Dem Bad Neustädter Spielertrainer und seinen Mannen liegt die Niederlage in Northeim nach einer deutlichen Führung noch schwer im Magen.
Verständlicherweise verlief die Rückfahrt der HSCler nach der Niederlage in Northeim ausgesprochen still, zu groß war die Enttäuschung nach der 28:31-Niederlage. "Wir haben ein Spiel verloren, das wir zumindest im Kopf schon gewonnen hatten", so die Schnellanalyse von Coach Margots Valkovskis am späten Sonntagabend. Zur Pause hatte Bad Neustadt 17:11 beim Aufsteiger geführt.
Der Misserfolg stieß ihm, genauso wie den Spielern und den mitgereisten Fans, sauer auf, denn "sie war von allen Niederlagen in dieser Saison die vermeidbarste", so der Trainer. Denn in der ersten Halbzeit wurden die Kurstädter ihrer Favoritenrolle in allen Belangen gerecht. "Da hat alles funktioniert, die Abwehr stand bombensicher und hat den gegnerischen Rückraum weit vom Kreis verdrängt, im Angriff wurde schnell kombiniert, sicher abgeschlossen und in Überzahl immer der freie Mann gefunden." Es ging mit einem Sechs-Tore-Vorsprung in die Kabine, und das war im Rückblick vielleicht nicht gut.
"Ich habe in der Pause vor den Northeimern gewarnt, denn diese wurden unermüdlich von ihren Fans angefeuert, hatten nichts mehr zu verlieren und waren zudem von den Schiedsrichtern, die in der ersten Halbzeit harte Entscheidungen gegen die Gastgeber trafen, gereizt worden", so Valkovskis. Er erlebte, dass die jungen Referees umkippten, die nun mit zunehmender Spielzeit die Saalestädter aufs Korn nahmen. Die Gäste durften sich in der 45. Minute immer noch als Gewinner dieser Partie sehen, denn die 25:21-Führung war deutlich.
Doch wie zuletzt gegen Hannover verloren die Kurstädter in der letzten Viertelstunde den Faden. "Einige Spieler verloren die Konzentration auf das Wesentliche, mit jedem Gegentreffer wurde unser Spiel hektischer", haderte der lettische Spielertrainer. Der Anfang vom Ende war die dritte Zeitstrafe für den vierfachen Torschützen Franziskus Gerr in der 48. Minute, "der bis dahin die Abwehr stabilisiert hatte und auch am gegnerischen Kreis zielstrebig zu Werke ging".
Als kurz darauf der Tabellendrittletzte erstmals in Führung ging (26:25/50.), tobte die Halle, "Northeim hat bei Überzahl die Lücke in unserer Abwehr perfekt genutzt, der neunfache Torschütze Effler und Stöpler, der acht mal traf, waren nicht mehr zu bremsen", sagte Bad Neustadts Spielertrainer. Bei der Valkovskis-Sieben herrschte zunehmend Ratlosigkeit. "Drei Tore in der letzten Viertelstunde bei zehn Gegentreffern machen deutlich, woran es haperte", so der Coach enttäuscht.
"Wir dürfen uns jetzt nicht hängen lassen oder zerfleischen", mahnt er Ruhe an, "wir müssen einfach weiter fleißig sein und unser Spiel endlich einmal konsequent über sechzig Minuten durchziehen". Dazu besteht Gelegenheit und Notwendigkeit am kommenden Wochenende, wenn der HSC mit dem TV Groß-Umstadt ein Team empfängt, das ihm in der Tabelle im Nacken sitzt.