Riedenbergs vermaledeite Negativserie hat ein Ende

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Gut verteidigt hatten Christoph Uschold (rechts) und seine Obererthaler gegen den SV Riedenberg um Manuel Schuhmann (links). Belohnt wurde das hohe Engagement der Rot-Weißen allerdings nicht. Foto: ssp
Gut verteidigt hatten Christoph Uschold (rechts) und seine Obererthaler gegen den SV Riedenberg um Manuel Schuhmann (links). Belohnt wurde das hohe Engagement der Rot-Weißen allerdings nicht. Foto: ssp

Nach 14 Spielen ohne Sieg freut sich der SV Riedenberg wieder einmal über drei Punkte. Der Derbysieg gegen den Absteiger aus Obererthal war allerdings keine Offenbarung. Garitzer Arbeitssieg und Münnerstädter Derby-Gala.

Nach 14 sieglosen Spielen klappte es für den SV Riedenberg dann doch mal wieder mit einem Dreier. Dass die Rhöner dennoch auf einem Abstiegsplatz stehen, unterstreicht die prekäre Situation. Zumal die Elf von Charly Storch gegen das abgeschlagene Schlusslicht alles andere als überzeugte. Die Grün-Weißen taten sich gegen den Absteiger jedenfalls unendlich schwer. "Obererthal hat toll verteidigt und stand in der Defensive wesentlich sicherer als im Hinspiel", lobte Riedenbergs Trainer Charly Storch. Sein Kollege Michael Leiber freute sich zwar über das Kompliment, "lieber wäre mir aber ein Punkt gewesen".

Die Partie begann mit einer Schrecksekunde für die Einheimischen. Ein verzogener Volleyschuss des sträflich alleingelassenen Christoph Uschold überraschte Riedenbergs Deckung schon nach vierzig Sekunden.
Die Grün-Weißen versuchten sich in den nächsten Minuten am Führungstreffer, doch es blieb vieles Stückwerk. Von einem Bezirksliga-Niveau konnte bei allem Wohlwollen keine Rede sein. Die Hausherren sind weit von der guten Form der Vorrunde entfernt. Der Gegner tat in seiner Personalnot das Mögliche, hielt kämpferisch dagegen und bot mit Lukas Heid eine ungewohnte Sturmspitze auf. "Mir sind die Hände gebunden", klagte dessen Trainer. "Mit einem Andy Graup und einem Tobias Brust hätten wir eine wesentlich offensivere Variante gewählt." Trotzdem hätten die Rot-Weißen in Führung gehen müssen durch den Heber von André Fuß über Keeper Florian Dorn hinweg. Doch der hatte so wenig Schmackes, dass die Kugel von Max Schultheiß vor dem Überschreiten der Torlinie weggeschlagen werden konnte.

Paraden von Michael Leiber

Nach einer halben Stunde musste Michael Leiber im Gästetor Kopf und Kragen riskieren bei den Schüssen von Philipp Dorn und Simon Hergenröder. Nachdem Lukas Heid mit einem Gewalt-Freistoß aus größerer Distanz Florian Dorn zu einer Parade zwang, waren kurz darauf die Regelexperten gefragt. Nach einer Schwalbe des bereits verwarnten Felix Dorn zeigte der Unparteiische dem Riedenberger zunächst die Ampelkarte, nahm auf Intervention seines Assistenten Michael Neuhöfer die Entscheidung allerdings wieder zurück. Charly Storch wollte das Glück nicht überstrapazieren und nahm Felix Dorn vorzeitig vom Feld.

Nach dem Seitenwechsel drückten die Platzherren engagiert auf den Führungstreffer, doch viele Fehlpässe und Abseitssituationen erleichterten der Obererthaler Abwehr das Verteidigen. Ein abgefälschter Schuss von Dominik Fröhlich, der am langen Eck vorbeistrich, sowie ein über das Quergestänge gezogener Weitschuss des eingewechselten Daniel Dorn konnten immerhin unter der Rubrik "Torchancen" notiert werden. Die Zuschauer hatten sich bereits mit einem torlosen Remis abgefunden, da deutete der Unparteiische nach einem Zweikampf zwischen Oliver Graup und Max Schultheiß auf den Kreidepunkt. Die Proteste der Leiber-Elf blieben verhalten. Dominik Fröhlich übernahm Verantwortung, gegen seinen platzierten Flachschuss war kein Kraut gewachsen.

Hoffen auf mehr Glück

Die aufopferungsvoll kämpfenden Gäste hätten in der Nachspielzeit fast noch den Ausgleich erzielt, ein Freistoßball von André Fuß von der Mittellinie verfehlte die Spielerversammlung im Strafraum und schrammte um Zentimeter am Pfosten vorbei. "Vielleicht haben wir am Mittwoch gegen Fuchsstadt mehr Glück", hofft Obererthals Abteilungsleiter Manfred Rüth. Charly Storch sieht seine Mannen beim Gastspiel in Münnerstadt in einer klaren Außenseiterrolle. "Für uns wird es ganz wichtig sein, dass wir die Heimspiele gewinnen und auswärts vielleicht doch für die eine oder andere Überraschung sorgen können."

Tor des Tages Dominik Fröhlich (Foulelfmeter/85.).

Schiedsrichter Sebastian Stöhr (Aidhausen).

Zuschauer 120.

Riedenberg Dorn - Büchner, Schaab, Schuhmann, Schultheiß - Fe. Dorn (41. Römmelt), Carton, Fröhlich, Seuring (60. D. Dorn) - Ph. Dorn (62. Rüttiger), S. Hergenröder.

Obererthal Leiber - O. Graup, Fe. Heid, Fl. Hofbauer, J. Rüth - Marco Schmitt (85. A. Schmitt), Wolf - B. Brust, Fuß - L. Heid (70, B

SV Garitz - SSV Gädheim 2:1 (0:0) - Torfolge: 1:0 Björn Schlereth (72.), 2:0 Marcel Rudolph (75.), 2:1 Christoph Eck (88.).

Mit dem Arbeitssieg hält der SV Garitz Landesliga-Kurs. Weil Andrzej Sadowski nahezu aus dem Vollen schöpfen konnte, blieben Manuel Krieter (Leistenprobleme) sowie der Spielertrainer selbst zunächst auf der Bank. In den ersten Minuten setzte Garitz über Stefan Glöckler Akzente. Benedikt Lang besaß eine erste gute Möglichkeit nach einem Flankenball von Sandro Cazzella. Danach verfehlte Björn Schlereth das Tor knapp nach dem Pass von Bastian Schober. Die Gäste fanden erst Mitte der ersten Halbzeit ins Spiel. Die meisten Aktionen liefen über Marcel Namyslo und Christoph Eck. Auch in der zweiten Halbzeit dümpelte die Partie so vor sich hin, bis sich Sadowski entschloss, Marcel Rudolph und sich selbst ins Spiel einzuwechseln. Es dauerte nur Sekunden, bis Sadowski gefährlich vor dem Gädheimer Kasten auftauchte. Nach einer Kombination über Benedikt Lang und Christoph Baier gelang Björn Schlereth per Kopf die Garitzer Führung. Nur drei Zeigerumdrehungen später nutzte Marcel Rudolph seine Abstaubermöglichkeit zum nächsten Tor. Zuvor hatte Sadowski einen Freistoßball auf das Tor gehämmert.
Garitz Reusch - Baier, Mützel, Niebling - Ozorio (55. Rudolph), Glöckler, Voll, Lang, Cazzella (68. Flassig) - Schober (58. Sadowski), Schlereth

FC Fuchsstadt - TSV Bad Königshofen 1:1 (1:1) - Torfolge: 0:1 Alexander Sarwanidi (28.), 1:1 Christoph Mützel (33.).

"Das Ergebnis geht dem Spielverlauf nach absolut in Ordnung", befand FC-Pressesprecher Willibald Kippes. "Mit dem Punkt können beide Seiten nach dem ansehnlichen Spiel zufrieden sein." Die Kurstädter gingen durch ihren Goalgetter Alexander Sarwanidi nach einer Freistoßflanke im Nachschuss in Führung, doch mit einer feinen Direktabnahme besorgte Christoph Mützel den raschen Ausgleich. Danach hielten sich die Chancen die Waage. Vor dem Seitenwechsel drehte TSV-Keeper Felix Häpp den Ball gerade noch um den Pfosten. In der 47. Minute schlug ein Sarwanidi-Schuss an die Latte des Rösler-Kastens, kurz vor Schluss widerfuhr dies dem Gäste-Akteur Franz Schmitt bei einem Kopfball nochmals. Den möglichen Siegtreffer für die Kubo-Elf hatte Simon Bolz auf dem Kopf (68.). "Für uns ist die Saison im Prinzip gelaufen", erklärte Kippes, der allerdings hofft, dass die Rot-Schwarzen für den Rest der Runde nicht die Flügel hängen lassen. sbp
Fuchsstadt Rösler - Heinlein, Plehn, T. Stöth, Baldauf (90. B. Wahler) - Ch. Mützel, Wolf, Bayer (88. Thurn), Bolz - Mo. Wahler (80. Zink), Feser.

SV Rödelmaier - TSV Münnerstadt 0:4 (0:2) - Torfolge: 0:1/0:2 Simon Snaschel (16./42.), 0:3 Denny Mangold (61.), 0:4 Simon Snaschel (87.).

Das Derby war eine überraschend einseitige Angelegenheit, die abstiegsgefährdeten und ersatzgeschwächten Gastgeber bekamen gegen die Schönhöfer-Elf kaum ein Bein auf den Boden. "Der Gegner war spritziger, in den Zweikämpfen aggressiver und uns in allen Belangen überlegen", so SV-Pressesprecher Mike Seidler. Von der offensiv ausgerichteten Gangart der Lauertaler profitierte Torjäger Simon Snaschel, der nach Hereingabe von Philipp Müller mit einem Kopfball den Torreigen eröffnete. Die sich im Vergleich zu den letzten Begegnungen stark verbesserte Sturmspitze holte noch vor dem Seitenwechsel zum zweiten Schlag aus und setzte bei einer einstudierten Freistoßvariante die Kugel mit trockenem Schuss ins Toreck. "Da war bei uns die Moral schon gebrochen", berichtete Seidler.

Dinudis zum SV Rödelmaier

Nach einer Stunde war die Frage nach dem Gewinner endgültig geklärt. Eine Flanke von Denny Mangold boxte sich Keeper Markus Werner ins eigene Tor. "Wir müssen unsere Punkte gegen Gegner holen, die eher unsere Kragenweite sind", erklärte Seidler, dessen Team einen weiteren Snaschel-Treffer kassierte und sich zumindest darüber freuen durfte, dass Waios Dinudis aus Großbardorf in der nächsten Saison zum SVR wechselt. sbp
Münnerstadt: Wolf - Müller (82. Ballner), Krell, Kanz, D. Mangold (80. M. Knysak) - Markart, Geis, Schmitt, Kiros (72. Coprak) - Snaschel, Erhard