Der jüngste Sieg der Spielgemeinschaft über die HSG Dietmannsried war schon großes Kino mit einem verrückten Finale. Gegen den starken Aufsteiger HC Erlangen wird am Samstag (18 Uhr, Schlossberghalle) an einer erfolgreichen Fortsetzung gebastelt.
Unglückszahl "13"? Nicht für die SG Garitz/Nüdlingen (9./12:14), die ihr 13. Saisonspiel, das zugleich das letzte der Vorrunde war, mit 30:27 gewonnen hatte gegen die HSG Dietmannsried. Und um die Zahlenspielerei noch etwas auf die Spitze zu treiben: das alles nach einem 13:15-Halbzeitstand. Unglückszahl sehr wohl aber für die Oberallgäuer, die jetzt 13:13 Punkte auf ihrem Konto haben. Zwei Plus-Zähler mehr hätten es aus Gästesicht vor Wochenfrist sein müssen angesichts einer 26:23-Führung zehn Minuten vor Spielende. Aber das Comeback der Heim-Sieben war gewaltig.
In Sachen Offensivpower hatte die Spielgemeinschaft in dieser Saison eher selten für Schlagzeilen gesorgt, hatte bis dato erst einmal die 30-Tore-Marke geknackt beim 32:22-Heimsieg über Herzogenaurach.
Eine Heldentat, die noch einmal getoppt wurde durch den Spannungsbogen in der finalen Phase mit den drei Treffern von Sabrina Kleinhenz zum Ausgleich, ehe Anna Kleinhenz vier Treffer nachlegte. Von der Bank gekommen und als Außenspielerin übrigens. "Anna hatte davor nicht auf dem Leistungs-Niveau gespielt, das sie drauf hat. Daher hatte ich sie ausgewechselt und ihr später eine andere Position zugeteilt", berichtet SG-Coach Norbert Senft. Eine Umstellung, auf die der Gegner nicht mehr reagieren konnte. Überhaupt die Flexibilität. Sie war das große Plus der Spielgemeinschaft. Und mit der Rückkehr von Lisa Wenzke bieten sich dem Trainer weitere System-Alternativen, weil alle Akteure im Team verschiedene Rollenspiele beherrschen. "Ich will und muss im Spiel situationsbedingt reagieren. Das weiß und akzeptiert die Mannschaft", sagt Norbert Senft.
"Daher traue ich uns zu, auch gegen den HC Erlangen (4./17:9) zu punkten."
Ein Spiel, in dem die Unterfranken wieder nicht der Favorit sind. Der Aufsteiger spielt nämlich eine prima Saison, hat sich im Vorderfeld der Tabelle etabliert - und ist dennoch verwundbar. Vor Wochenfrist setzte es für die Mittelfranken eine 14:24-Packung bei der HSG Fichtelgebirge. Das Hinspiel hatte die Spielgemeinschaft zum Saisonauftakt mit 18:24 verloren. "Schlecht waren wir damals wirklich nicht, sind nur in den letzten zehn Minuten eingebrochen", erinnert sich Norbert Senft, der auf Theresa Kleinhenz und Melanie Dotzer verzichten muss und krankheitsbedingt um den Einsatz von Torfrau Stephanie Piske bangt.