Heute in zwei Wochen wird die alte Autobahnbrücke über das Sinntal gesprengt. Bei den Vorbereitungen achten die Bauleute sorgfältig auf jedes Detail. Ein Streifzug über die Baustelle.
Es herrscht Hochbetrieb auf der Baustelle rings um die beiden Sinntalbrücken. Ab und an gibt es einen lauten Knall - dann ist wieder ein Metallteil vom Überbau der alten Brücke auf dem Boden aufgeschlagen. Die so genannten Kragarme, die links und rechts der Fahrbahn über die Pfeiler hinausragten, sind schon größtenteils abgebaut, denn die Brücke soll so wenig Gewicht wie möglich haben.
Allein der Überbau wiegt ungefähr 7000 Tonnen.
"Die großen Teile habe wir mit dem Kran abgelassen", schildert Bauleiter Hartmut Metz das Vorgehen. Kleinere Metallplatten segeln einfach in die Tiefe. Natürlich nur, wenn das Gebiet vorher abgesperrt wurde. Denn auch unten wird gearbeitet: Mit Baggern schütten die Arbeiter Erdwälle als Fallbetten für die Brücke auf.
Und an den Pfeilern werden Schnitte gesetzt und die Löcher für die Sprengsätze gebohrt.
Zwei zentrale Herausforderungen Am 22. Juni um 10 Uhr ist es soweit. Die Besonderheit ist, dass die Brücke als Ganze, also am Stück, gesprengt wird. Laut Hartmut Metz gibt es dabei zwei zentrale Herausforderungen. Zum einen muss die Brücke von beiden Seiten von den Widerlagern rutschen.
Deshalb werden die Pfeiler in der Mitte zuerst gesprengt. Die Pfeiler am Rand folgen etwas zeitversetzt.
Die zweite Herausforderung besteht darin, dass die alte Sinntalbrücke senkrecht hinabfallen muss, damit die neue, die nur zwischen drei und 15 Metern daneben steht, nicht beschädigt wird. Dafür wurde das Konzept der Falt-Sprengung entwickelt.
Wie das genau funktioniert, erklärt Martin Hopfe, Geschäftsführer der Thüringer Sprenggesellschaft, im
Interview.
Auch weitere Details müssen berücksichtigt werden.
Die Stromleitung wird am Tag der Sprengung abgenommen und mit einem extra Schutz versehen werden. Erdwälle schützen die Straßen, Wege und die Trasse der Sinntalbahn. Und die Sinn? Die wird vorher abgedeckt, erläutert Hartmut Metz