Im Verfolger-Duell bleiben die SG Oerlenbach/Ebenhausen und Nüdlingen unter ihren Möglichkeiten. Hausens Niederlage in Münnerstadt macht das Remis erträglicher.
Einen Punkt mitgenommen. Und wohl auch allerhand Schmerzen. Johannes Schaub war weit davon entfernt, mit der schicken Herbstsonne um die Wette zu strahlen. In Halbzeit eins hatte Nüdlingens Keeper die erste Behandlungspause gebraucht beim üblen Zusammenstoß mit Rafael Jarczyk, der nahezu ungebremst mit dem TSV-Keeper kollidierte beim Abschlussversuch. Nicht bestraft wurde das Zu-spät-Kommen des SG-Stürmers, weil der Ball für den einen Moment noch spielbar war.
Auch eine Stunde später hatte Schiedsrichter Martin Göbel die Pfeife schweigen lassen. Können oder Müssen. Das war die Frage, die Udo Langohr für sich klar beantwortete. "Das muss man pfeifen. Der Spieler liegt doch verletzt am Boden." Diesmal hatte es Johannes Schaub noch schlimmer erwischt, der erst nach einigen Minuten wieder auf der Höhe, aber im Gesicht deutlich gezeichnet war. "Ich konnte nichts dafür.
Ich wurde geschubst und bin dann auf den Tormann gefallen. Fällt das Tor nicht, kann man Elfmeter pfeifen", sagte Matthias Dees später. Ebenfalls am Boden liegend sah der zweite Offensivmann der SG, wie sich sein Kollege Jarczyk die Kugel schnappte, einen Gegenspieler vom Leib hielt - und zum Endstand traf. "Das kann man abpfeifen. Daher müssen wir mit dem Punkt leben", sagte später SG-ler Sebastian Borst, der sich zu Beginn des Spiels sein Schuhwerk ruiniert hatte und mit neuem Arbeitsgerät versorgt werden musste. Es lief auf beiden Seiten irgendwie nicht rund. Fand auch Udo Langohr. "Für mich war das kein Topspiel. Beide Mannschaften waren zu nervös." Keine Widerrede.
Nicht lange auf den ersten Treffer warten mussten die 100 Fans in Oerlenbach, weil Tobias Seufert genetzt hatte nach einem Eckball. "Das haben wir ganz schlecht verteidigt. Der Ball ist lange in der Luft.
Wir stehen nur da und schauen zu", ärgerte sich SG-Coach Rainer Schmitt. Den Rückstand schüttelte dessen Elf schnell ab, hatte gegen auf Konter lauernde Nüdlinger, die zuvor sechs Siege in Serie gewonnen hatten, auch gute Szenen vor der Pause. Durch Sebastian Dees, Rafael Jarczyk, Joachim Hofmann und Sebastian Dees. Chancen, aber keine Tore, die Johannes Schaub und mangelnde Konzentration verhinderten. Es hätte nach 45 Minuten auch 0:2 stehen können, weil Stefan Tanzmeier Pech mit einem Pfostentreffer hatte. Den Nachschuss von Bastian Wilm parierte SG-Torsteher Daniel Dees.
Mit Wiederanpfiff verdienten sich die Gastgeber das Remis mit druckvollem Spiel und weiteren Hochkarätern. Vor allem durch Matthias Dees, der mit einem abgefälschten Ball ebenfalls nur Alu traf. Seltsam nur, dass danach auf beiden Seiten nur noch wenig funktionierte.
Dass Nüdlingens Nico Heer in guter Position den Ball nicht richtig traf, war typisch für die fehlende Abschluss-Qualität. "Nach dem 0:1 haben wir es ganz ordentlich gemacht, waren aber nicht abgeklärt genug vor dem Nüdlinger Tor. Da musst du mit dem Punkt zufrieden sein", wusste Rainer Schmitt. Weil die TSVgg Hausen in Münnerstadt verloren hatte, machten beide Teams unter dem Strich einen Punkt auf den Tabellenführer. Und das wird Johannes Schaub die Schmerzen vielleicht ein bisschen erträglicher machen.
Tore 0:1 Tobias Seufert (8.), 1:1 Rafael Jarczyk (62.).
SG Oerlenbach/Ebenhausen D. Dees, Heim, Keller, Zänglein, Vierheilig, S. Dees, Borst, Schmitt, Hofmann, M.
Dees, Jarczyk; eingwechselt: Haut, Brand, Karch.
TSV Nüdlingen Schaub, Heer, Seufert, Katholing, Hofmann, Salehan, Beck, Zänglein, Seifert, Wilm, Tanzmeier; eingewechselt: Thomas, Meder, Klöffel.
Schiedsrichter Martin Göbel (Lindach).
Zuschauer 100.
