Für den FC Bad Brückenau ist der Saisonstart verschoben

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Vorerst kann Max Puschner vom FCB (hier gegen Partenstein) nicht zum Wurf ansetzen. Der Saisonstart gegen Volkach ist abgesagt. Foto: Archiv/bit
Vorerst kann Max Puschner vom FCB (hier gegen Partenstein) nicht zum Wurf ansetzen. Der Saisonstart gegen Volkach ist abgesagt. Foto: Archiv/bit

Weil die Auflagen so kurzfristig nicht zu erfüllen waren, wurde das Gastspiel der HSG Volkach in Bad Brückenau abgesetzt. Die Lage der Vereine in der Region ist bescheiden.

Die Handballer und deren Fans im Landkreis Bad Kissingen müssen sich gedulden. Mit dem Gastspiel der HSG Volkach in Bad Brückenau wäre am Samstag die neue Handballsaison in der Region eingeläutet worden, doch daraus wird erst einmal nichts. Der FC Bad Brückenau hat das Auftaktmatch seiner Herrenmannschaft in der Bezirksoberliga gegen die Kanariengelben von der Mainschleife abgesagt.

Das aktuelle Hygienekonzept und die damit verbundenen Auflagen stellen die Vereine derzeit vor große Herausforderungen. Zudem hängt der Hallensport im Amateurbereich von den tagesaktuellen Fallzahlen der Corona-Pandemie und den dazugehörigen neuen Maßnahmen der Landkreise, Städte und Gemeinden ab. "Die Umsetzung der Auflagen konnten wir so schnell nicht lösen, weshalb das Spiel bis auf weiteres verschoben ist", heißt es in einer Stellungnahme des FC Bad Brückenau. Völlig unklar ist auch die Lösung der Zuschauerfrage bei steigenden Corona-Infektionszahlen. Wenn die Anzahl der Teilnehmer bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen zum Beispiel regional auf 25 Personen beschränkt wird, läuft der Handballsport faktisch auf Geisterspiele oder eine Serie von Spielverschiebungen hinaus.

Handballvereine besitzen im Regelfall keine eigenen Spielstätten und sind völlig abhängig von den Festlegungen der Hallenbetreiber. Normalerweise ist also eine Kommune oder ein Landkreis der Hausherr, der die Regularien für einen eventuellen Spielbetrieb festzurrt.

Klar ist, dass in Regionen, in denen der sogenannte Inzidenzwert der letzten sieben Tage über 35 Corona-Infektionen je 100 000 Einwohner liegt, überhaupt keine Zuschauer beim Handballsport zugelassen werden dürfen. Das hat der Bayerische Handballverband (BHV) seinen Vereinen vor wenigen Tagen schriftlich mitgeteilt.

Es ist kein Geheimnis, dass in der Region der Rückzug von einigen Handballmannschaften aus dem regulären Spielbetrieb droht. Jugendmannschaften und Reserveteams stehen auf der Kippe. Der BHV hat auf die brenzlige Lage reagiert: Rückzüge von Mannschaften sind noch bis zum 31. Oktober 2020 kostenfrei möglich.

Ebenfalls klar ist, dass nicht alle Teams die Freigabe zur Nutzung der Sportanlagen bekommen werden. Auch hierauf hat der BHV reagiert. Vereine, die aktuell keine Hallenfreigabe haben, dürfen Begegnungen der jeweils ersten beiden Spieltage kostenfrei - auch ohne konkreten neuen Termin - verlegen. Der Tausch des Heimrechts wird als Alternative genannt.

Einnahmen brechen weg

Bezirksvorsitzender Klaus Sieß hatte erst vor Kurzem darauf hingewiesen, dass die Situation für viele kleinere Handballvereine existenzbedrohend werden könnte. Zum einen brechen den Vereinen sämtliche Einnahmequellen weg, weil keine Turniere und Feste veranstaltet werden können. Zum anderen hängt der Handballsport extrem von regionalen Sponsoren ab, ohne die nicht mal der Trainingsbetrieb und die Förderung der Nachwuchsspieler dauerhaft aufrecht erhalten werden könnte. Dem Handball steht wohl die größte Krise der Nachkriegszeit noch bevor.