Aufgrund beständig starker Leistungen wird die Reiterin vom RV Bad Kissingen in den Frankenkader berufen.
Sophia Booms vom Reitverein Bad Kissingen ist in den Frankenkader der Springreiter berufen worden. "Die 27 besten Reiter aus dem gesamten fränkischen Raum sind Mitglieder des Kaders", erklärt die Reitlehrerin. "Ich hatte gar nicht damit gerechnet, dann kam plötzlich ein Brief, in dem mir diese freudige Botschaft mitgeteilt wurde. Darauf habe ich nicht hingearbeitet. Aber es ist trotzdem eine tolle Nachricht gewesen."
Ein Jahr lang werden die Resultate der Springreiter bei wichtigen Turnieren ausgewertet, dann erfolgt die Berufung der besten fränkischen Pferdesportler. "Mein gutes Abschneiden in Großbardorf in diesem Jahr hat sicher zu der Nominierung einen Teil beigetragen. Denn nur wenige Tage nach diesem Turnier erhielt ich den Brief." Der zuständige Verband der Reit- und Fahrvereine Frankens zählt über 300 Mitgliedsvereine und insgesamt mehr als 32 000 Mitglieder. Eine Berufung in den Frankenkader ist daher eine besonders hohe Auszeichnung im nordbayerischen Reitsport. Dabei geht es aber nicht nur um die sportlichen Resultate. "Die Mitglieder des Frankenkaders sollen eine Vorbildfunktion für die jungen Reiter in Sachen Fairness sein. Der Kader ist ein Aushängeschild und soll Ansporn geben", erläutert Booms. "Im Moment geht es mit dem Reitsport in der Region wieder bergauf. Vom Reiterhof Rhön in Detter wurden bereits Heino Möller, Veronika Müller und Eva-Maria Müller in den Frankenkader berufen." Von den herausragenden Leistungen der Rhöner Reiter beim fünftägigen Turnier in Detter ist Sophia Booms immer noch angetan. "Dass mit Heino Möller auch noch ein Einheimischer das schwerste Springen gewinnt, hat alle sehr gefreut. Klar gehört immer auch ein bisschen Glück dazu. Aber dieses Turnier war schon etwas ganz Besonderes."
Sophia Booms selbst war am zurückliegenden Wochenende für die heimische RSG Detter-Weißenbach an den Start gegangen und hatte in einigen Wettbewerbern gute Platzierungen erreicht. "Natürlich bin ich weiterhin im Reitverein Bad Kissingen aktiv", sagt Sophia Booms. Traditionell ist die Familie Müller aus Detter auch mit dem Reitsport in Bad Kissingen eng verbunden.
Dass kein Rakoczy-Turnier in der Au stattfindet, bedauert Sophia Booms, aber: "Ehrenamtliche Helfer wachsen eben nicht auf Bäumen. Und es ist ja nicht mit den Turniertagen selbst getan. Es braucht schon eine ordentliche Vorbereitung, damit eine solche Veranstaltung gut läuft." Doch die Pause in diesem Jahr soll nicht von Dauer sein. "Wir werden natürlich alles daran setzen, dass es nächstes Jahr wieder ein Rakoczy-Turnier in Bad Kissingen gibt. Vielleicht ist ein zweijähriger Rhythmus auch gar nicht so schlecht." Aber aufgeben will der Reitverein Bad Kissingen die traditionsreiche Veranstaltung auf keinen Fall. "Es gibt doch in der Gegend nur das Spring-Turnier in Detter und in Bad Kissingen. Alle anderen Wettbewerbe sind außerhalb des Landkreises." Von den traumhaften Rahmenbedingungen in Detter zeigt sich Sophia Booms begeistert. "Eine ganze Familie steht voll hinter dem Reitsport. Das ist natürlich eine tolle Grund-Voraussetzung."
Sophia Booms und ihr Freund Florian Scheurer haben im Jahr 2015 die Reitanlage in der oberen Saline in Bad Kissingen gepachtet. "Meine dreijährige Ausbildung habe ich in einem Dressur und Springstall bei Celle/Hannover absolviert." Nach dem Berufsabschluss mit Auszeichnung arbeitete Sophia Booms unter anderem beim ehemaligen Bundestrainer Dietmar Gugler. Über Stationen in Hessen und Nordrhein-Westfalen verschlug es Sophia Booms zusammen mit ihrem Lebensgefährten schließlich nach Bad Kissingen. "Es gefällt uns hier sehr gut. Die Situation ist natürlich ganz anders als im Raum Hannover, wo es einen Reitstall neben dem anderen gibt. Aber auch in Bad Kissingen zieht die Jugend voll mit. Wir setzen auf junge Nachwuchsreiter und eine erfolgreiche Zukunft. Das Training läuft immer besser.