Der HSC Bad Neustadt-Rhön empfängt den HSG Hanau zum Schicksalsspiel. Die Hessen reisen mit vielen Fans an.
                           
          
           
   
          HSC Bad Neustadt-Rhön - HSG Hanau (Samstag, 19.30 Uhr)
Das letzte Saison-Heimspiel des HSC Bad Neustadt-Rhön (13./22:34) kann wohl wieder als Schicksalsspiel im Kampf um den Klassenerhalt bezeichnet werden. "Wir wollen auch dieses Spiel gewinnen, wir wollen aus eigener Kraft den Klassenerhalt schaffen und uns nicht auf Niederlagen unserer Mitkonkurrenten verlassen", verkündete HSC-Coach Igor Mjanowski in der Pressekonferenz nach dem nervenaufreibenden 23:22-Heimerfolg gegen den SC Magdeburg II. Nervenaufreibend dürfte es aller Voraussicht nach auch gegen den HSG Hanau (5./32:24) in der Bürgermeister-Goebels-Halle zugehen. Denn die Hessen reisen hochmotiviert an.
Für sie geht es noch um die direkte Qualifikation für die nächste DHB-Pokal-Hauptrunde - gelingt das den Schützlingen von Coach Patrick Beer, wäre das der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte. Entsprechend ambitioniert gehen die HSGler in die Begegnung gegen den HSC. "Bad Neustadt ist schlechter platziert als es von der Qualität der Mannschaft her sein müsste", wird Beer auf der Vereins-Homepage zitiert.
Beer warnt vor der individuellen Stärke der Gastgeber, nennt ausdrücklich die Rückraum-Shooter Konstantin Singwald und Vilim Leskovec und will über den Ex-Hanauer Jan Wicklein erst gar kein Wort verlieren. Den Ausfall von Gary Hines, der für dieses Match gesperrt ist, sieht er natürlich als Vorteil für die Seinen an, will aber nicht verschweigen, dass sein Team ebenfalls ersatzgeschwächt ist.
  
  Personalsorgen beim Gast
 
Wie schon im vergangenen Spiel, das Hanau gegen den Northeimer HC mit 32:27 gewann, muss er auf Marius Brüggemann (Kreuzbanddehnung), den Kreisläufer Lucas Lorenz und auf den Siebenmeterexperten Philipp Reuter verzichten. Das könnte für den Spielausgang wichtig werden. Das Trio erzielte im Hinspiel beim 29:24-Sieg immerhin 15 Treffer. Es darf sich daher wieder der erst 18-jährige A-Junior Tarek Marschall, der gegen Northeim seine Drittliga-Premiere feierte, das Trikot überstreifen.
Allerdings ist der HSG-Kader noch sehr gut bestückt. Mit Maximilian Bergold (107 Saisontreffer), Spielmacher Marc Strohl (79) sowie Yaron Pillmann verfügen die Gäste über einen immer noch treffsicheren Rückraum. 744 Treffer im Laufe der Saison - die Mjanowski-Mannen brachten es vergleichsweise auf 674 - zeigen, wo die Stärke des Tabellenfünften liegt. Dieser verfügt mit Can Adanir, der im Sommer zu den Rhein-Neckar Löwen wechselt, über einen der besten Torhüter der Liga. Diesen werden die Gastgeber nur mit konzentrierten Angriffsaktionen überlisten können.
Überlegte Angriffsaktionen waren bei den Kurstädtern vor einer Woche hauptsächlich nur in der zweiten Halbzeit zu sehen. In der ersten machten sie es sich mit unglaublichen und ungewöhnlich vielen Fehlern das Leben selbst schwer. "Doch dann hat die Mannschaft Moral gezeigt", erklärte der Coach nach dem Abpfiff im Foyer. "Mit lautstarker Unterstützung der Fans haben wir dem Spiel noch eine Wende gegeben." Tatsächlich lief es im zweiten Durchgang wesentlich besser, die Anspiele von Spielmacher Timo Riesenberger zum Hines-Vertreter Maxi Schmitt kamen an. Vor allem wurden Fehler vermieden, die zuvor das Konterspiel des Gegners gefördert hatten. "Mit der aggressiven Abwehrarbeit" war der Trainer zufrieden, eine Wiederholung könnte auch gegen die Hanauer nicht schaden und der Schlüssel zum angestrebten Erfolg werden.
  
  Vorteil für den HSC?
 
Was die Mannschaft aber wieder braucht, ist die Hilfe des Publikums. Diesmal umso mehr, da der Gast mit vielen Fans, dem "Blauen Block", anreist. Die Kulisse wird stimmungsvoll sein. Die HSC-Verantwortlichen hoffen dabei auf den Vorteil für die Gastgeber.