Julia Albert nimmt ihre neue Rolle gerne an

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Auf dem richtigen Weg: Julia Albert von der SG Garitz/Nüdlingen. Foto: Hopf
Auf dem richtigen Weg: Julia Albert von der SG Garitz/Nüdlingen.  Foto: Hopf

Julia Albert stand lange Zeit im Schatten von Natascha Will. Im Heimspiel gegen den TV Helmbrechts (Samstag, 20 Uhr) kann die Linkshänderin der SG Garitz/Nüdlingen wieder zeigen, was in ihr steckt.

Situationsbedingt lustig. Lautet mit einem Augenzwinkern die Selbsteinschätzung von Julia Albert. Ihren Humor hatte die Spielerin der SG Garitz/Nüdlingen (1./20:4) nach der 29:30-Niederlage beim HC Cadolzburg zwar nicht verloren. Aber der Verdruss über die zweite Saisonpleite schwingt nach. "Das war sehr ärgerlich, da wir lange Zeit geführt haben. Aber den Kopf hängen lassen bringt nichts, man muss nach vorne schauen und versuchen, aus den Fehlern zu lernen. Und im Rückspiel werden die Karten sowieso neu gemischt."

Immerhin sechs Treffer hatte die 23-Jährige im Topspiel erzielt. Was zu den anderen Attributen passt, die sich Julia Albert gibt: ehrgeizig, dynamisch, mannschaftsdienlich. Zum Handballsport gekommen ist Julia Albert durch ihre ältere Schwester. Das Auswahl-Training in der Jugend förderte das Talent, das beim TSV Mellrichstadt reifte. "Der Abschied ist mir sehr schwer gefallen.
Mit meinem ehemaligen Team stehe ich aber nach wie vor in Kontakt und versuche, so oft wie möglich zuzuschauen", sagt die Mellrichstädterin, die durch das Werben von Ex-Trainer Dietmar Piechulek zur Spielgemeinschaft wechselte, "um höherklassig zu spielen und mich sportlich weiterzuentwickeln". Die Fahrten zum Training und zu den Spielen nimmt die Notarfachangestellte gerne in Kauf. "Natürlich ist das ein zeitintensives Hobby. Aber es liefert regelmäßig Erfolgserlebnisse. Und ich mag die Herausforderung, zusammen mit der Mannschaft die bestmöglichen Ziele zu erreichen."

Mit dem Weggang von Natascha Will steht Julia Albert deutlich öfter auf der Platte. Und wird auch gegen den TV Helmbrechts (7./12:12) Verantwortung übernehmen. "Spielpraxis bringt Selbstvertrauen. Julia stand lange im Schatten einer Natascha Will, hat durch individuelles Training deutliche Fortschritte gemacht und ist auf einem guten Weg", sagt Harun Tucovic. Der SG-Trainer sieht die 23-Jährige, die in ihrer Freizeit gerne mit Freunden unterwegs ist, auch mal aufs Rad steigt oder zum Squash-Schläger greift, im rechten Rückraum am wertvollsten. "Sie ist schließlich Linkshänderin, und das ist eher selten."

Gegen die Oberfranken fordert Harun Tucovic unmissverständlich einen Sieg von seinem Team, "auch wenn der Gegner nach schwierigem Start besser in die Saison gefunden hat, im Rückraum gut besetzt ist und verschiedene Spiel-Systeme beherrscht". Die jüngste Niederlage war für den Coach ein weiteres warnendes Beispiel, dass die Konzentration über 60 Minuten hoch gehalten werden muss. "Wir haben Cadolzburg über weite Strecken beherrscht und deutlich geführt, ehe uns die Präzision im Abschluss abhanden kam. Wollen wir Herbstmeister werden, müssen wir gewinnen. Und das geht nur, wenn wir in jedem Match das Maximum geben."

Auch Julia Albert sieht sich in der Pflicht. "Ich muss mir öfter Würfe mit mehr Selbstbewusstsein nehmen." Von schlimmeren Verletzungen ist die Rückraum-Spielerin bislang verschont geblieben. Der ausgekugelte Daumen und eine Gehirnerschütterung liegen länger zurück. Gute Voraussetzungen also, um das Spiel der SG Garitz/Nüdlingen dauerhaft zu prägen. "Vor dem Spiel versuche ich die Nervosität abzuschalten und mich aufs Spiel zu konzentrieren", sagt Julia Albert. Etwas, was immer besser gelingt.