Warum Dominik Schönhöfer ein Comeback nicht ausschließt

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Hatte sich in der Winterpause der vergangenen Saison von der DJK Schwebenried/Schwemmelsbach verabschiedet und war seitdem kaum auf den regionalen Fußballplätzen gesichtet worden: Dominik Schönhöfer. Foto: Hans Will
Hatte sich in der Winterpause der vergangenen Saison von der DJK Schwebenried/Schwemmelsbach verabschiedet und war seitdem kaum auf den regionalen Fußballplätzen gesichtet worden: Dominik Schönhöfer. Foto: Hans Will

Nach dem Ende seines Engagements bei der DJK Schwebenried/Schwemmelsbach war vom Burkardrother lange nichts zu hören und zu sehen.

Fast die Hälfte seines Lebens hat Dominik Schönhöfer auf der Trainerbank verbracht, der heutige 52-jährige verheiratete Vater einer Tochter hat sich aber auch als Spieler überregionale Bekanntheit erworben. Im Interview mit der Heimatzeitung berichtet er über seine persönliche aktuelle Situation, beleuchtet die Lage des Fußballs im Allgemeinen und nimmt auch Stellung zu den Erfordernissen für einen "guten und erfolgreichen Fußball".

Sie haben sich eine Auszeit von der Trainertätigkeit genommen. Warum?

Hauptgrund war eine berufliche Veränderung im vergangenen Jahr. Die neue Arbeitsstelle hat einen erhöhten Zeitaufwand erfordert, außerdem wollte ich der Familie mehr Zeit widmen.

Als Trainer waren sie zuletzt beim Landesligisten DJK Schwebenried/Schwemmelsbach tätig, ehe eine für viele überraschende Trennung in der Winterpause der Saison 2020/21 erfolgte. Können Sie die Beweggründe erklären?

Wir hatte damals eine schwierige Vorrunde, die in sportlicher Hinsicht nicht zufriedenstellend war. Ich hatte das Gefühl, dass die Mannschaft neue Impulse braucht, um das Ziel "Aufstiegsrunde" zu schaffen. Wir haben uns dann einvernehmlich getrennt. Mein Nachfolger und damaliger Spieler Felix Zöller hat dann übernommen und die Aufstiegsrunde geschafft. Mit Felix stehe ich noch heute in Kontakt, ich freue mich, dass das Team aktuell so gut in der Tabelle platziert ist.

Schließen sie aus, jemals wieder ein Traineramt zu übernehmen?

Man soll im Leben niemals nie sagen. Aktuell stehe ich mit keinem Klub in Kontakt, aber wenn eine Anfrage kommen sollte, werde ich es mir natürlich überlegen. Wichtig wird bei meiner Entscheidung sein, dass es für mich und den Verein passen muss. Es hat keinen Sinn, wenn die Chemie zwischen den Spielern und mir nicht stimmen würde oder diese nicht die notwendige Leidenschaft für einen Erfolg mitbringen. Als Trainer muss auch mir die Zusammenarbeit Spaß machen, es darf keine Qual sein.

Apropos Qual. Sie waren bekannt dafür, die Spieler in der Vorbereitung durch erhöhtes Lauf- und Krafttraining immer topfit in eine Saison gebracht zu haben. Manche ihre derzeit aktiven Kollegen legen andere Schwerpunkte.

Es gibt viele, auch junge Spieler, die technisch viel mitbringen. Aber ohne die notwendige Fitness werden sie diese Qualität nicht über neunzig Minuten auf den Platz bringen. Und fit sein muss die Mannschaft insgesamt, sonst wird es mit dem Siegen schwer.

Ein Paradebeispiel für eine fitte Mannschaft ist derzeit der FC Fuchsstadt, dessen Trainer Martin Halbig in der Vorbereitung viel Kondition gebolzt hat. Die Mannschaft hat viele Spiele erst in der Schlussphase einer Partie zu ihren Gunsten entschieden.

Vor den Fuchsstädtern mus man den Hut ziehen. Aber in Bezug auf die Vorbereitung muss man sagen, dass viele Mannschaften zunehmend ein Problem haben, während der Woche ein ordentliches Training durchzuführen. Schichtarbeiter oder Studenten, die zwischen Montag und Freitagabend nicht vor Ort sein können, lassen keine kompakten Übungseinheiten zu. Und beim Abschlusstraining steht halt immer die Verbesserung des Zusammenspiels im Vordergrund.

Man hat Sie zuletzt selten auf den Fußballplätzen gesehen. Das dürfte aber nicht auf fehlendes Interesse zurückzuführen sein?

Nein, gar nicht. Aber wie schon gesagt, die Familie steht derzeit im Vordergrund. Zuletzt war ich beim Regionalliga-Spiel des FC 05 Schweinfurt gegen die Würzburger Kickers im Stadion.

Und da haben sie als Ex-Schnüdel sicher mitgelitten...

Es ist schade, dass die 05-er trotz enormer finanzieller Investitionen nicht den Sprung in die 3. Liga geschafft haben und in dieser Saison wohl auch nicht schaffen werden. Die Begeisterung im Umfeld und bei den Fans ist jedenfalls groß, allein dieser treue Personenkreis hätte höherklassigeren Fußball im Sachs-Stadion verdient.

Ihre Leidenschaft gehört dem Fußball, da haben Sie sicher auch eine Meinung zum möglichen Abschneiden der deutschen Nationalmannschaft bei der anstehenden WM?

Dem meiner Meinung nach sehr guten Trainer steht ein Kader zur Verfügung, der aus individuell starken Fußballern besteht. Ich denke da nur an die Mittelfeldreihe mit Kimmich, Goretzka und Musiala. Aber was wohl für einen Erfolg unabdingbar ist, und das gilt für allle Fußballmannschaften dieser Welt, ist der Teamgeist. Sollten sich aus verschiedenen Gründen Grüppchen bilden, die sich nicht verstehen, wird es schwer.