Personell haben sie die schwere Verletzung von Enrico Ott, der in der Vorrunde nicht einsatzfähig ist, und den Abgang von Steven Klitzing zu verkraften, der ab Anfang Oktober in seine Heimat nach Leipzig zurückkehrt.
Andererseits dürften die Verstärkungen den Gegnern Sorge bereiten, denn die vom FC Fuchsstadt gekommenen Julian Volpert und Harald Bayer - Letzterer fungiert als Co-Trainer - verfügen über Landesligaerfahrung. Mit Matthias Mock kehrt ein erfahrener Kämpe von der FT Schweinfurt an seine alte Wirkungsstätte zurück. Ein vielversprechender Neuzugang scheint auch der aus Wasserlosen gekommene Fabian Willacker zu sein, der sich in der Vorbereitung als treffsicher erwies. "Wir freuen uns auf viele Derbys", sagt Tim Herterich.
Steinach hält sich zurück
Bescheidener gibt man sich beim TSV Steinach, wo Abteilungsleiter Sebastian Wehner als Saisonziel einen einstelligen Tabellenplatz ausgegeben hat, was aber auch Platz eins bedeuten kann. Nachdem die TSVler im Aufstiegsjahr fast schon sensationell Platz fünf belegten, ist dieser aufgrund spielstarker Konkurrenten diesmal nach Meinung von Spielertrainer Michael Voll schwer zu realisieren, "denn die meisten Gegner kennen uns und unsere Spielweise jetzt; der Überraschungsfaktor der letzten Runde ist weg."
Der Coach kann auf ein homogenes und kaum verändertes Aufgebot zurückgreifen. Der Verlust des offensivstarken Außenverteidigers Philipp Kirchner schmerzt allerdings. Dass die Steinacher ihren Fokus eher auf die Liga als auf den Pokal legen, bewies das Ausscheiden in der 2. Runde in Reichenbach (0:2). In diesem Derby verzichtete man auf Leistungsträger und feilte eher an der Taktik.
Taktische Veränderungen hatte sich bei besagten Reichen-bachern auch ihr neuer Trainer Marcel Klug vorgenommen. Das darf als gelungen bezeichnet werden. Entgegen der letzten Jahre, als man in der Offensive auf weite Schläge aus der Abwehr baute, wird nun Kombinationsfußball zelebriert. Der Abwehrblock, der vom zunehmend stärkeren Keeper Eric Reß gestützt wird, arbeitet nun mit kurzen Pässen - wobei im Angriff Johannes Katzenberger nicht mehr auf sich allein gestellt ist. Mit Felix Nöth und Chris Kraus wurden zwei erfahrene Offensivkräfte an die Waldsportanlage geholt; im Mittelfeld liegt die Verantwortung nun auf den Schultern des Trainers und von Jannik Schäfer. Die Teutonen, in der vergangenen Saison auf Platz Elf gelandet, könnten ein Hecht im Karpfenteich sein.
Diese Rolle kann man auch den beiden Liganeulingen, den jeweiligen Kreisklassen-Meistern aus Rottershausen und Oerlenbach/Ebenhausen zutrauen. Dabei geben sich die Rottershausener bei ihrem Saisonziel sehr selbstbewusst. Sie streben nicht nur den Klassenerhalt, sondern eine Platzierung unter den ersten Acht an. Grund des Optimismus' ist, dass die "Spirken" keine Abgänge, aber vielversprechende Neuzugänge melden.
Julian Göllers Rückkehr
Die Rückkehr des in der Rückrunde verletzten Torjägers Julian Göller in den Kader stimmt genauso hoffnungsvoll wie die Vorbereitungsspiele, als die Mannen von Alexander Schott in Münnerstadt siegten (2:1) und sich im Pokal erst im Elfmeterschießen gegen den SV Ramsthal geschlagen geben mussten. "Rottershausen agierte kompakt", lobte damals Ramsthals Pressesprecher Jochen Hesselbach, "das ist ein ganz starker Aufsteiger, der für jeden Ligakonkurrenten gefährlich werden kann."
Für die eine oder andere Überraschung will auch die SG Oerlenbach/Ebenhausen sorgen, "wobei unser vorrangiges Ziel erst einmal der Klassenerhalt sein muss", erklärt Coach Thorsten Büttner. Ihm sind die meisten Gegner noch gut bekannt aus seiner Ramsthaler Trainerzeit. Auch bei seinem Team ist die Euphorie groß. "Da wollten die meisten schon mal in der Kreisliga spielen." Mit Nico Limpert wurde ein bezirksligaerfahrener Defensivmann verpflichtet; auch der offensive Timo Schmitt sammelte Erfahrung in einer höheren Liga beim FC 06. "Wir müssen einfach gut in die Saison kommen", wünscht sich der Coach. "Das würde nicht nur dem Punktekonto, sondern auch dem Selbstvertrauen gut tun."
Großbardorfs Reserve gefürchtet
Von den Teams aus dem Nachbarlandkreis Rhön-Grabfeld wurden die meisten Vorschusslorbeeren an die zweite Mannschaft des TSV Großbardorf verteilt. Der ziemlich umgekrempelte Kader, den Coach Markus Bach aber erst ausbalancieren muss, ist schon deswegen gefürchtet, weil ab und an Spieler des Bayernligakaders eingebaut werden. Vorrangiges Ziel der "kleinen Gallier" ist aber die Weiterentwicklung junger Spieler. "Ein Aufstieg wäre dann für diese eine weitere Herausforderung und lehrreich", sagt Markus Bach.
Ob der letztjährige Tabellenzweite Spfr. Herbstadt noch einmal im Meisterschaftsrennen mitmischen kann, ist zu bezweifeln. Die Abgänge von Spielmacher Christoph Rützel und das Karrierende von Verteidiger Jürgen Butz wiegen schwer.
Eher für den Aufstiegskampf in Frage kommen dürfte der FC Strahlungen mit seinem bekannten neuen Trainer Oliver Schönwiesner. Das glauben die FC-Verantwortlichen auch. Das Team mit Kunstrasenplatz hat keine Abgänge zu verkraften. Sein Coach hofft, dass die Mannschaft, die wegen Verletzungspechs in der Rückrunde nur auf Platz sieben einkam, diesmal viele Alternativen im Kader aufweist.
Lange im Aufstiegskampf der letzten Saison verwickelt war auch der SV Burgwallbach. Doch der Ausfall von Torjäger Benedikt Floth und Spielmacher Marcel Mölter im Frühjahr ließ die Elf von Coach Alexander Leicht auf den achten Tabellenplatz abstürzen. Verstärkt mit einigen Neuzugängen von den Spfr. Bad Neustadt soll das nicht mehr passieren. Das Saisonziel, bis zum Ende oben mitspielen, muss als Warnung an alle Konkurrenten verstanden werden.
Mit einem neuen Trainer, dem Ex-Herbstädter Leistungsträger Martin Beck, geht der TSV Trappstadt in die Saison. Vorteil für den Trainer ist, dass das Team eingespielt ist und ohne Abgänge startet. Auf Augenhöhe mit den Trappstädtern dürfte auch der FC Bayern Fladungen einzuschätzen sein, der verjüngte Kader ist, sollten Leistungsträger nicht ausfallen, für eine Überraschung gut.
Lieber keine Relegation
Nichts mit dem Abstiegskampf und der Relegation, die sie zuletzt bestreiten mussten, wollen der TSV-DJK Wülfershausen und die SG Urpringen/Sondheim/Rhön etwas zu tun haben. In Wülfershausen strebt man einen Platz im sicheren Mittelfeld an, während Urspringens Spielertrainer Markus Herbert trotz einiger Zugänge vorsichtshalber kein bestimmtes Saisonziel, aber mindestens den Klassenerhalt, ausgibt.
Dies muss auch das Ziel beim TSV Bad Königshofen sein, der bei den Abgängen Lukas Harich und Simon Kürschner vermeldet. Aber auch der langjährige Torjäger Alexander Sarwanidi und Spielertrainer Jochen Tüchert haben die Kurstädter verlassen. Das neue Trainerduo Bernd Knahn und Florian Zirkelbach nennt als Saisonziel zwar einen Platz im oberen Tabellendrittel. Doch würde dies der letztjährige Tabellenneunte schaffen, wäre das eine echte Überraschung.