Ein guter Golflehrer kommt mit einfachen Anweisungen aus

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Den Schwung unter Kontrolle: Craig Hanson im Multimedia-Unterrichtsraum in Maria Bildhausen. Foto: Then
Den Schwung unter Kontrolle: Craig Hanson im Multimedia-Unterrichtsraum in Maria Bildhausen.  Foto: Then

Der Australier Craig Hanson arbeitet nicht nur als Head-Pro beim Golfclub Maria Bildhausen, sondern trainiert auch erfolgreich Profis.

Der Erfolg einer Mannschaft oder eines Einzelsportlers hängt von verschiedenen Faktoren ab. Einer davon ist die Qualität des Trainers. Aktuell gibt es beim Golfclub Maria Bildhausen auch wieder einige hoffnungsvolle Nachwuchstalente. Nicht von ungefähr, denn der Club hat mit Craig Hanson einen Head-Pro mit internationalem Renommee. Nicht nur einheimische Golferinnen und Golfer trainieren nach seinen Anweisungen, sondern derzeit auch zehn Profis, vorwiegend aus Australien, der Heimat von Craig Hanson. Diese Profis spielen weltweit auf der European-Tour und der Challenge-Tour.
Seinen bisher größten Erfolg als Trainer feierte Hanson am 23. November 2014 als sein Schützling Nick Cullen überraschend die Australian Open hauchdünn mit einem Schlag Vorsprung vor dem zweimaligen Gewinner und hohen Favoriten Adam Scott, derzeit an vierter Position in der Weltrangliste, gewann.
"Das ist einfach faszinierend, wenn du die eigenen Spieler ganz vorne auf dem Leaderboard siehst", ist Hanson noch heute höchst erfreut und stolz auf die Platzierung seiner Schüler. Der ebenfalls von ihm betreute Australier Paul Spargo landete auf dem fünften Platz. Richtig Herzflattern bekam Hanson am letzten Loch des Turniers, als Cullen "mit dem besten Schlag seines Lebens aus dem Bunker" zum Sieg einlochte. Die Australier Mark Hensby, Daniel Popovic und Whitney Hillier trainieren ebenfalls unter Hanson.
Bis zur Betreuung von Profis musste Hanson aber einige Jahre intensiv lernen, viel arbeiten und weltweit Informationen und Erfahrungen sammeln, vor allem in den USA. Daraus gewann er Erkenntnisse, wie er das Golfspielen effektiver lehren kann. Ganz wichtig ist die Analyse der Bewegungsabläufe. "Ich arbeite mit Vergleichen und betrachte Beispiele, außerdem benutze ich Linien, Winkel, Sequenzen sowie modernste Lehrgeräte wie Flightscope", sagt Hanson. Hört sich kompliziert an, ist aber für die komplexe Sportart Golf äußerst notwendig.
Sehr wichtig sei, wie der Golfer denkt. Der Trainer muss sich auf jeden Schüler individuell einstellen, da er die jeweiligen Golfschwünge, den Körpertypen, das Talent, das Alter und die Persönlichkeit berücksichtigen muss. "Man muss als Trainer erkennen, was den Golfer hindert, sein bestes Golf zu spielen", so Hanson. Ganz wichtig sei eine einfache und verständliche Anweisung. "Wenn sie es nicht einfach erklären könne, dann wissen sie nicht genau darüber Bescheid", zitiert er den Physiker Albert Einstein. Das Geheimnis der Verbesserung liege im Prozess wie man eine Veränderung macht, seine Muskelspeicher programmieren und auf jeden Fall auch das Arbeiten mit den richtigen Bewegungen, die wirklich helfen. Jeder Spieler habe einen individuellen Stil, den man erfolgreich fördern und verbessern müsse. "Der einzige Zweck eines Golfschwungs ist es, einen korrekten, reproduzierbaren Treffmoment zu ermöglichen. Die verwendete Methode ist hierbei bedeutungslos, solange sie reproduzierbar ist",lautet Hansons Philosophie.
Er arbeitet mit modernster Technik für die Fehlerkorrektur. Da kann der ganze Körper verkabelt werden, um zu messen und die kleinsten Bewegungsabläufe sichtbar zu machen. An seinem Arbeitsplatz auf der Driving Range in Maria Bildhausen hat sich Hanson auch ein Studio eingerichtet mit vielfältigen Geräten, wie etwa eine Hochgeschwindigkeitskamera mit passender Software. Die Leute müssten sich selbst und andere beim Golfspiel sehen. Die visuelle Darbietung sei ganz entscheidend. "Es ist unglaublich, was technisch alles möglich ist", staunt Hanson. Die Profis, die er betreut, können nicht immer nach Maria Bildhausen kommen. Im Herbst und Winter ist der Head-Pro selbst unterwegs oder das Training findet online mittels spezieller Software statt. "Hier gibt es super Trainingsmöglichkeiten und einen tollen, großzügigen Platz", schwärmt Hanson von der Anlage in Maria Bildhausen, die er als eine der besten, die er kenne, bezeichnet. Auch die Trainingsgäste aus dem Ausland seien immer wieder beeindruckt von den vielfältigen Trainingsmöglichkeiten, der weiträumigen Anlage, der Ruhe und der Gegend. "Die Leute wissen gar nicht, wie schön es hier ist", lobt der Australier das kleine Stück Frankenland.
Infos unter www.craighanson.de