Mit nur sieben Toren in Halbzeit eins hatte sich die SG Garitz/Nüdlingen eine zu große Hypothek eingehandelt. Schade, denn der HC Erlangen war schlagbar.
SG Garitz/Nüdlingen - HC Erlangen 21:25 (7:13).Dass hätte nicht sein müssen, das mit dem Wintereinbruch, der für spiegelglatte Fahrbahnen sorgte und sicher manchen Fan vom Besuch der Schlossberghalle fernhielt. Dort, wo die Heim-Sieben zunächst ihre Schwierigkeiten mit dem sicheren Abschluss hatte, gleich mehrere Male vor dem Tor Opfer mangelnder Präzision wurde, ehe Anne Früh nach fünf Minuten per Siebenmeter der erste Treffer gelang zum 1:2.
SG-Trainer Norbert Senft hatte Lisa Wenzke trotz Comeback in der Woche zuvor zunächst auf der Bank gelassen, hatte Pia Kunzmann ins Tor beordert und sich davor für eine 6:0-Deckung entschieden. Die Problemzone blieb allerdings die eigene Offensiv-Power, die angesichts der zwei Treffer nach zehn Minuten allenfalls auf Reserve lief.
Abspielfehler luden die Mittelfranken immer wieder zu Tempogegenstößen ein, was Norbert Senft zu einer ersten Auszeit inklusive Torwartwechsel zwang (2:8). Mit Stephanie Piske zwischen den Pfosten lief es allerdings keineswegs flüssiger. Nach 18 Minuten (4:12) hatte tatsächlich nur Anne Früh getroffen. Zwangsläufig kam Lisa Wenzke auf die Platte. In doppelter Überzahl bot sich die Chance zur Resultatsverbesserung, die Anna Kleinhenz gleich nutzte (5:12), um dann im neuen 5:1-System die erste Derckungsfront zu bilden. Erlangens Torflut wurde tatsächlich eingedämmt, und erste eigene Erfolge sollten sich einstellen, zumal Stephi Piske einen Siebenmeter parierte hin zum 7:13-Pausenstand. "Die ersten zehn Minuten haben wir komplett verschlafen, konnten beim Tempo des Gegners nicht mithalten.
Und sieben eigene Treffer sind natürlich zu wenig", zählte Norbert Senft entscheidende Schwächen auf.
Neubeginn - und alte Leier mit zwei vergebenen freien Würfen von Sabrina Kleinhenz, ehe Anne Früh zweimal das Netz zum Wackeln brachte (9:14). 14 Tore hatten die Gäste in der Vorwoche nach 60 Minuten zustande gebracht bei der Niederlage bei der HSG Fichtelgebirge. Zu dieser Quote brauchten die Erlanger diesmal nur 36 Minuten. Trotzdem war der Aufsteiger alles andere als ein Über-Team, musste zu oft nur auf die Fehler des Gegners warten. Wieder mit Pia Kunzmann im Kasten, begannen die letzten 20 Minuten, mit der Hypothek eines Siebentore-Rückstandes (10:17).
Vor der Schlossberghalle hatte sich der Wintersturm gelegt, drinnen blieb es atmosphärisch unterkühlt, weil sich die Spielgemeinschaft zu oft selbst im Weg stand und am diesem Abend nur Anne Früh als Schützin von Format besaß. Eine Woche zuvor
hatte die SG eine grandiose Aufholjagd starten können vor einem euphorisierten Publikum, diesmal mussten die Fans die Schlussphase über sich ergehen lassen trotz kosmetischer Reparaturen. "Wir brauchen einfach zu lange, um ins Spiel zu finden, sind nicht auf den Punkt fit und erlauben uns zu viele technische Fehler", lautete die ernüchternde Traineranalyse. Am nächsten Wochenende geht's nach Ismaning. Leichter wird's dort bestimmt nicht.
Tore für die SG: Anne Früh (9/4), Anna Kleinhenz (5), Lisa Wenzke (3), Sabrina Kleinhenz (2), Ronja Schwalbe (1), Carolin Annon (1).