Letzter Teil im Königsbrunn-Krimi mit Heimvorteil

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Fight an der Bande: Niko Grönstrand (links) und Wölfe-Kapitän Simon Eirenschmalz blocken zwei Königsbrunner. Foto: EHC
Fight an der Bande: Niko Grönstrand (links) und Wölfe-Kapitän Simon Eirenschmalz blocken zwei Königsbrunner.  Foto: EHC

Am Faschingssonntag (18 Uhr) entscheidet sich vor heimischem Publikum, ob die Kissinger Wölfe im Finale den EV Füssen herausfordern dürfen.

EHC Königsbrunn - Kissinger Wölfe 4:3 (1:1, 3:1, 0:1).
Der Blick zurück soll an dieser Stelle gestattet sein, um das Aktuelle einordnen zu können. Mit nur fünf Trainingseinheiten - auf fremdem Eis - waren die Kissinger Wölfe Anfang Oktober in die Saison gestartet. Die knappe 4:5-Niederlage beim ESC Haßfurt durfte zu diesem Zeitpunkt angesichts der Umstände tatsächlich als ordentlicher Einstand bezeichnet werden. Und jetzt? Sind die Unterfranken nur noch einen Sieg entfernt vom Finale um die Landesliga-Meisterschaft, das der EV Füssen bereits erreicht hat mit zwei Siegen (4:3, 6:2) über den EV Dingolfing. Spiel drei entscheidet am Faschings-Sonntag (18 Uhr), weil die Wölfe nach dem 5:3-Erfolg vor eigenem Publikum beim zweiten Aufeinandertreffen als Verlierer vom Eis gingen. "Das wird wieder eine enge Kiste, aber ich glaube an unsere Mannschaft", sagt Michael Rosin.

Über 60 (!) Fans hatten am Freitag die weite Fahrt vor die Tore Augsburgs nicht gescheut, um ihre Mannschaft zu unterstützen. Sahen zunächst den Führungstreffer der Brunnenstädter in Unterzahl durch das Solo von Johannes Schierghofer (4.), ehe Eugen Nold egalisierte (14.). Zusätzlich gewürzt war das Auftaktdrittel mit reichlich Strafzeiten, die der Vorsitzende der Kissinger Wölfe nicht immer nachvollziehen konnte. "Es gab viele Unterbrechungen. Kleinigkeiten haben die Schiedsrichter geahndet, aber beispielsweise Königsbrunner Checks von hinten übersehen. Auch bei Mikhail Nemirovsky floss Blut, was für den EHC folgenlos blieb", monierte Rosin. Die Zehnminuten-Strafe gegen Eugen Nold hatte beim Rudel-Boss für zusätzlichen Unmut gesorgt. "Eugen hatte einen Schlag ins Gesicht bekommen und nur gefragt, was das soll."

Die mit voller Kapelle, also auch mit den zuletzt angeschlagenen Hayden Trupp und Dominik Zimmermann, angetretenen Schwaben hatten ihre stärkste Phase im Mitteldrittel. Erneut Nold (26.) hatte zwar das Königsbrunner 2:1 durch Lukas Fettinger (22.) korrigiert, dann aber legte die Mannschaft von Erwin Halusa erstmals zwei Treffer in Serie nach durch Hayden Trupp (31.) und Fettinger (39.). Aber die Moral der Wölfe ist in dieser Runde bewundernswert. Das Dutzend von der Saale wehrte sich. Und kam vor offiziell 745 Zuschauern wieder zurück mit dem Anschlusstreffer von Chad Evans (47.). Es wurde dramatisch. Wölfe-Goalie Donatas Zukovas entschärfte erst einen Penalty von Patrick Zimmermann (49.), hatte dann Glück, dass die Schiedsrichter das irreguläre Schlittschuhtor als solches erkannt hatten und ein EHC-Schuss an den Pfosten ging, ehe ein letzter Kissinger Schuss ebenfalls ans Metall klatschte. "So einem Gegner wie Bad Kissingen darfst du keine zehn Zentimeter Platz geben. Doch meine Mannschaft hat den absoluten Willen zum Sieg gezeigt und immer an den Erfolg geglaubt", schnaufte EHC-Coach Halusa nach Spielende durch.

Noch in der Nacht lief derweil bei den Kissinger Wölfen die organisatorische Vorbereitung für das alles entscheidende dritte Spiel an. "Ab 17 Uhr ist alles gerichtet für hoffentlich viele Fans. Wäre toll, wenn uns auch unsere Schweinfurter Freunde wieder unterstützen würden", so Rosin. Zum Kader stößt wahrscheinlich wieder Standby-Verteidiger Jan Pantkowski, während Donatas Vitte nicht mehr für die Wölfe auflaufen wird. Der junge Litauer musste bereits vor einigen Wochen aus persönlichen Gründen zurück in die Heimat. Aber eine solch Kräfte zehrende Saison wird auch über den Willen entschieden. Und den haben die Wölfe.