In einem mitreißenden Spiel gewinnen die Kissinger Wölfe in Freising nach 0:2-Rückstand im Penaltyschießen. Das Team bangt aber um Andreas Hampl, der plötzlich ohnmächtig wurde.
SE Freising - Kissinger Wölfe 3:4 n.P. (1:0, 1:0, 1:3)
Bei seiner Premiere im Dress der Wölfe hätte sich Marco Höhn kein aufregenderes Spiel vorstellen können. Der Youngster mit Kissinger und Schweinfurter Vergangenheit erlebte mit seinen neuen Teamkollegen einen Abend voller Emotionen. Mit Glücksgefühlen, weil das Rumpfteam von der Saale nach einem 0:2-Rückstand im Penaltyschießen gewann. Aber auch schlimme Momente über sich ergehen lassen musste, als Andreas Hampl im Mitteldrittel zusammenbrach, urplötzlich ohnmächtig wurde. Nach der Erstversorgung wurde der Tscheche per Rettungshubschrauber in ein Münchner Krankenhaus gebracht. "Er ist wohl inzwischen wieder ansprechbar, aber noch sehr schwach. Erste Untersuchungen haben nichts ergeben. Womöglich hat Andi zu wenig gegessen und getrunken, was sich in Verbindung mit Stress derart ausgewirkt hat", mutmaßt Vassili Ledin.
Der Vorsitzende der Kissinger Wölfe war einen Tag nach den Vorkommnissen immer noch geschockt. Aber auch stolz auf die sportliche Leistung der Mannschaft, die mit Goalie gerade einmal 13 Spieler hatte aufbieten können gegen die mit drei Reihen agierenden Freisinger. Ein gutes Dutzend Wölfe-Fans hatte die über 300 Kilometer weite Reise mitangetreten. Die wenigen Zuschauer im Freisinger Freiluftstadion sahen von Beginn an stark spielende Saalestädter, die nur in Sachen Chancenverwertung schwächelten. "Wir haben es im Abschluss wieder zu kompliziert gemacht, waren eigentlich die bessere Mannschaft", sagte Thomas Berndaner. "Und bei den Gegentoren hat die Zuordnung gefehlt, da haben wir es dem Gegner zu einfach gemacht, weil der Druck auf die Scheiben führende Person fehlte."
In einem trotz der Dramatik fairen Spiel mit wenig Strafzeiten begann die Aufholjagd der Kurstädter im Schlussdrittel. Mit zwei Treffern gelang Alexander Andrusovich der Ausgleich, ehe Viktor Ledin die Unterfranken sogar in Führung schoss. Vier Minuten vor Spiel ende retteten sich die Oberbayern ins Penaltyschießen, das erst nach zwölf Schützen entschieden war. Viktor Ledin und Jens Freund hatten getroffen, ehe Spielertrainer Roman Nikitin den entscheidenden Treffer erzielte. Wohl das erste Mal in dieser Saison war Berndaner so richtig zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. "Schließlich haben die Freisinger eine gute Truppe beisammen, die unter anderem verstärkt wurde mit Dennis Martindale und Markus Waldvogel." Jener Waldvogel, mit dem Berndaner bereits in Haßfurt spielte. Einen Tag vor dem Spiel hatten die Kumpels bei der Trainer-Ausbildung in Füssen noch das Zimmer geteilt.