieben. Eine österreichische Lokalzeitung berichtet über Spendensammler wie Katja Schölzke, die die Arbeit von Streunerparadies unterstützen. Martina Ruseva, Vorsitzende der gemeinnützigen Streunerhilfe Bulgarien (Sitz in Nordrhein-Westfalen), kennt die Tierschutzorganisation aus Österreich von verschiedenen Aktionen, bei denen man sich gegenseitig
unterstützt hat. Sie schätzt die Arbeit, die Streunerparadies vor Ort leistet.
Im Dezember hat Streunerparadies in der Region einige Aufmerksamkeit auf sich gezogen, als die Stadt Nürnberg einen Hundetransport des Vereins gestoppt und elf Hunde beschlagnahmt hatte. Es gab Probleme wegen nicht eingehaltener Einfuhrbedingungen. Die beschlagnahmten Tiere wurden zeitnah freigegeben, heißt es aus dem Nürnberger Tierheim.
Entstandene Kosten wurden von Streunerparadies übernommen. Tierheimleiterin Heike Weber bezeichnet das Verhalten der Organisation dennoch als fahrlässig.
Streunerparadies - Zukunft für Straßenhunde Organisation Streunerparadies ist eine Tierschutzorganisation aus Österreich.
Der Verein übernimmt nach eigenen Angaben Straßenhunde aus ganz Europa, betreut und vermittelt sie an neue Besitzer. In Unterfranken gibt es Spendensammelstellen in Estenfeld, Ochsenfurt und Münnerstadt.
Kontakt Sachspenden nimmt Katja Schölzke, Schindbergstraße 51, 97702 Münnerstadt, entgegen. Rückfragen unter Tel.: 09733/ 524 075.
Nur wer ein Tier aus dem Tierschutz zu sich holt, anstatt das Geschäft mit der "Ware Tier" durch Nachfrage weiter zu fördern, hilft Tierelend auf lange Sicht zu verringern. Wer ein Tier aus einem Tierheim holt, gibt ihm eine neue Chance auf Glück. Ein Tier aus dem Tierheim kann mehrere Vorteile haben. Vor allem gibt man so Tieren ein Zuhause, die sonst vielleicht lange in einem Heim leben müssten.
Leider wird in diesem Bericht nicht sehr viel über die Arbeit, die das Streunerparadies leistet gesagt. Das SP hat z. B. ein großes Kastrationsprojekt in Rumänien, es betreibt zwei Stationen in Ungarn wo die geretteten Hunde resozialisiert werde bevor sie vermittelt werden. Auch werden ca. 800 Hunde bei privaten Tierschützern und in Tierheimen versorgt. Viele Hilferufe kommen im SP an und fast jedem kann geholfen werden. Brigitte und Helmut Hirmann die Gründer des SP und auch alle freiwilligen Helfer geben all ihre Kraft um den Tieren zu helfen. Es gibt in ganz Deutschland, Österreich der Schweizl Lichtenstein und Luxemburg Sammelstellen. Die Hunde werden auch dahin vermittelt. Wir selbst waren erst vor kurzem in Ungarn und haben gesehen was das für eine wahnsinnge Arbeit ist.