Kissinger Wölfe schlagen Erding und wollen mehr

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Auch in Sachen Fitness ein Vorbild: Kissingens Spielertrainer Mikhail Nemirovsky fühlt sich mit 41 Jahren besser als mit 26. Foto: Hopf
Auch in Sachen Fitness ein Vorbild: Kissingens Spielertrainer Mikhail Nemirovsky fühlt sich mit 41 Jahren besser als mit 26. Foto: Hopf

Mit dem Sieg beim Tabellenführer haben die Kissinger Wölfe in Sachen Playoffs alles in der eigenen Hand vor den Spielen gegen Amberg.

Erding Gladiators - Kissinger Wölfe 2:3 n.P. (0:0, 2:2, 0:0 0:1).
Charakter-Test bestanden. Mit Auszeichnung und Fleiß-Sternchen. Nach dem 5:4-Sieg vom Freitag in Vilshofen gewannen die Kissinger Wölfe auch in Erding, sammelten mit dem Sieg im Penaltyschießen immerhin zwei von drei möglichen Punkten. Und haben in Sachen Playoffs (Platz 1 bis 4) jetzt alles in der eigenen Hand vor den beiden Duellen mit Amberg. Mit dem Heimspiel am Sonntag vor hoffentlich großer Kulisse. Eine solche hätten die Kurstädter allemal verdient angesichts der jüngsten Leistungen. "Auch der Erdinger Trainer fand, dass wir die bessere Mannschaft waren", sagte Wölfe-Spielertrainer Mikhail Nemirovsky zum Erfolg über den Tabellenführer.

Wie schon in Vilshofen, hatten die Unterfranken aufgrund krankheits- und berufsbedingter Ausfälle nur zehn Spieler aufs Eis gebracht, die allerdings eine famose Leistung
abriefen. "Unser Kader ist klein, hat aber viel Qualität. Das ist in dieser Liga wichtiger als drei oder vier Reihen mit durchschnittlichen Spielern", findet Nemirovsky, der in Erding wieder zu den Spielern mit der meisten Eiszeit gehörte. Mit 41 Jahren fühlt sich der Ex-Profi keinesfalls zu alt für diesen ebenso harten wie schnellen Sport. "Ich fühle mich fitter als mit 26 Jahren, weil ich effektiver trainiere. Und wenn es geht, will ich auch mit 50 noch spielen", sagt Nemirovsky, der praktisch keinen Alkohol trinkt ("Höchstens ein Glas Wein mit meiner Frau"), extremen Wert auf die Ernährung legt und regelmäßig ins Fitness-Studio geht. "Wenn ich in Kanada bin, mache ich auch Yoga", verrät der Routinier Erstaunliches.
In Erding hatte nach torlosem ersten Drittel Alexandr Andrusovich die Gäste vor fast 600 Zuschauern in Führung gebracht (23.), ehe den Oberbayern zwei schnelle Treffer gelangen (24., 32.) und Toms Tilla zum 2:2 traf (35.). Für den Letten hatte Nemirovsky ein Sonderlob parat. "Toms macht als Verteidiger nicht so viele Punkte. Aber er ist einer, der seine Mitspieler besser macht." Nach torlosem Schlussdrittel ging es ins Penaltyschießen, in dem von jeweils drei Schützen zunächst nur ein Erdinger und Tilla trafen, ehe Wölfe-Goalie Michael Gundlach ein drittes Mal parierte und Nemirovsky den Zusatzpunkt sicherte.

Dass die Wölfe jetzt Favorit sind gegen die Oberpfälzer, davon will der Coach nichts wissen. "Amberg hat eine gute Mannschaft, die Respekt verdient. Ich verlange von meiner Mannschaft immer nur dasselbe. 'Habt Spaß und arbeitet hart'. Alles andere wird man sehen."