Zum Auftakt ihres Doppelspieltags besiegen die Saalestädter den GSVE Delitzsch in einem höchst attraktiven Spiel.
Hammelburg Volleys - GSVE Delitzsch 3:1 (25:17, 21:25, 25:15, 25:16).
Der Moment zählt. Wie jener unmittelbar vor dem Spiel, als es so richtig schön laut war. Oben auf der Tribüne, wo die Fans, nur hundert durften kommen, so gar nicht besinnlich am Vorabend des vierten Advent einen Heidenlärm entfachten. Am Spielfeldrand war die Fon-Stärke keinen Deut niedriger, weil vor allem die Delitzscher ein kleines akustisches Spektakel veranstalteten - und Taten folgen ließen. 8:5 führten die zuletzt dreimal in Serie siegreichen Sachsen in einem vom Start weg prima Spiel.
Aber die Duftmarken der Saalestädter sollten kommen. Mit dem Block von Nils Rehmeier zum Beispiel, erfolgreichen Schläge des zuletzt fehlenden Branko Damjanovic oder den beiden Aktionen von Moritz Rauber zum 16:14 für Hammelburg, das diesmal Severin Hauke (Verdacht auf Bänderriss) zu ersetzen hatte. Beim 19:14 war das Momentum endgültig auf der Seite des Heimteams, weil insbesondere Moritz Rauber "zündete", sodass der Gegner kaum mehr einen Stich machte, bis Damjanovic und Janick Sill sicher vollstreckten. "Wir hatten einige schwierige Trainingswochen, aus denen ich selbst einiges fürs Leben mitgenommen habe. Der Anspruch, den ich an mich habe, den habe ich auch an die Mannschaft. Aber ich muss mich auch auf die Sachen fokussieren, die gut bei uns laufen", gab Thiago Welter später einen Einblick ins Gefühlleben eines Trainers.
Ein Duell auf Augenhöhe
In diesem Verfolgerduell blieben die Delitzscher der erwartet starke Gegner, zur ersten technischen Auszeit führten diesmal allerdings die Unterfranken (8:7) um Zuspieler Hannes Krochmann. Was folgte, war ein Duell auf Augenhöhe (16:15), in dem GSVE-Coach Benedikt Bauer mehr rotierte als sein Gegenüber Thiago Welter, der unter anderem noch seinen Kapitän Oscar Benner in der Hinterhand hatte - diesen beim 17:19 aufs Feld beorderte. In die Crunchtime ging es allerdings mit einem 18:22-Rückstand. Auch die Einwechslungen des leicht angeschlagenen Moritz Zeitler und Zuspieler Laurentiu Vinatoru konnten den Satzverlust nicht verhindern. Erfolgs-Prognosen verboten sich also für den Moment.
Mit Rückwechseln ging es in den dritten Satz, der zunächst dominante Hammelburger sah (8:4). Gut aus Sicht der Gastgeber, dass die Gäste den ein oder anderen Fehler einstreuten, womit umstrittene Schiedsrichter-Entscheidungen zu Ungunsten der Volleys, und davon gab es einige, nicht zu sehr ins Gewicht fielen. Beim 16:9 zur zweiten technischen Auszeit standen die Vorzeichen endgültig auf Etappensieg.
Die Pipe-Angriffe sitzen
Insbesondere Moritz Rauber blieb "on fire", der auch immer wieder mal erfolgreich einen Pipe-Angriff aus dem Hinterfeld einstreute. "Das sieht sensationell aus, und bei diesem Überraschungsfaktor ist Moritz auch in kritischen Momenten super effektiv. Daher spielt Hannes diesen Ball auch so oft. Nicht umsonst wird unser Außenangreifer so häufig zum MVP gewählt", analysierte Thiago Welter.