Sulzthal stürzt Aura vom Thron

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Vor einer solchen Kulisse wie am Karsamstag in Sulzthal ist man doppelt engagiert, auch wenn es im Derby sicher keine extra Motivationsansprachen brauchte. Auch nicht für Auras Philipp Baldauf (links) und VfR-Kapitän Jonas Schmitt. Foto: ssp
Vor einer solchen Kulisse wie am Karsamstag in Sulzthal ist man doppelt engagiert, auch wenn es im Derby sicher keine extra Motivationsansprachen brauchte. Auch nicht für Auras Philipp Baldauf (links) und VfR-Kapitän Jonas Schmitt. Foto: ssp

Nutznießer des knappen VfR-Sieges ist die SG Oerlenbach/Ebenhausen. Die SG Obererthal ärgert sich im Abstiegskampf über einen zurückgenommenen Treffer in der Schlussminute. Wollbach zittert gegen Schondra.

VfR Sulzthal - SV Aura 2:1 (0:0). Tore: 0:1 Christof Sauer (49.), 1:1 Alexander Unsleber (65.), 2:1 Luca Hartmann (83.).

Es war das Spitzenspiel im Sulzthaler Waldstadion und die Gäste schienen besser in die Partie zu kommen. Zumindest verbuchten sie die erste Großchance. Nach einem Missverständnis in der VfR- Abwehr stand David Böhm frei vor Keeper Felix Neder; schoss aber aus elf Metern knapp am langen Pfosten vorbei (13.). Auch danach blieb der Spitzenreiter dran. Ein Kopfball von Sascha Graser ging drüber (32.). Philipp Baldauf zog nach einer Ecke am Sechzehner nach innen, zielte aber auch knapp übers Tor (36.). Kurz vor der Pause musste der SV seinen erfahrenen Goalgetter auswechseln: Für Böhm kam Christof Sauer. Und der machte es kurz nach der Halbzeit prima: Aus zwölf Metern zog er mit links ins Eck: 0:1. Die ersatzgeschwächten Sulzler mussten kommen. Und sie kamen. Einen Kopfball von Philipp Hesselbach lenkte SV-Keeper Nico Kaiser über die Latte. Auch bekam er einen Flachschuss von Luca Hartmann gerade noch so; die Sulzthaler konnten den an der Torlinie trudelnden Ball nicht verwerten. Dem Ausgleich ging ein krasser Fehler der Auraer Abwehr voraus, den Alexander Unsleber nutzte. Danach gab es Chancen hüben wie drüben. Doch nur eine führte noch zum Siegtor für die VfRler. Felix Keß setzte sich auf rechts gut durch, flankte auf den langen Pfosten, wo der nicht groß gewachsene Luca Hartmann einköpfte. Das freute Informant Peter Fenn besonders. "Offensichtlich mussten wir erst in Rückstand geraten, um aufzuwachen." Die Schlussminuten mit vielen hohen Bällen überstand sein VfR schadlos.

TSV Wollbach - DJK Schondra 3:2 (1:1). Tore: 0:1 Tim Weimann (19.), 1:1 Jonas Kirchner (36.), 2:1 Christoph Kriener (51.), 3:1 Maximilian Stapf (52.). 3:2 Tim Weimann (90., Elfmeter). Gelb-Rot: Ferdinand Leitsch (80., Schondra).

Hektische Schlussminuten mussten die Wollbacher gegen die DJK überstehen - weil sie nicht früher alles klargemacht hatten. Die ersten 20 Minuten fanden die TSVler nicht gut ins Spiel, was sich im 0:1 auch in Zahlen niederschlug. Wollbachs Sechser Marius Geis verlor den Ball im Mittelfeld. Schondras Tim Weimann wurde steil geschickt und lief allein auf Keeper Severin Pielesch zu. Danach übernahmen die Gastgeber aber das Kommando, waren ab der 30. Minuten die bessere Mannschaft. "Es war gut, dass wir vor der Pause das 1:1 gemacht haben", informierte TSV-Abteilungsleiter Steffen Schmitt. Nach schöner Hereingabe schob Jonas Kirchner ins rechte Eck.Nach der Halbzeit setzte es für die DJK einen Doppelschlag: Christoph Kriener köpfte nach schöner Ecke von Jonas Kirchner die Führung; Maximilian Stapf ließ ebenfalls per Kopf wieder nach Kirchner-Flanke das vermeintlich sichere 3:1 folgen. Vermeintlich, weil den Schondraern in Unterzahl kurz vor Schluss noch per Foulelfmeter der Anschlusstreffer gelang. Der Ausgleich fiel aber in der siebenminütigen Nachspielzeit nicht mehr.

SG Oerlenbach/Ebenhausen - TSV Oberthulba 4:0 (2:0). Tore: 1:0 Kai Halbig (30.), 2:0, 3:0 Nils Halbig (45., 56.), 4:0 Joachim Hofmann (79.).

Immer diese Halbigs. Irgendwie hatten die beiden Trainer-Söhne an jedem Treffer der überlegenen SG eine Aktie. Den ersten legte Nils über links durch eine schöne Flanke in den Fünfer für Kai auf, der einklinkte. Das zweite Tor erledigte der Vorlagengeber zum 1:0 eine Viertelstunde selbst. Nach einem missglückten Klärungsversuch der Oberthulbaer, den Frank Schmitt mit der Hacke irgendwie zu Nils Halbig brachte, scheiterte dieser zunächst an TSV-Keeper Michael Röder, verwandelte aber im zweiten Versuch. Sein zweites Tor legte der Stürmer nach, als er einen langen Ball erlief und per Schlenzer ins lange Eck vollendete. Nur am 4:0 - da waren die Halbig-Brüder mutmaßlich nicht direkt beteiligt. Nach einer kurz ausgeführten Ecke klärten die Gäste zunächst. Doch dann schaffte es Joachim Hofmann laut Informant Alexander Schreiner, mit dem Rücken zum Tor stehend, den Ball über Röder hinweg in die Maschen zu lupfen. "Es war auf jeden Fall ein souveräner Sieg", sagte Schreiner. Oberthulba habe keine nennenswerte Chance besessen.

SG Haard/Nüdlingen - SG Reiterswisen/Arnshausen II/FC 06 II 2:2 (1:1). Tore: 0:1 Tobias Ehrenberg (20., Foulelfmeter). 1:1 Vincent Kiesel (35., Foulelfmeter), 2:1 Samuel Radi (71.), 2:2 Marlon Schwientek (76.). Gelb-Rot: Oliver Hillenbrand (60., Haard/Nüdlingen).

Es war ein zähes Kampfspiel ohne großen Spielfluss, etwas, was man schnell vergisst, so Peter Haupt, Haard/Nüdlinger Informant. Für die beiden Tore in Hälfte eins mussten Foulelfmeter herhalten. Kurz vor dem Halbzeitpfiff hatte Samuel Radi für die Gastgeber noch eine große Chance. Seinen Schuss aus 16 Metern nach abgewehrter Ecke fischte der Kissingen-SG-Keeper Efstatios Katsimpras noch gut raus. Obwohl das Heimteam nach Gelb-Rot für Oliver Hillenbrand wegen zweier Fouls in Unterzahl agierte, gelang ihm die Führung. Nach einer Kissinger Ecke lief der Konter über Vincent Kiesel und Samuel Radi, der vollstreckte. Doch nur wenige Minuten später glichen die Gäste ihrerseits aus. Sie kombinierten sich über außen durch, schlossen ab; Haard/Nüdlingens Keeper Johannes Schaub hielt, war aber gegen den Abstauber von Marlon Schwientek machtlos. "Das 2:2 ist gerecht. Keiner war besser, aber auch keiner schlechter", fasste Peter Haupt zusammen.

SG Obererthal/Frankenbrunn/Thulba II - SG Waldberg/Stangenroth 0:0.

Riesenverwirrung in der letzten Minute auf dem Sportplatz in Frankenbrunn: Nach einem Freistoß der Gäste fährt Obererthal einen Konter; Florian Döll wird freigespielt. Der Stürmer schiebt rüber zu Ramon Genzler, der den Ball ins Tor schießt. Alle denken, es ist Tor; nur Waldbergs Keeper Sven Eyrich diskutiert mit dem Schiedsrichter. Und der nimmt den Treffer plötzlich zurück, gibt Hochball. Kurz darauf pfeift er auch das Spiel ab. So hat es Obererthals Informant Lorenz Brust gesehen und natürlich war es für ihn die Schlüsselszene der Begegnung. Zumal er nicht sagen konnte, warum der Referee das Tor zurücknahm. "Das ist sehr ärgerlich für uns. Die drei Punkte wären wichtig im Abstiegskampf gewesen." Alles in allem sei aber das 0:0 gerecht. Beide Mannschaften hätten zwei, drei Chancen gehabt, ohne ein Tor zu machen. So die Waldberger und Stangenrother in der 20. Minute. Oder Fabian Diemer kurz vor der Halbzeit. Oder Florian Döll, als er in der 70. Minute aus 14 Metern den aufspringenden Ball in die Wolken setzte. In der zweiten Hälfte machten die Gäste auch ein Tor, das wegen Abseits nicht zählte. Das wieder eine strittige Entscheidung.